Global Dive Clean
Tauchcrew fischt Motorroller aus Speyerer Hafenbecken
Speyer. Der Sea Life Trust, eine weltweit tätige Wohltätigkeitsorganisation zum Schutz der Meere, startete seine bisher größte Säuberungsaktion: den „Global Beach Clean“. Anlässlich des „World Ocean Day“ am 8. Juni reinigen Sea Life Teams weltweit eine Woche lang Ufer, Strände und Küstengebiete und befreien diese von Müll. Das Sea Life Speyer beteiligte sich dieses Jahr mit einer ganz besonderen Aktion.
In Speyer wurde aus dem Global Beach Clean der erste „Global Dive Clean“. Denn dieses Jahr wurde der Müll nicht nur an den Ufern gesammelt, sondern direkt aus dem Wasser „ertaucht“. Zehn Taucher, darunter Initiatorin Christine Leingang, General Managerin des Sea Life Speyer, stiegen in voller Tauchmontur ins Hafenbecken des Yachthafens um die dort heimische Tier- und Pflanzenwelt von schädigenden Abfällen zu befreien.
„Ich bin so glücklich über die ausschließlich positive Resonanz und Teilnahmebereitschaft unserer Partner, auf die die Hafensäuberungsaktion gestoßen ist“, so Leingang. Ermöglicht wurde die Aktion von Robert Gard, Geschäftsführer der Yachthafen Speyer GmbH, und seiner Ehefrau, Hafenmeisterin Sabine Gard. Ebenfalls federführend mit von der Partie waren Alex und Delia Fritzenschaft von der Speyerer Tauchschule Froschmann, die sich mit weiteren freiwilligen Tauchern an der Aktion beteiligten, den Taucheinsatz leiteten und sicherheitstechnisch überwachten. Tauchartikel Hersteller Mares sponserte Müllsammelnetze.
Schätzungen zufolge gelangen jedes Jahr acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere. Bereits 2050 könnte mehr Müll als Fische in den Ozeanen schwimmen. Andy Bool, Leiter des Sea Life Trust, erklärt: „Der größte Teil des weltweit vergeudeten Plastikmülls landet letztendlich auf See. Die Abfälle, die an unseren örtlichen Ufern angespült werden, sind nicht nur unangenehm anzusehen, sie schaden Flora und Fauna und töten diese.“ Hunderte von Meereslebewesen seien betroffen, darunter Seevögel,
Schildkröten und Fische, die die Abfälle mit Nahrung verwechselten.
"Es sind nicht nur Tiere, die Gefahr laufen, Kunststoffe zu sich zu nehmen!", ergänzt Bool besorgt: "Mikroplastik wirkt wie ein Magnet auf gefährliche Chemikalien aus dem Wasser, bevor es von Plankton und filternden Tieren gefressen wird. Diese kleineren Tiere werden von größeren gefressen und so wandert Mikroplastik samt der giftigen Stoffe schnell die Nahrungskette empor. Immer größere Konzentrationen bauen sich in größeren Arten wie Thunfisch und Co auf und finden schließlich ihren Weg auf unser aller Teller!“
Daher zeigte das Sea Life Team, das sich auch um die Müllsammlung um den Hafen herum bemühte, und die Taucher-Crew am Donnerstag vollen Einsatz beim Sammeln von Müll. Das Resultat des Tages: Knapp eine halbe Tonne Müll wurde aus dem Wasser gefischt. Darunter waren Lkw-Reifen, ein alter Monitor, Plastikmüll und Decken. Ein besonders überraschender Fund: ein bereits mit Muscheln bewachsener Motorroller, der mit vereinter Kraft der Helfer an Land aus dem Hafenbecken gezogen wurde. Zukünftig plant das Team des Speyerer Großaquariums sich jährlich mit dieser Tauchaktion am Global Beach Clean zu beteiligen.
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