Festgottesdienst der Diakonissen Speyer
Tradition & Neubeginn
Speyer. Am Reformationstag begann für neun Männer und Frauen in der Speyerer Gedächtniskirche ein neuer Abschnitt ihres Lebens als Teil der Diakonischen Gemeinschaft. Sie waren der zweite Kurs, der von Kirchenpräsident i.R. Dr. h.c. Christian Schad als neue Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer eingesegnet wurde. Gleichzeitig begingen acht Diakonische Schwestern ihre Jubiläen in der Gemeinschaft.
„Die Diakonie ist und bleibt in Bewegung“, verkündete der frühere Kirchenpräsident mit Blick auf einen 2017 begonnenen Prozess des Wandels, den er als „Tradition durch Innovation“ bezeichnete. Vor vier Jahren öffneten sich die Diakonissen Speyer, um mehr Menschen mit neuen Formen der Beteiligung in der Diakonischen Gemeinschaft anzusprechen. So können sich seitdem auch berufstätige, verheiratete Frauen und Mütter zu Diakonissen neuer Form sowie Männer zu Diakonen der Diakonissen Speyer ausbilden lassen.
In einem anderthalbjährigen Grundlagenseminar bereiteten sich die neun Frauen und Männer seit November 2019 auf den ehrenamtlichen diakonischen Dienst in Einrichtungen und Gemeinden vor, reflektierten ihren christlichen Glauben und aktuelle Fragen der Diakonie. Angesichts der Pandemie behalfen sie sich kreativ mit digitalen Kurseinheiten und persönlichen Treffen in der Freizeit, um sich auszutauschen und Gemeinschaft zu erleben. Eng begleitet wurde die Ausbildung durch die leitende Pfarrerin Sr. Corinna Kloss, die gemeinsam mit der Vorstandsvorsitzenden der Diakonissen Speyer, Oberin Sr. Isabelle Wien, 2017 als erste Diakonisse neuer Form voranging.
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Oberkirchenrat Manfred Sutter den Satz des Apostels Paulus an die Galater (fünftes Kapitel, Verse 1-6): „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“ In diesem Sinne machten sich die Jubilarinnen und die neuen Diakonissen und Diakone in aller Freiheit auf den Weg des Glaubens und zur diakonischen Tätigkeit in Seniorenzentren, Gemeinden und anderen Wirkungsstätten, betonte Sutter.
Im Zeichen der Tradition stand die Würdigung von acht Diakonischen Schwestern durch Sr. Isabelle Wien. Die Jubilarinnen feierten zwischen 25 und 70 Jahren Dienst in der Diakonischen Gemeinschaft. Sr. Isabelle Wien dankte ihnen dafür, dass sie ihren Dienst an den Menschen „auf dem Fundament dessen ausfüllen, was den Reformationstag ausmacht, nämlich das gelebte Evangelium Jesu Christi.“ Eine weitere Ehrung wurde Dr. Dieter Wagner, dem stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden der Diakonissen Speyer, zuteil. Er scheidet mit der Vollendung seines 75. Lebensjahres aus dem Verwaltungsrat aus und wurde für sein langjähriges Engagement mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie geehrt.
Die neun frisch eingesegneten Diakonissen neuer Form und Diakone der Diakonissen Speyer kamen nach dem Festgottesdienst noch zu einer ersten offiziellen Amtshandlung zusammen. Sie pflanzten im Park vor dem Mutterhaus der Diakonissen einen Apfelbaum als Zeichen der Hoffnung in ungewissen Zeiten – frei nach dem Zitat Martin Luthers „Wenn auch morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“. „Dieser junge Baum der historischen Sorte Herrgottsapfel steht dafür, wie sich bei den Diakonissen Speyer Tradition und Neuanfang durch das tatkräftige Zutun der Gemeinschaft verbinden“, unterstrich Vorstandsvorsitzende Sr. Isabelle Wien.
Neue Diakonissen und Diakone der Diakonissen Speyer
• Christina Adler-Schäfer
• Diakonische Schwester Anja Bein
• Marcus Eickert
• Mariel Hagelstein
• Susan Payton
• Inge Riebel-Resch
• Gabriele Rieder
• Robert Schäfer
• Guido Timm
Jubilarinnen
70 Jahre: Diakonische Schwester Irmgard Heil
65 Jahre: Diakonische Schwester Hannelore Lötz
60 Jahre: Diakonische Schwester Heidi Franz
Diakonische Schwester Irene Keil
Diakonische Schwester Emi Kress
40 Jahre: Diakonische Schwester Angelika Endres-Deißler
Diakonische Schwester Anne-Katrin Reiß
25 Jahre: Diakonische Schwester Elisabeth Fey
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