Weisser Ring
Wechsel an der Spitze der Außenstelle Rheinpfalz
Speyer. In Vertretung der Landesvorsitzenden des Weißen Rings Rheinland-Pfalz, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, hat der Leiter der Außenstelle Weinstraße, Heinz Hussy, im historischen Ratssaal des Rathauses in Speyer den neuen Leiter für die Außenstelle Rheinpfalz, Joachim Bossek, vorgestellt und die langjährige Arbeit des scheidenden Außenstellenleiters, Karl Metzdorf, gewürdigt.
Die Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, Stefanie Seiler, ist von der Wichtigkeit der Arbeit der Opferhilfeorganisation Weißer Ring überzeugt: „Seit über 40 Jahren setzt sich der Weiße Ring für Personen ein, die Opfer von Verbrechen geworden sind. Für die Betroffenen stellt dies sehr oft einen gravierenden Einschnitt dar: Man verliert das Gefühl der persönlichen Sicherheit, Freiheit und Unverletzlichkeit, ganz gleich, ob man dabei auch physischer Gewalt ausgesetzt war oder nicht. Hier leistet der Weiße Ring mit seinen 50.000 Mitgliedern und 3.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern äußerst wichtige und wertvolle Arbeit, damit das Urvertrauen in die Sicherheit innerhalb der Gemeinschaft nicht völlig verloren geht.
Indem die Ehrenamtlichen für die Betroffenen da sind – ob nun im persönlichen Gespräch oder mittlerweile auch durch Online-Beratung – unterstützen sie die Verbrechensopfer dabei, die Erlebnisse zu verarbeiten und deren negative Folgen zu bewältigen. Die Unterstützung erfahren Betroffene dabei einerseits durch die Vermittlung von Hilfsangeboten, Kontakten und Ansprechpartnern, andererseits aber auch dadurch, dass der Weiße Ring ihnen das wichtige Gefühl vermittelt, nicht alleine zu sein, sondern auf die Solidarität der Gemeinschaft vertrauen zu dürfen. Darin sehe ich einen ganz wesentlichen Aspekt der Opferbetreuung und bin den Mitgliedern, Förderern und Freunden des Weißen Rings für diese Angebote sehr dankbar.“
Der neue Leiter der Außenstelle, Joachim Bossek, ist 63 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Bis 2022 war er in verschiedenen Bereichen der Kriminalpolizei des Landes Rheinland-Pfalz beim Polizeipräsidium Rheinpfalz und zuletzt in der Leitung des Bereichs Zentrale Prävention tätig. Wichtige Schritte stehen für die nächste Zeit auf seinem Programm. So sei es notwendig, neben der Opferbetreuung die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten der Hilfe durch den Weißen Ring weiter zu informieren.
Umfassende Hilfe für Kriminalitätsopfer brauche zudem ein Netzwerk, das dies ermöglicht. „Wir suchen für die Arbeit in dieser Außenstelle weitere ehrenamtliche HelferInnen, denen das Schicksal Betroffener nicht gleichgültig ist und die sich mit Herz und Wissen für die Bewältigung oder Minderung der Folgen einer Straftat einsetzen“ erklärt Bossek. Dabei verweist er auf die sehr guten Ausbildungsmöglichkeiten des Vereins im Ehrenamt.
„Wir verstehen uns als Zuhörer, Tröster sowie Lotsen zur Hilfe. Wir verfolgen das Ziel, Menschen, denen Schlimmes widerfahren ist, nach und nach ihr selbstbestimmtes Leben zurück zu geben. Außerdem können wir dazu beitragen, Straftaten zu verhindern, bevor wir Tränen trocknen müssen“, erklärt Bossek und unterstreicht damit ein weitere Satzungsziel des Weißen Rings, die Prävention.
Heinz Hussy dankte Karl Metzdorf für rund sechs Jahre ehrenamtliche Leitung der Außenstelle Rheinpfalz. In dieser Zeit war es insbesondere sein Verdienst, die Außenstelle mit gut ausgebildeten MitarbeiterInnen weiter aufzubauen. Er zitierte aus dem Schreiben der Landesvorsitzenden Sabine Bätzing-Lichtenthäler: „Sie waren über die Jahre hinweg engagiert und tatkräftig ehrenamtlich für die Opfer von Kriminalität tätig. Sie haben in dieser Zeit gutes Fachwissen an Ihre Mitarbeitenden vermittelt und seit 2018 die für Frankenthal und Speyer sowie den Rhein-Pfalz-Kreis zuständige Außenstelle geleitet. Dafür danken wir Ihnen sehr“.
„Ich freue mich, dass mit Joachim Bossek der Weiße Ring einen in der Prävention besonders erfahrenen Leiter erhält und damit auch in Zukunft eine gut geleitete Außenstelle unterhalten werden kann“, sagt Metzdorf. Der Weiße Ring wurde 1976 in Mainz als „Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.“ gegründet. Er ist Deutschlands größte Hilfeorganisation für Opfer von Kriminalität.
Der Verein unterhält ein Netz von über 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfern in bundesweit 420 Außenstellen. Der Verein finanziert seine Tätigkeit aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen.
Weitere Informationen
Ansprechpartner: Joachim Bossek
Telefon: 0151 55164812
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