Katholische Junge Gemeinde
"Zeltlager in the box" & digitale Spieleabende
Speyer/Mainz. Die Katholische Junge Gemeinde (KjG) im Diözesanverband (DV) Speyer wurde als einer von zehn Preisträgern am Wochenende durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Ideenwettbewerb „Ehrenamt 4.0“ ausgezeichnet. Simon Schwarzmüller, KjG-Diözesanleitung, und Kristin Geißler, Mitglied im KjG-Diözesanausschuss, nahmen in Mainz den mit 1.000 Euro dotierten Preis für das Projekt „Ausbau der Angebote für Kinder und Jugendliche in der digitalen Ebene“ entgegen.
„Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde klar, dass Gruppenstunden, gemeinsame Aktionen und Freizeiten in unseren KjG-Pfarreien so in nächster Zeit wohl nicht mehr stattfinden können. Deshalb haben wir uns im Diözesanausschuss schnell entschieden unsere digitalen Angebote weiterzuentwickeln“, so Schwarzmüller. Für die Treffen der verschiedenen diözesanen Gremien hat sich in der KjG Speyer in den letzten Jahren bereits ein eigens eingerichteter Server etabliert. Dieser Server wurde nun auch für Veranstaltung und Vernetzungsrunden genutzt.
Während der Veranstaltungsreihe „KjG vs. Corona“ trafen sich in der Corona-Hochphase regelmäßig rund 20 Teilnehmer aus dem ganzen Bistumsgebiet, um an digitalen Spieleabenden teilzunehmen. Dabei kamen die Teilnehmer nicht nur mit anderen in Austausch und hatten Spaß, sondern lernten auch verschiedene Online-Plattformen und Tools kennen. Diese sollten als Hilfestellung für innovative digitale Formate, neben klassischen Präsenz-Angeboten, vor Ort dienen.
Im Vorfeld der Sommerferien wurden die Pfarrjugendleitungen zudem bei digitalen Austauschtreffen über die aktuellen Corona-Maßnahmen informiert. Bei diesen Treffen wurden die Auswirkungen auf Ferienangebote und Gruppenstunden thematisiert und gemeinsam über Lösungen beraten. Die digitalen Angebote zeigten ihren Erfolg in den KjG-Pfarreien vor Ort. Die KjG Mußbach organisierte beispielsweise neben wöchentlichen digitalen Gruppenstunden das halb analog, halb digitale Angebot „Zeltlager in the box“, das in der vierten Sommerferienwoche das Zeltlagerfeeling nach Hause holen sollte.
Auch andere katholische Jugendgruppen nutzten digitale Tools für alternative Gruppenstunden, Aktionen und Gottesdienste. Die Junge Kirche (JUKI) Mutterstadt organisierte beispielsweise zu Ostern den „Gottesdienst in der Tüte“, den jeder von zuhause aus feiern konnte. Die Ministanten der Pfarrei Heilig Geist Kaiserslautern boten in der letzten Ferienwoche die „#digiTages-Freizeit Hol(l)ywood“ an, bei der täglich ein bekannter Film als Tagesmotto diente.
Die Organisatoren zeigten ihr mediales Können mit selbstgedrehten Sketchen, digitalen Impulsen, einer täglichen „Freizeit-Schau. Die Messdienernachrichten“ sowie einem eigens eingerichteten Blog. Leiter der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, Stamm Fridtjof Nansen Kaiserslautern, drehten Erklär-Tutorials für Bastelanleitungen. Die Gruppenkinder konnten so zuhause „gemeinsam“ mit einem Leiter basteln und Spaß haben.
„Wir freuen uns sehr, dass wir zu den Gewinnern des Ideenwettbewerbs gehören. Auf Grund der positiven Rückmeldungen und der wieder steigenden Fallzahlen wollen wir das Preisgeld vor allem für die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe nutzen und beispielsweise einen Online Escape Room kaufen“, erklärt Geißler. Schwarzmüller ergänzt: „Gerade jetzt besteht die Möglichkeit, dass einzelne Gemeinden zu Risikogebieten werden und Kinder und Jugendliche aus ihrer Peergroup gerissen werden. Wir sehen es als unseren Auftrag Vernetzung von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen und unserem Auftrag der sozialen Bildung nachzukommen. Deshalb möchten wir auch andere Akteure in der Kinder- und Jugendarbeit ermutigen digitale Formate zu erproben.“
In der Diözese Speyer engagieren sich rund 2.300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der KjG. Der Ideenwettbewerb „Ehrenamt 4.0“ wird seit 2016 jährlich von Ministerpräsidentin Malu Dreyer ausgeschrieben. Ziel ist es, innovative ehrenamtliche Projekte auszuzeichnen, die digital oder mit digitaler Unterstützung realisiert werden. In diesem Jahr gab es 53 Vorschläge, aus denen zehn Projekte ausgewählt wurden.
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