Gräser schneiden: Der perfekte Zeitpunkt und die besten Tipps

- Gräser sorgen für Struktur im Garten. Viele müssen im Frühjahr zurückgeschnitten werden, damit sie anschließend wieder zum Blickfang werden.
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Gräser schneiden. Der Frühling ist die perfekte Zeit, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen – und dazu gehört auch das Schneiden von Gräsern. Doch viele Hobbygärtner sind unsicher: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Wie tief sollte man schneiden? Und was passiert, wenn man zu früh oder zu spät dran ist?
Tatsächlich ist der Schnitt im Frühjahr entscheidend für das gesunde Wachstum von Ziergräsern. Werden sie zu früh geschnitten, können späte Fröste die neuen Triebe schädigen. Wartet man zu lange, wächst das frische Grün bereits durch das alte Laub hindurch, was das Schneiden erschwert und die Pflanze schwächt. Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Tipps gelingt der Rückschnitt mühelos – und sorgt für üppige, kräftige Gräser in der neuen Gartensaison.
Gräser schneiden - warum der richtige Zeitpunkt entscheidend ist
Hier geht es darum, wann der ideale Zeitpunkt für den Schnitt ist, welche Gräser tatsächlich geschnitten werden müssen und worauf man als Hobbygärtner besonders achten sollte. Hier wird erklärt, wie man Ziergräser richtig schneidet und gängige Fehler vermeidet - damit der Garten mit voller Kraft in den Frühling starten kann und die Gräser darin zu einem echten Blickfang werden.
Wichtig ist es, zu wissen, welche Ziergräser überhaupt geschnitten werden müssen. Es ist nämlich so, dass nicht alle Gräser von einem Rückschnitt im Frühjahr profitieren. Während einige Arten unbedingt geschnitten werden müssen, um gesund und kräftig nachzuwachsen, sollten andere nur vorsichtig ausgeputzt werden.

- Im Winter bieten die trockenen Gräser Tieren Unterschlupf
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Welche Gräser müssen geschnitten werden - und welche nicht?
Geschnitten werden müssen laubabwerfende Ziergräser. Diese verlieren ihr Laub im Winter und treiben im Frühjahr neu aus. Ein Rückschnitt sorgt für kräftiges Wachstum und verhindert, dass altes, abgestorbenes Material die neuen Triebe erstickt. Dazu gehören:
- Pampasgras (Cortaderia selloana)
- Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
- Rutenhirse (Panicum virgatum)
- Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides)
Der Schnitt sollte etwa eine Handbreit über dem Boden erfolgen, sobald keine starken Fröste mehr drohen. Es gibt auch Gräser, die nicht von einem Schnitt profitieren. Diese behalten ihr Laub über Winter und erneuern sich von selbst. Ein radikaler Rückschnitt kann sie schwächen oder sogar dazu führen, dass sie absterben. Stattdessen sollten abgestorbene Halme und braune Blätter nur vorsichtig ausgezupft oder ausgekämmt werden. Das geht sehr gut mit den Händen - oder auch mit einem alten Kamm. Zu den Gräsern, die nicht zurückgeschnitten werden, gehören:
- Bärenfellgras (Festuca gautieri)
- Seggen (Carex-Arten)
- Japanisches Waldgras (Hakonechloa macra)
- Federgras - (Stipa tenuissia)
- Blauschwengelgras (Festuca glauca)
Werden die richtigen Gräser zur richtigen Zeit geschnitten, bleiben sie gesund und entwickeln im Sommer ihre volle Pracht. Sollte Gras, das eigentlich nicht zurückgeschnitten wird, sehr struppig aussehen, so kann man es leicht einkürzen - allerdings nur um wenige Zentimeter. Blauschwengelgras kann man vorsichtig in Form schneiden - allerdings um nicht mehr als ein Drittel der Wuchshöhe.

- Das Blauschwengelgras (Festuca glauca) muss nicht radikal geschnitten werden
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Der perfekte Zeitpunkt für den Schnitt: Warum der Herbst tabu ist
Ziergräser im Garten brauchen einen sorgfältigen Schnitt, um gesund zu bleiben und üppig nachzuwachsen. Der Frühling ist dabei der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt. Der Schnitt sollte idealerweise Ende Februar bis Anfang April erfolgen, wenn keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind und die ersten neuen Triebe sichtbar werden. So startet das Gras frisch und gesund in die neue Saison.
Viele Gartenfreunde neigen allerdings dazu, ihre Gräser bereits im Herbst zurückzuschneiden, doch das kann mehr schaden als nützen. Ziergräser wie Pampasgras, Chinaschilf und Federgras behalten ihre Halme im Winter und bieten so einen natürlichen Schutz vor Frost. Ein Rückschnitt im Herbst würde diesen Schutz zerstören und die Pflanzen empfindlicher gegenüber Kälte und Staunässe machen.

- Gräser schneiden im Frühling: Hier das Lampenputzergras vorm Schnitt und danach
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Besonders in den Wintermonaten bieten die Halme von Gräsern einen wichtigen Unterschlupf für kleine Tiere. Ein Schnitt im Herbst würde diesen Lebensraum vernichten. Außerdem gibt es nur wenig, was dem Garten im Winter Struktur verleiht - Gräser gehören dazu. Wer zu früh schneidet, riskiert, dass die Pflanze im Frühjahr langsamer austreibt. Die alten Halme bieten eine Art „Vorbereitung“ für das Frühjahr, sodass die Pflanze besser ins neue Wachstum starten kann.
5 häufige Fehler beim Gräser-Rückschnitt - und wie man sie vermeidet
Beim Schneiden von Ziergräsern kann man leicht Fehler machen, die das Wachstum beeinträchtigen oder die Pflanze sogar schädigen. Hier sind die häufigsten Fehler und Tipps, wie man sie vermeidet:
1. Zu tief schneiden
Ein häufiger Fehler ist es, Ziergräser zu tief abzuschneiden, so dass nur noch wenige Zentimeter über dem Boden übrig bleiben. Besonders bei Arten wie Pampasgras oder Chinaschilf kann das die Pflanze stark schwächen und das Wachstum im Frühjahr verzögern.
Tipp: Die Gräser nur etwa eine Handbreit über dem Boden abschneiden, um die Pflanze nicht zu schädigen und das Wachstum zu fördern.
2. Zu frühes Schneiden
Ein zu früher Rückschnitt, noch bevor die letzten Fröste vorüber sind, kann die Pflanze empfindlich machen und das neue Wachstum gefährden. Ein Schnitt in dieser Zeit öffnet die Pflanzen für Frostschäden.
Tipp: Warte mit dem Rückschnitt, bis die Gefahr von Frost vorbei ist, also meist erst Ende Februar bis Anfang April. Ein guter Indikator: Schneiden, wenn sich das erste zarte Grün des neuen Austriebs zeigt!
3. Alle Gräser schneiden
Manchmal wird vergessen, dass nicht alle Gräser im Frühling geschnitten werden sollten. Immergrüne Arten wie Bärenfellgras oder Seggen benötigen keinen radikalen Rückschnitt.
Tipp: Vorm Rückschnitt zuerst die Gräser identifizieren, die geschnitten werden müssen, und immergrüne Arten unangetastet lassen.
4. Schneidewerkzeug nicht scharf genug
Ein weiteres Problem ist der Einsatz von stumpfen Scheren oder Messern, die die Halme zerquetschen und die Pflanze verletzen können.
Tipp: Die Gartenschere sollte scharf sein, um einen sauberen Schnitt zu erzielen und Verletzungen der Pflanzen zu vermeiden.
5. Verwerfen von Schnittgut im Garten
Viele Menschen lassen das geschnittene Material einfach liegen, was die Pflanze im Wachstum hindern kann. Alte Halme können die neuen Triebe ersticken und die Luftzirkulation blockieren.
Tipp: Schnittgut nach dem Schneiden entfernen oder gezielt als Mulch verwenden, um den Boden zu verbessern.
Wer diese Fehler vermeidet, stellt sicher, dass seine Gräser im Frühjahr kräftig und gesund austreiben

- Beim Federgras (Stipa tenuissima) genügt es, mit den Händen auszukämmen
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Extra-Tipp: Die Pflege nach dem Schnitt
Nach dem Schnitt ist es wichtig, den Gräsern die richtige Pflege zukommen zu lassen, damit sie kräftig und gesund nachwachsen können. Düngen ist eine der wichtigsten Maßnahmen – ein organischer Dünger sorgt für Nährstoffe, die die Pflanzen nach dem Schnitt dringend benötigen. Besonders Gräser, die viel Sonne und frische Luft bekommen, profitieren von einer leichten Düngung im Frühling. Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, um das Gras nicht zu überlasten.
Nach dem Schnitt benötigen die Gräser ausreichend Feuchtigkeit, besonders wenn der Frühling trocken ist. Deshalb sollte man regelmäßig gießen, dabei aber unbedingt Staunässe vermeiden, da diese Wurzelschäden verursachen kann. Eine leichte Mulchschicht aus organischem Material wie Rindenmulch oder Grasabschnitten kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken. [cobc]

- Nach dem Schnitt sollte man die Gräser leicht düngen und wässern
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Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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