Sankt Vincentius Krankenhaus Speyer gibt Tipps in der Corona-Krise
Hygieneregeln und Nähanleitung für Mund-Nasen-Schutzmaske
Speyer. Das Sankt Vincentius Krankenhaus in Speyer hat einen Nähanleitung und Hygieneregeln für den Einsatz von Mund-Nasen-Schutzmasken veröffentlicht. Allerorten werden derzeit Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) genäht und in der Öffentlichkeit
sieht man sie immer häufiger – ein Bild, das bisher nur aus Asien bekannt war.
Doch geradebeim Gebrauch von MNS durch Ungeübte gilt es einiges zu beachten:
"Ein Mundschutz schützt nicht Dich, sondern andere: Atemschutzmasken haben den Zweck, Mitmenschen davor zu schützen sich anzustecken, wennder Träger an einer Infektion leidet. Denn Tröpfchen, die beim Husten, Niesen oder einer feuchten
Aussprache entstehen, können so zurückgehalten werden", heißt es da.
Keine Belege für den Nutzen als Infektionsschutz
Dass bei gesunden Personen das Tragen eines MNS im Alltag das Risiko einer Ansteckung vermindert,ist nicht bewiesen. Hier ist eher die physische Barriere relevant, die verhindert, dass man sich
ins Gesicht fasst.
Risiko – falsches Sicherheitsgefühl
Im privaten Umfeld, ohne dass eine Infektion vorliegt, kann das Tragen eines MNS ein falschesSicherheitsgefühl erzeugen. Es kann dazu führen, dass zentrale Hygienemaßnahmen vernachlässigt
werden.
Nachweislichen Schutz vor Infektionen bieten:
- eine sehr gute Händehygiene durch häufiges, sorgfältiges Waschen,
- Husten und Niesen in die Ellenbeuge oder ein Papiertaschentuch, das anschließend direkt
- entsorgt wird,
- Vermeidung von Berührungen des Gesichtes und der Augen,
- das richtige Abstandhalten von anderen.
Wenn, dann richtig
Wird dennoch ein MNS getragen ist es wichtig, das Auf- und Absetzen unter strenger Einhaltung der Hygiene durchzuführen:
- Fassen Sie den MNS nur mit frisch gewaschenen oder desinfizierten Händen an, die Innenseite des MNS darf nicht berührt werden.
- Nach dem Absetzen eines MNS sollte dieser trocken an der Luft aufbewahrt und zwischengelagert werden.
- Besonders die Innenseite und andere Oberflächen dürfen nicht kontaminiert werden.
- Gebrauchte MNS müssen eindeutig einer Person zuzuordnen sein.
- Ist ein MNS durchfeuchtet, hat er keinerlei Wirkung mehr und muss entsorgt oder bei mindestens 60° C in der Waschmaschine mit Vollwaschmittel gewaschen und anschließend getrocknet werden.
Nähanleitung Mund-Nasen-Schutzmaske
Diese Mundschutzvariante hat den Vorteil, dass sie ohne Metall dicht anliegt und somit die hygienische Aufbereitung in der Waschmaschine besser möglich ist.
Als Material eignet sich dicht gewebter Baumwollstoff (etwa ein ausgedienter Bettbezug), derbei mindestens 60° C waschbar ist.
- Das Schnittmuster 2x zuschneiden. Eine Nahtzugabe von 0,75 cm ist enthalten.
- 2x 18-20 cm Gummiband (0,5 cm breit, je nach Elastizität und Kopfgröße evtl. auch länger/kürzer).
- Die Markierungen für die Falten vom Schnittteil mit Schneiderkreide oder einem Stift auf den Stoff übertragen.
- Die Falten werden auf der rechten Stoffseite in Pfeilrichtung (Markierung auf Markierung) gelegt und festgesteckt. Dies muss für jedes Stoffteil einzeln erfolgen.
- Das Gummiband wird in den Seitennähten mitgefasst und zuvor jeweils im Abstand von 1 cm zur oberen und unteren Kante mit einer Nahtzugabe von 0,75 cm an einem Stoffteil festgesteckt. Die in Falten gelegten Stoffteile werden nun mit den rechten Stoffseiten (rechts auf rechts) aufeinandergelegt, eventuell festgesteckt.
- Die Stoffteile werden zusammen genäht, wobei ca. 5 cm vor der Ecke an der unteren Kante (ohne Falten) begonnen wird und bis ca. 5 cm nach der 4. Ecke, wieder untere Kante, genäht wird. So bleibt eine Wendeöffnung, durch die das Nähgut auf die rechte Seite gewendet wird.
- Die Ecken werden vorsichtig, beispielsweise mit einer Häkelnadel oder spitzen Schere, herausgedrückt. Danach wird die Wendeöffnung mit Stecknadeln fixiert und der Mundschutz an den Kanten nochmals knapp abgesteppt/umnäht (Kantenabstand ca. 3-4 mm).
- Beim Absteppen der Kanten wird die Wendeöffnung gleichzeitig geschlossen.
Das Dokument kann unter www.speyer.de/schutzmaske heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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