Aktion für etwa 800 Erstklässler
"Schulanfänger sind auch Verkehrsanfänger"
Speyer. Für viele Schulkinder beginnt - wenn auch meist noch nicht am ersten Schultag - mit der Einschulung die Zeit, in der sie alleine Straßen, Radwege oder Bahngleise überqueren müssen. Darauf muss man Kinder vorbereiten. In der Hauptsache stehen hier natürlich die Eltern in der Verantwortung, aber auch Verkehrswacht und die Speyerer Polizei leisten ihren Beitrag dazu, dass die jüngsten Schüler im Straßenverkehr sicherer werden.
„Mit dem Schulbeginn werden viele Schulkinder, vor allem Erstklässler, auf ihrem Schulweg wieder zu besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern, denn Schulanfänger sind oft auch Verkehrsanfänger", sagt Matthias Michel, der Vorsitzende der Verkehrswacht Speyer. Die Gesundheit der Kinder sei ein wichtiges Gut. Um sie zu schützen und zu bewahren, appelliert Michel an alle Verkehrsteilnehmer, auf Kinder im Straßenverkehr ganz besondere Rücksicht zu nehmen. "Kinder können den Verkehr nicht in gleicher Weise überblicken und Gefahren erkennen wie Erwachsene", betont Matthias Michel.
Um Unfälle zu vermeiden, veranstaltet die Verkehrswacht Speyer in Zusammenarbeit mit der Polizei Speyer die 51. Aktion “Gib acht – Schulanfänger”. Am Mittwoch und Donnerstag, 14. und 15. September, laden sie knapp 800 Erstklässler aus Speyer und dem südlichen Rhein-Pfalz-Kreis in die Stadthalle Speyer, um dort noch einmal auf spielerische Art zu vermitteln, was es heißt, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Sämtliche Schulanfänger erhalten dann zudem die von Verkehrswacht und Sparkasse gestifteten gelben Mützen.
Autofahrer sollten wissen, dass Kinder mit dieser auffallenden Kopfbedeckung verkehrsunerfahren sind und besonders rücksichtsvoll und vorsichtig fahren. Dies gilt besonders im Umkreis von Schulen und generell immer, wenn Kinder am Straßenrand erblickt werden. Autofahrende sollten stets bremsbereit sein, da immer die Möglichkeit besteht, dass ein Kind plötzlich auf die Straße läuft.
Besonders aufpassen sollten Autofahrer auch an Ein- und Ausfahrten. Vor allem kleinere Kinder können die herausfahrenden Autos oft erst spät sehen. Generell haben Kinder aufgrund ihrer Körpergröße einen schlechteren Überblick über das Verkehrsgeschehen und ihr Blickfeld ist deutlich kleiner als das eines Erwachsenen. Auch deshalb sollten weder Gehwege oder Fußgängerampeln noch Zebrasteifen durch Autos blockiert oder die Sicht darauf versperrt werden.
Eltern sollten mit ihren Kindern den Schulweg üben und Gefahrenstellen besprechen. Die Präventionsexperten des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz raten zu: Vormachen, erklären - vormachen lassen, erklären lassen. In der Anfangszeit kann es ratsam sein, das Kind noch auf dem täglichen Schulweg zu begleiten, um zu beobachten, ob es sich richtig verhält.
Außerdem gibt die Polizei Rheinland-Pfalz folgende Tipps, worauf Eltern achten sollten, damit ihre Kinder sicher in der Schule ankommen:
- Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der Sicherste. Wählen Sie den Schulweg so, dass Ihr Kind möglichst selten die Straße überqueren muss; wenn dann vorzugsweise an Fußgängerampeln oder Zebrastreifen.
- Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass es vor dem Überqueren einer Straße immer erst am Bordstein stehen bleiben und mehrmals nach rechts und links schauen soll. Auch an grünen Fußgängerampeln oder Zebrastreifen sollte es nicht einfach losgehen, sondern erst, wenn alle Autos wirklich halten.
- Zeigen Sie Ihrem Kind die Gefahren an Ein- und Ausfahrten und auch auf Parkplätzen auf.
- Kinder sollten sich sichtbar machen, indem sie beispielsweise bei Dunkelheit nicht vollkommen schwarz gekleidet aus dem Haus gehen - besser helle Kleidung oder gar Reflektoren.
- Für Kinder, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren gilt: Nur mit einem verkehrssicheren Fahrrad und mit Helm unterwegs sein!
Die Verkehrsexperten raten davon ab, Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren. "Elterntaxis" schaffen vor Schulen immer wieder unübersichtliche Verkehrssituationen und erhöhen damit für Kinder, die zu Fuß unterwegs sind, das Unfallrisiko. Wenn sich der Fahrdienst nicht vermeiden lässt, sollten sich die Eltern in der Nähe der Schule einen geeigneten Parkplatz oder eine geeignete Seitenstraße suchen, wo sie gefahrlos anhalten können, ohne andere zu behindern oder gar zu gefährden.
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