JSV-Frauen mit Unentschieden gegen Backnang nach furioser Aufholjagd
Drama zum Saisonstart
Speyer. Dramatischer Saisonauftakt im Speyerer Judomaxx: Die Frauen des JSV hatten im ersten Saisonduell gegen den amtierenden deutschen Meister TSG Backnang lange Zeit wie der sichere Verlierer ausgesehen. Doch nach einer furiosen Aufholjagd im zweiten Durchgang waren die Speyererinnen am Ende sogar noch ein wenig enttäuscht, dass es nur zum Unentschieden reichte. 5:2 hatten die Gäste zur Halbzeit geführt. Verena Thumm und Mascha Ballhaus hatten im ersten Durchgang für Speyer gepunktet, Lea Schmid und die US-Amerikanerin Hannah Martin, die ihren ersten Kampf für den JSV bestritt, ließen sich von ihren Gegnerinnen überraschen und konnten die erhofften Punkte nicht einfahren. Auch Seija Ballhaus, Vanessa Benkert und Selina Dietzer mussten sich geschlagen geben.
Ein 2:5-Rückstand gegen den deutschen Meister – eigentlich kaum aufzuholen, haben sicherlich viele gedacht. In der Halbzeitpause gab es zunächst Verwirrung. Die Verantwortlichen beider Mannschaften hatten ihre Aufstellungen für den zweiten Durchgang vorbereitet, wie gehabt mit zwei Wechseln gegenüber dem ersten. Allerdings war ihnen entgangen, dass es zur neuen Saison eine Regeländerung gegeben hatte, und nun mindestens drei Kämpferinnen getauscht werden müssen. Also mussten sowohl Backnangs Trainer Jens Holderle als auch Barbara Bandel auf Speyerer Seite nochmal neu überlegen. Mit Verspätung ging der zweiten Durchang dann los. Lea Schmid steigerte sich im Auftaktkampf gegenüber dem Duell in der ersten Runde und wurde mit einem Sieg belohnt. Als aber im zweiten Kampf Jill Trenz gegen Ines Beischmidt verlor, hatte Backnang wieder die Führung von drei Punkten, bei fünf ausstehenden Kämpfen. Dann kam allerdings die außergewöhnliche Speyerer Aufholjagd. Verena Thumm wiederholte ihren Sieg aus der ersten Runde gegen Julia Mollet, und Selina Dietzer gelang ein schneller Sieg gegen Friederike Stolze. Auch Hannah Martin war entschlossen, die Niederlage aus der ersten Runde vergessen zu machen und steigerte sich im zweiten Durchgang. Gegen Alina Böhm, die im ersten Kampf Vanessa Benkert bezwungen hatte, setzte sich die US-Amerikanerin nach einem intensiven und engen Duell im Golden Score durch. Damit war der Ausgleich geschafft, und es kam der Auftritt von Jessica Lindner, die kurzfristig als dritter Wechsel in die Aufstellung gekommen war.
Kurzfristiger Wechsel
In der Halbzeit hatte sie ihr Baby gestillt und stand schon unter der Dusche, da sie eigentlich nicht mehr zum Einsatz kommen sollte – bis sich eben herausstelle, dass man noch einen weiteren Wechsel brauchte. Die Kurzfristigkeit des Einsatzes wirkte sich jedoch nicht negativ auf die Leistung aus, denn Lindner brauchte nur etwas über eine Minute, um Greta Hojczyk zu werfen und Speyer damals erstmals in Führung zu bringen. Plötzlich war Backnang in Bedrängnis und musste um das Unentschieden kämpfen. Speyer konnte nicht mehr verlieren. Neuzugang Jana Ziegler oblag es, im abschließenden Kampf gegen die Britin Lubjana Piovesana die Führung zu verteidigen. Und fast wäre ihr dies gelungen. Der Kampf ging in die Verlängerung, und nach 50 Sekunden gab der Matten-Kampfrichter eine Wertung für die Backnanger Kämpferin, die aber von den anderen Kampfrichtern nach Überprüfung der Video-Aufnahme zurückgenommen worden. 30 Sekunden später war es dann aber wirklich so weit, Ziegler musste sich geschlagen geben und Backnang hatte das Unentschieden gerettet.
„Wir haben uns im ersten Moment schon geärgert, dass wir das Ding nicht gewonnen haben nach diesem tollen zweiten Durchgang. Lea Schmid, Selina Dietzer und Hannah Martin haben sich alle richtig gesteigert und Jana Ziegler hat im letzten Kampf eine tolle Leistung gezeigt, so dass es wirklich fast gereicht hätte. Aber mit etwas Abstand kann ich sagen, dass wir uns schon freuen können, nach dem Rückstand von 2:5 noch Unentschieden gekämpft zu haben“, so Speyers Teamchefin Barbara Bandel.Da auch die andere Begegnung des ersten Kampftages zwischen Karlsruhe und Sindelfingen unentschieden ausging, liegen alle Mannschaften der 1. Bundesliga Süd mit einem Punkt gleichauf. „Das ist eine gute Ausgangslage für uns, jetzt den Kampf mit dem großen Favoriten hinter uns zu haben“; so Barbara Bandel. Gegen Karlsruhe und Sindelfingen peilen die JSV-Frauen zwei Siege an, um sich für die Bundesliga-Finalrunde zu qualifizieren. ps
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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