Kundgebung in Speyer für Lockerung der Corona-Beschränkungen
Auch Kosmetikstudios wollen wieder arbeiten
Speyer. Reisebüros, Gastronomiebetriebe, Kulturschaffende - sie alle haben bereits gegen die Beschränkungen in der Ausübung ihres Berufs aufgrund der Corona-Pandemie protestiert und am 1. Mai haben sich nun auch bundesweit die Kosmetikstudios dieser Bewegung angeschlossen.
Still aber mit emotionaler Vehemenz haben auch in Speyer Kosmetikstudios aus der ganzen Region für eine Lockerung der Corona-Beschränkungen demonstriert. Auch sie wollen - ähnlich den Friseurbetrieben - möglichst schnell wieder arbeiten. Sie können, obwohl sie berufsbedingt immer nah am Kunden arbeiten, schlüssige Hygienekonzepte vorlegen, viele der jetzt geforderten Maßnahmen galten bei den seriösen Vertretern der Branche auch vor Corona schon.
Initiiert wurde die Protestaktion von Victoria Zimmermann aus Speyer, der es ein Anliegen ist, neben dem Ende des "Berufsverbots" auch dauerhaft einheitliche Standards für ihre Branche zu schaffen. Zu lange hätten die einzelnen Studios für sich alleine gestanden, sagt sie im Gespräch mit dem "Wochenblatt" und versucht nun, die Coronakrise auch als Chance für ein neues Zusammenhaltsgefühl in der Kosmetikbranche zu nutzen. Und so kamen - mit allen Geboten der Distanz und Hygiene - zahlreiche Kosmetiker aus der Region zusammen, um auf dem Speyerer Domplatz in stillem Protest Plakate mit den Namen ihrer Unternehmen abzulegen.
Unterstützt wurden sie dabei von Angelika Wöhlert, der Obermeisterin der Kosmetiker-Innung der Pfalz und Stadtbeauftragten des Speyerer Handwerks. "Es gibt Hygienevorschriften, die von uns bereits jetzt eingehalten werden können", sagte sie und betonte: "Die Kosmetiker-Innung Rheinland-Pfalz hat sich bei Bund, Land und den Kommunen deshalb schon eingesetzt und für Speyer konnten wir schon einiges erreichen. Wir stecken nicht den Kopf in den Sand, sondern versuchen, die Verantwortlichen in der Politik über unsere Arbeit aufzuklären. Denn viele wissen nicht, was wir eigentlich so tun." Sie dankte der Speyerer Organisatorin Victoria Zimmermann für ihr Engagement und für die Veranstaltung, die die Aufmerksamkeit für den Beruf und auch die Kunden in Speyer erreicht habe.
Victoria Zimmermann erklärte in ihrer Ansprache unter Tränen: "Wir sind an unsere Grenzen gekommen. Und einige Betriebe wissen nicht, wie lange sie noch überleben können. Deshalb ist es wichtig, jetzt eine sanfte Lockerung der Maßnahmen zu starten." In der Fußpflege etwa könne man ohne Probleme alle Hygienevorschriften und den Mindestabstand einhalten. Und auch für die Kosmetikstudios seien bereits Geräte entwickelt worden, die zum Schutz der Kunden eingesetzt werden könnten.
Der Landtagsabgeordnete Michael Wagner (CDU) wohnte der Veranstaltung bei und hörte sich die Sorgen und Anliegen der Unternehmer an. Er gab zu, dass man in dieser extremen Situation möglicherweise die eine oder andere Branche aus den Augen verloren habe, versprach aber, sich für die Forderungen der Kosmetikstudios einzusetzen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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