Zahlreiche Feldversuche
Landwirtschaftsausschuss besichtigt Versuchsfeld der Lufa
Rinkenbergerhof. Der Werkausschuss Lufa/Ausschuss für Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Umwelt des Bezirkstags Pfalz unter Vorsitz von Irmgard Münch-Weinmann hat sich auf dem Versuchsfeld Rinkenbergerhof der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (Lufa) bei Speyer getroffen, um sich vor Ort über die Feldversuche zu informieren.
Zunächst erhielten die Mitglieder des Ausschusses jedoch einen Überblick über die Bolap, die Gesellschaft für Bodenberatung, Laboruntersuchung und Qualitätsprüfung, die ein wichtiger Ansprechpartner für die Landwirte im Gemüsegarten Deutschlands ist. Die Bolap wurde 1988 gegründet und arbeitet seit über 20 Jahren bei der Rückstandsanalytik im Obst- und Gemüsebau mit der Lufa zusammen. Neben den Gemüsebauern und Landwirten zählten der Gemüsegroß- und -einzelhandel, Tabakbauern, Institute und Wasserwirtschaft, Obst- und Weinbauern sowie Hausgärtner zu den Bolap-Kunden. Zu den Arbeitsfeldern gehört die Anbauberatung, der Probenahme-Service für Böden und Gemüse, die Beratung, wenn Rückstandsergebnisse nicht den Vorgaben entsprechen, zu Pflanzenernährung und Düngung sowie das Versuchswesen.
Anschließend stellte Dr. Martin Armbruster die aktuellen Forschungs- und Kooperationsprojekte der Lufa vor. Seit 1984 gibt es eine Forschungskooperation mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt; so würden hierfür aktuell jährlich unter anderem etwa 2.300 Wasserproben, rund 500 Pflanzenproben und 100 Mineralboden- und Humusproben untersucht. Die Lufa sei auch bei der Flut-Katastrophe im Ahrtal ein Ansprechpartner für das Land gewesen, um Bodenproben und Futtermittel auf eine mögliche Schadstoffbelastung zu analysieren. Beim Verbundprojekt „Humor“, das seit 2019 läuft und kurz vor dem Abschluss steht, hat die Lufa die Bewertung der Humus- und Nährstoffwirkung von organischen Reststoffen vorgenommen.
An Feldversuchen laufe zurzeit unter anderem die Prüfung von stickstofffixierenden Mikroorganismen bei Winterweizen, bei dem man deren Wirkung auf Parzellen mit und ohne Stickstoff-Düngung miteinander vergleiche. Zukünftig seien auf dem Rinkenbergerhof Projekte im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung geplant. Hierzu würden aktuell Projektanträge zur Bewertung von Hemmstoffen bei der Bildung von Nitrat als mögliche Klimaschutzmaßnahme sowie für ein Interreg-Projekt zur Frage ausgearbeitet, wie Ackerbauproduktionssysteme das Klima schützen und dem Klimawandel angepasst werden könnten.
Auf dem Versuchsfeld vor den Toren Speyers werden bereits seit fast 65 Jahren Langzeitversuche durchgeführt, so Armbruster. Beim Rundgang stellte er diese und auch die in Kooperation mit dem Versuchswesen des Landes Rheinland-Pfalz aktuell durchgeführten Versuche vor. Die Lufa Speyer berichte regelmäßig in den landwirtschaftlichen Wochenblättern über die Versuchstätigkeit auf dem Rinkenbergerhof und stelle so die erzielten Ergebnisse den landwirtschaftlichen Betrieben zur Verfügung.
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