Direktor der Lufa Speyer
Prof. Dr. Franz Wiesler geht in den Ruhestand

Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder (rechts) dankt Prof. Dr. Franz Wiesler für 20 Jahre an der Lufa Speyer | Foto: Bezirksverband Pfalz
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Speyer. „Prof. Dr. Franz Wiesler hat die Lufa Speyer 20 Jahre lang mit hoher Kompetenz geleitet und diese wichtige Einrichtung für die Landwirtschaft vorangebracht“, sagte der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder bei der Verabschiedung des wissenschaftlichen Direktors der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt, die eine Einrichtung des Bezirksverbands Pfalz ist. Für seine „großen Leistungen mit starkem Einsatz für die Lufa“ sprach er ihm Dank und Anerkennung aus. Jetzt will Wiesler eine Chronik der Lufa schreiben, die 2025 ihr 150-jähriges Bestehen feiert.

In seinem Grußwort bescheinigte Staatssekretär Andy Becht vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Prof. Wiesler einen „hervorragenden Sach- und Fachverstand“. Er dankte ihm für sein Amt als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für Dünungsfragen, ein interdisziplinär besetztes Gremium, das das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft berate.

„Die Landwirtschaft steht vor enormen Herausforderungen.“ Es gehe um die Transformation zu einer nachhaltigen Landnutzung. Neben der Umweltproblematik sei der Klimaschutz von grundlegender Bedeutung, das heißt, die Klimaresilienz der Landwirtschaft müsse gestärkt werden. Der jährliche VDLUFA-Kongress, dessen Präsident Wiesler seit 2005 ist, trage wesentlich zum Wissenstransfer bei. Er habe an der Lufa Speyer auch vor Jahren ein wissenschaftliches Kolloquium eingeführt; diese Veranstaltungsreihe wichtige Fragen der Landwirtschaft in die Öffentlichkeit trage.

Als „kritisch-konstruktiven und vielschichtigen Begleiter der Landwirtschaft“ bezeichnete Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerbands Rheinland-Pfalz Süd, Prof. Wiesler. Er hege stets ein natürliches Misstrauen gegenüber allzu schnellen Antworten auf komplizierte Fragen und sei immer bemüht, praxistaugliche Lösungen zu finden. Er habe eine enge Verbundenheit mit der kleinstrukturierten Landwirtschaft, wie sie im deutschen Südwesten vorherrsche. Die Landwirte stünden zur nachhaltigen Ökologisierung bei der Landnutzung.

Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum, Vizepräsident des VDLUFA, sprach Wiesler „eine Liebe zur Landwirtschaft“ zu. Ein Fachthema habe ihn zeitlebens umgetrieben, nämlich die umweltgerechte Nutzung der Agrarlandschaft. Besonders wichtig sei ihm dabei das integrierte Nährstoffmanagement gewesen. Wiesler zeichne „eine Ernsthaftigkeit, Gründlichkeit und Unbestechlichkeit des kritischen Urteils“ aus, sagte Prof. Dr. Alexander Wissemeier langjähriger Kollege an der Universität Hohenheim und der Universität Hannover.

Prof. Dr. Franz Wiesler ist auf einem Bauernhof am Fuße des Schwarzwalds aufgewachsen und von seiner Großmutter, die viel von alten Zeiten erzählt habe, und seiner Mutter, einer leidenschaftlichen Bäuerin und Gärtnerin, geprägt worden. Es folgte das Studium der Agrarwissenschaften, mit der Vorstellung, so „einen Beitrag für eine bessere Welt leisten zu können“. Fast 20 Jahre lang hat er als Diplomand, Doktorand, Habilitand und Assistent an den Universitäten Hohenheim und Hannover gearbeitet, bevor er 2002 an die Lufa Speyer kam.  „Eine nachhaltige Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion unter Berücksichtigung des Umwelt- und Verbraucherschutzes“ ist aus seiner Sicht von großem gesamtgesellschaftlichen Interesse.

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Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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