Flohmärkte in Speyer
Vorläufiges Aus für den Markt an der Burgstraße
Speyer. Seit 2002 veranstaltet Ludwig Friedt in Speyer Flohmärkte. Mittwochs und freitags, sommers wie winters kommt in der Burgstraße eine bunte Schar Händler zusammen und zieht eine nicht minder bunte Gruppe an Käufern an. Auf der Suche nach dem Besonderen, dem Einzigartigen, nach Schnäppchen, aber auch nach Unterhaltung. "Ein Flohmarkt ist in erster Linie ein soziales Zusammentreffen", sagt Friedt.
Doch mit dem bunten Treiben scheint es vorerst vorbei zu sein. Die Deutsche Bahn, von der Friedt das Gelände entlang der Schienen gemietet hat, plant eine langwierige Baustelle - und braucht das Gelände bis 2023 selbst. Davon hat der Flohmarkt-Betreiber, der im Lockdown seit November zwar keine Märkte abhalten konnte, aber dennoch Miete zahlen musste, erst kürzlich erfahren. Jetzt steht er mit seinem Vermieter in Verhandlungen, den Mietvertrag für zwei Jahre ruhen zu lassen - und sucht für die Zwischenzeit nach einem alternativen Standort für seine Flohmärkte.
Der 65-jährige Flohmarktbetreiber, der an Flohmarkttagen in seiner bunten Fleecejacke und mit Schlapphut zwischen den Ständen herumwuselt und der zugleich der Fixpunkt jedes Marktes ist, hat auch schon einen Vorschlag in petto: die Ecke des Festplatzes, die derzeit sowieso abgesperrt ist, weil hier dienstags und samstags der Wochenmarkt stattfindet. Der Stadt hat er diesen Vorschlag bereits unterbreitet - jetzt wartet er auf Antwort.
Ludwig Friedt lebt in Bruchsal, veranstaltet außer in Speyer auch in seiner Heimatstadt und in Germersheim Flohmärkte. "Reich wird man damit nicht", sagt er. Aber er liebt, was er tut, ist fasziniert vom Sammeln, vom Bewahren und Weitergeben. Auch seine Leidenschaft für Flohmärkte hat er weiter gegeben: an seine Enkelin. Die will nach Beendigung ihres Studiums die Organisation der Märkte vom Opa übernehmen.
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