Haltermann Carless und SWS kooperieren
Wind für nachhaltigere Produktion
Speyer. Das Speyerer Unternehmen Haltermann Carless Deutschland GmbH gilt als führender Anbieter von nachhaltigen Kohlenwasserstoffen. Der Vertrieb läuft weltweit. Die Produktion erfordert einen hohen Stromverbrauch. Dieser soll nun mit Unterstützung der Stadtwerke Speyer (SWS) umweltfreundlicher gestaltet werden – mit Windenergie aus der Region.
Rund 120 Mitarbeitende beschäftigt Haltermann Carless am Standort Speyer, der 1965 in Betrieb genommen wurde. Hier laufen unter anderem neun Destillationskolonnen, eine Verlade- und Mischstation, 175 Tanks und 600 Pumpen. Eine Menge Energie, die dafür benötigt wird. Auf der Suche nach einer nachhaltigen Energieform, die gleichzeitig Preisstabilität bietet, kamen die Verantwortlichen von Haltermann Carless mit den Stadtwerken Speyer ins Gespräch.
Das Ziel: die eigene Produktion mit Strom aus erneuerbaren Energien zu betreiben. Die Nutzung von Solarenergie am Standort war aktuell und kurzfristig nicht umsetzbar. Die Alternative: ein Windpark, der Festpreise anbietet. Im Windpark Waldkönigen in Daun in der Eifel wurden die Stadtwerke-Mitarbeiter fündig. Anlagenbetreiber dort ist die WEAG Future Energies, ein Partnerunternehmen der SWS.
Die Stadtwerke Speyer haben mit dem Windparkbetreiber einen Vertrag geschlossen und wickeln die Lieferung an Haltermann Carless über ein virtuelles Bilanzkreissystem ab. Die WEAG profitiert, da die Energiegewinnung in älteren Windparks nicht mehr finanziell gefördert wird. Haltermann Carless profitiert von stabilen Preisen. Die SWS sieht sich als Bindeglied zwischen Endkunden und Anbieter. Etwa 40 Prozent der benötigten Strommenge – jährlich ungefähr 4.500.000 Kilowattstunden – kann von Haltermann Carless aus dem Windpark Waldkönigen genutzt werden.
Mit dieser Lösung ist das Unternehmen mehr als zufrieden. „Haltermann Carless möchte nicht nur nachhaltige Rohstoffe einsetzen und zukunftsfähige Produkte entwickeln, sondern auch die Produktion entsprechend umweltverträglich gestalten“, stellt Dr. Maximilian Budde, zuständig für Development & Sustainability, heraus. Wesentlich ist für ihn, dass der Strom regional erzeugt und genutzt wird, was die Treibhausgasemissionen in der Lieferkette reduziert. „Durch das Einspeisen der Windenergie können über 1.600 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden“, so Budde. Der Vertrag für die Versorgung mit Energie aus dem Windpark in der Eifel ist zunächst auf ein Jahr abgeschlossen. Künftig sollen aber auch Mehrjahresverträge möglich werden.
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