Neues Buch von Michael Landgraf
Deutsche Bibeln

Buchpremiere am 14. Juli in der Gedächtniskirche in Speyer mit Michael Landgraf als Druckermeister und dem Laudator Dr. Klaus Bümlein.
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  • Buchpremiere am 14. Juli in der Gedächtniskirche in Speyer mit Michael Landgraf als Druckermeister und dem Laudator Dr. Klaus Bümlein.
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Neustadt. Pünktlich zum Jubiläum „500 Jahre Bibelübersetzung Martin Luthers“ ist das Buch „Deutsche Bibeln“ des Neustadter Schriftstellers und Museumsleiters Michael Landgraf erschienen. Der schön gestaltete Band ist mit rund 200 farbigen Abbildungen ausgestattet. Er wurde in der Gedächtniskirche Speyer von Oberkirchenrat a.D. Dr. Klaus Bümlein sowie dem Autor im Gewand des Druckermeisters präsentiert.
Landgraf zeigt gegen die Legende, dass der Reformator als Erster die Bibel ins Deutsche übersetzt habe, auf, dass es viele deutschsprachige Ausgaben vor Luther gab. Auch parallel zu seiner Übersetzung entstanden welche, selbst von seinen Gegnern. Bis heute wird die Bibel übersetzt und Sprachveränderungen angepasst, wie 2021 bei der BasisBibel. Alles begann vor rund 1.600 Jahren, als Teile der Bibel von Bischof Ulfilas in die germanische Sprache Gotisch übertragen wurden. Um 870 legte Otfrid von Weißenburg Evangelientexte in Südrheinfränkisch vor, der Vorform des Pfälzischen. Er verwendete dafür als einer der Ersten überhaupt den Begriff „Deutsche Sprache“. 1466 entstand in Straßburg bei Johannes Mentelin der erste vollständige deutsche Bibeldruck, zwölf Jahre, nachdem Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand. Bis 1522 erschienen 18 deutschsprachige Bibelausgaben. Sie enthielten Holzschnitte, die die Mode und die Architektur der Entstehungszeit spiegelten. Vom Text her waren sie allerdings kaum verstehbar. Ganz anders war dies bei Luther. Dessen Übersetzung war wortgetreu und sinngemäß, aber auch umschreibend, wenn es erforderlich war. Er wollte sich an der Sprache der Männer, Frauen und Kinder orientieren, ihnen also „auf’s Maul“ schauen. Luthers Theologie und seine Kritik am Papsttum hielt er in Randbemerkungen fest.
Erst 1534 erschien Luthers vollständige Bibel. Zuvor gab 1531 Huldrych Zwingli die Zürcher Bibel heraus. 1529 erschien sogar mit der Wormser Bibel die erste vollständige reformatorische Bibel überhaupt, mit raubkopierten Texten von Luther und Zwingli. Daneben entstanden katholische deutsche Gegenbibeln: Das Neue Testament von Hieronymus Emser anno 1527, die 1534 in Mainz erschienene Dietenberger Bibel sowie 1537 eine Übersetzung von Luthers großem Widersacher Johannes Eck. In den Jahrhunderten danach wurden Bibeln mit Verszählung und Kommentaren wie die Neustadter Bibel von 1588 sowie illustrierte Bibeln jeweils aktueller Künstler wie Matthäus Merian herausgegeben. Daneben entstanden immer auch besondere Bibelausgaben: niederschwellige mit Bildern für Kinder und Ungebildete, urtextnahe Neuübersetzungen sowie jüdische deutsche Bibeln. Luthers Bibelübersetzung wurde zwischen 1892 und 2016 mehrfach überarbeitet. Heute werden rund 35 Bibelübersetzungen gezählt. Teils sind sie urtextnah wie die Elberfelder, verständnisorientiert wie die Gute Nachricht, oder sie gehen wie die katholische Einheitsübersetzung einen Mittelweg. Vorbild für alle aber ist Luthers revolutionäre Übersetzungsleistung vor 500 Jahren, die bis heute als einzigartig gilt.

Lesetipp

Michael Landgraf, Deutsche Bibeln, Verlagshaus Speyer und Deutsche Bibelgesellschaft. 160 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-947534-26-5.

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Buchpremiere am 14. Juli in der Gedächtniskirche in Speyer mit Michael Landgraf als Druckermeister und dem Laudator Dr. Klaus Bümlein.
Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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