The Masked Wanderer #Corona
Lehr- und Wanderjahre 20/21. Konstruktiver Journalismus, wo bleibst du?
***** Dieser Artikel befasst sich mit: gesundem Wandern, dem Kirrweilerer Wald, Corona, schönen Launen der Natur, Journalismus und (FFP2-)Masken. *****
Wandern geht immer. Zu jeder Jahreszeit. Selbst in der Corona-Krise. Wenn auch nicht unbedingt in großen Gruppen, mit Fahrgemeinschaften und Einkehr. Insofern mussten unsere für die Ortsgemeinde Kirrweiler geplanten Frühjahrstermine ausfallen. (Sie erinnern sich, erste Corona-Welle.) Im Sommer und Herbst dann aber durften wir loslegen, ausgestattet mit Kontaktbögen, Desinfektionsmittel und Masken. Kein Umarmen zur Begrüßung, Abstand halten, kein Tablet herumgeben, limitierte Teilnehmerzahl, alles längst verinnerlicht. Der guten Stimmung schadete dies alles jedoch keineswegs! Und so haben wir frohgemut auch bereits die nächsten Termine für 2021 geplant. Wieder werden wir unterwegs sein im Kirrweilerer Wald.
Moment mal, Kirrweiler liegt doch in der Ebene, inmitten von Weinbergen, wo ist denn da Wald?, fragte mich neulich eine Freundin, fragen Sie sich jetzt vielleicht. Nun. Kirrweiler verfügt sogar über zwei sogenannte Exklaven, den Vorder- und Hinterwald. Beide liegen im Pfälzerwald, die eine ist gut ab Edenkobener Hütte am Hüttenbrunnen erreichbar, die andere ab Forsthaus Breitenstein. Und beide sind hervorragend geeignet für ruhesuchende, geschichtsinteressierte Wanderer.
Dass Wandern gesund ist, auch und gerade in Corona-Zeiten, steht außer Frage: Schleimhäute werden befeuchtet, Lungen belüftet, der Kreislauf in Schwung gebracht. Das alles in frischer Luft, wo verseuchte Aerosole deutlich weniger Chancen haben als in stickigen Innenräumen. Wer sich dieser Tage vom Nebel nicht abschrecken ließ, und den Weg nach oben suchte, wurde prompt belohnt. Dank Inversionswetterlage hatte es in den Höhenlagen um die 10 Grad, und die Sonne lachte vom blauen Himmel. Oder aber eben nicht (siehe Foto). Auch schön! Der Wald ist immer für eine Überraschung gut. Selbst gefrorene Pilze sind hübsch anzusehen und äußerst fotogen. Und, Sie wissen es, es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung.
A propos falsch. Mich irritiert es immer wieder, wenn ich auf Menschen treffe, die - obgleich angebracht - keine Maske tragen, oder sie falsch tragen, also zu locker, unter der Nase oder gar unter dem Kinn. Dabei ist eins doch völlig klar: Wenn wir alle die AHAL-Regeln einhielten, also u.a. eine Maske korrekt trügen, könnte sich das Coronavirus längst nicht so schnell verbreiten, wie es derzeit der Fall ist. Eine Maske richtig tragen: Harmlos im Vergleich zu dem, was einem auf einer Intensivstation blühen kann. Insofern begrüße ich es durchaus, dass neuerdings vermehrt Berichte über Covid-19-kranke Mitbürger, verzweilfelte Angehörige, überlastete Ärzte und Pfleger in den Medien auftauchen. Zeit wird's! Das muss doch ergreifen und aufrütteln!?
Ganz ehrlich. Ich wünschte mir, so manch Lokalpolitiker, Verbandsbürgermeister, Gemeinwesenarbeiterin, Verein, Kirche usw. hätte die üblichen Kommunikationskanäle (Webseite, Facebook, Instagram, Amtsblatt, Nachrichtenblatt, Wochenblatt etc.) längst und öfter dazu genutzt, zum korrekten Maskengebrauch aufzurufen als beispielsweise zum Erwerb von Restaurant-Gutscheinen. Auch die ewige Verbreitung der November-Tristesse ("Wir fallen alle in ein tiefes Loch" usw.) entspricht nicht gerade dem, was man konstruktiven Journalismus nennt. Klar, die Gastronomie - und die Gemeinden - brauchen Einnahmen. Aber warum? Weil es aufgrund der Unvernunft und des Leichtsinns vieler zum zweiten Lockdown "light" und zu den heute verschärften Regeln kam. Kommen musste. "Bleiben Sie gesund!", heißt es oft. Viel zu schwach. "Tun Sie etwas dafür", müsste man ergänzen. Ganz gleich, ob jetzt oder an Weihnachten, ob im eigenen Haushalt, im Kontakt mit einem weiteren Haushalt, oder sonst wo.
Abschließend eine gute Nachricht für jene, die auf der vergleichsweise sicheren Seite sein wollen: Zertifizierte FFP2-Masken gibt es - anders als im vergangenen Frühjahr - gerade zuhauf und günstig, 20 Stück für 20 Euro*. Im Gegensatz zu den einfachen OP-Masken dienen sie speziell auch dem Eigenschutz. Wenn jetzt alle zusammenhelfen, brauchen wir in ein paar Monaten keine mehr, und können Weinfeste besuchen.
*Um die AGBs dieses Portals nicht zu verletzen, möchte ich den Anbieter nicht namentlich benennen. Wer suchet, der findet - in Bayern (Schwaben).
Autor:Barbara Späth aus Edenkoben | |
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