Corona macht's möglich
Nachbarschaftsnetzwerk in Maikammer geht an den Start
Maikammer hat rund 4300 Einwohner. Wie überall auf der Welt wohnt man mit der Familie oder Freunden zusammen in einem Haushalt. Oder aber allein, gewollt oder ungewollt. Einige kennen sich untereinander, „vom Sehen“ oder persönlich, etwa durch die Mitarbeit in Vereinen, den Besuch von Veranstaltungen, die Schulzeit. Aber manchmal kennt man nicht einmal den direkten Nachbarn. Dabei sind es gerade die direkten Nachbarn, die sich, schon allein wegen der räumlichen Nähe und kurzen Wege, in Corona-Zeiten gegenseitig helfen können. Etwas füreinander zur Post bringen, ein Gartengerät leihen, sich mit Toilettenpapier aushelfen, eine Sammelbesorgung machen, ein Puzzlespiel tauschen. Dabei Abstand halten, face-to-face-Kontakt umgehen, auch bei der Übergabe von Gegenständen. Persönliche Kontakte müssen minimiert, Wege kurz gehalten werden. Damit möglicherweise infizierte Menschen tunlichst nicht anderen begegnen, das Coronavirus sich langsamer verbreitet.
Auch, wer nicht nebeneinander, aber in Maikammer wohnt, kann füreinander da sein. Online, durch Telefonate, Zuhören, Informationsübermittlung. Das digitale Nachbarschaftsnetzwerk macht's möglich. Berührungsängste und Hemmschwellen werden abgebaut, Kontaktaufnahme und -pflege erleichtert. Zukunftsforscher sagen in diesen Tagen voraus, dass die Menschen durch die Coronakrise allgemein näher zusammenrücken (im übertragenen Sinne), hilfsbereiter, kreativer und solidarischer werden, und dass diese Effekte sich auch nach der Krise positiv auswirken werden auf die Gesellschaft. Schön wär’s.
Maikammerer können sich hier (https://nebenan.de/hood/maikammer) im gestern eröffneten Nachbarschaftsnetzwerk anmelden, ihre Interessen, Gesuche und Angebote hinterlegen, miteinander kommunizieren. Dass in Zeiten wie diesen keine Veranstaltungen oder Gruppenaktivitäten eingestellt werden, versteht sich von selbst. Jedoch: Man erfährt plötzlich, wer in der Nachbarschaft bei WLAN-Problemen, Katzensitting oder sommerlicher Tomatenschwemme aushelfen kann, irgendwann. Toll!
Die Zahl der positiv getesteten Corona-Verdachtsfälle wächst exponentiell, bislang, in fast allen Ländern, was ein Kennzeichen von Pandemien und ungünstig ist. Aber: Auch Klickzahlen und lokale Nachbarschaftsnetzwerke können exponentiell wachsen. Wenn möglichst viele zur Verbreitung beitragen. Alla hopp!
Autor:Barbara Späth aus Edenkoben | |
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