Landesprämierung der Landwirtschaftskammer
Gold im Glas
Pfalz. Als Höhepunkt eines jeden Prämierungsjahres gilt stets die Verleihung der Ehrenpreise, Staatsehrenpreise und Großen Staatsehrenpreise an die erfolgreichsten Betriebe in der Pfalz, und der Termin in Neustadt an der Weinstraße war fest eingeplant. Doch diesmal war es Land und Landwirtschaftskammer nicht möglich, zur traditionellen Prämierungsfeier einzuladen – die Pandemie machte auch hier einen Strich durch die Rechnung. Aber das solle die hervorragenden Leistungen der Betriebe auf keinen Fall schmälern, so Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. „Die mit einer Kammerpreismünze ausgezeichneten Erzeugnisse gehören zur qualitativen Spitze und haben für den Markt eine Leitfunktion.“ Insgesamt wurden im abgelaufenen Prämierungsjahr 14.866 Weine, Sekte und Perlweine bewertet. 1082 Betriebe haben sich an der Prämierung mit ihren Erzeugnissen beteiligt. Dabei verliehen die Prüferinnen und Prüfer 4.152 Mal die Goldene, 6.294 Mal die Silberne und 2.892 Mal die Bronzene Kammerpreismünze. Für die Pfalz heißt das: 296 Betriebe nahmen an der Landesprämierung teil, davon durften sich 293 Betriebe über eine oder mehrere Kammerpreismünzen freuen. Insgesamt wurden in der Pfalz 1222 Goldene, 2716 Silberne und 1143 Bronzene Kammerpreismünzen verliehen. Ökonomierat Schindler bedankt sich bei allen Betrieben, die an der Prämierung teilnehmen sowie auch bei den ehrenamtlichen Jurymitgliedern, ohne die die Landesprämierung als größter deutscher Weinwettbewerb nicht möglich wäre. „Es ist eine außergewöhnliche Leistung, dass Sie sich mit Ihren qualitativ hochwertigen Erzeugnissen in diesem Umfeld behauptet und damit Ehrenpreise, Staatsehrenpreise oder gar Große Staatsehrenpreise verdient haben. Wir können zu Recht stolz auf die Qualität der Erzeugnisse in Rheinland-Pfalz sein.“
„Die prämierten Weine zeigen, dass unsere Winzerinnen und Winzer ihr Versprechen einlösen: Wir haben Gold im Glas“, sagte Weinbauminister Dr. Volker Wissing. Weine aus Rheinland-Pfalz, das sei Handwerkskunst auf hohem Niveau. „Das Jahr 2019 war klimatisch eine große Herausforderung, und unsere Winzerinnen und Winzer haben diese grandios gemeistert. Weine aus Rheinland-Pfalz sind ein Genussversprechen. In Japan hatte ich gesagt: Wir füllen unser Lebensgefühl in Flaschen und tragen es hinaus in die Welt. Der Wein aus unseren Regionen ist der beste Werbeträger für Rheinland-Pfalz.“
Mit dem neuen Staatsehrenpreis für Sekt werde die Aufmerksamkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher auf die handwerklich erzeugten Sekte aus den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten gelenkt. „Winzersekt – das ist unser Champagner. Und die Konsumenten wissen das zu schätzen“, betonte Wissing. Es sei eine hervorragende Idee der Landwirtschaftskammer, die Staatsehrenpreise auf Sekt auszuweiten. Die Prämierung gebe Orientierung und würdige die großartige Leistung der Betriebe. An dieser Stelle bedankte sich der Minister auch bei der Landwirtschaftskammer: „Die Verkostungen in diesem Jahr mussten unter strengen Hygienemaßnahmen organisiert werden. Die Landwirtschaftskammer hat dies mit großem Aufwand möglich gemacht hat. Dies war ein echter Kraftakt! Dafür möchte ich mich ausdrücklich bei allen Mitarbeitern der LWK und den ehrenamtlichen Verkostern bedanken“, so Wissing abschließend. Zum großen Jahresabschluss gehören auch die Edelbrände: 80 Betriebe haben sich mit 647 Erzeugnissen an der Prämierung beteiligt. 187 Goldene, 288 Silberne und 116 Bronzene Kammerpreismünzen sind das Ergebnis, und auch in diesem Bereich werden Staatsehrenpreise und Ehrenpreis vergeben. „Das Herstellen von Edelbränden aus verschiedensten Früchten ist eine Handwerkskunst, die wir als Landwirtschaftskammer mit unserer Prämierung wie bei den hervorragenden Weinen würdigen wollen“, unterstreicht Präsident Schindler. Dabei leisteten die rheinland-pfälzischen Brenner einen wertvollen Beitrag für den Erhalt der vielfältigen Kulturlandschaften und trügen zum Artenschutz bei, so Schindler. Zwei Staatsehrenpreise und sieben Ehrenpreise gingen an die Brennereien.
Für besondere Leistungen bei der Landesprämierung für Wein und Sekt 2020 erhielten Staatsehrenpreise und Ehrenpreise:
Große Staatsehrenpreise: Winzergenossenschaft Herxheim am Berg eG, Herxheim am Berg; Weingut Karl Wegner, Inhaber Joachim Wegner, Bad Dürkheim; </td><td>Weinland Wachtenburg eG, Wachenheim an der Weinstraße; Weingut Hartmann – Robert, Gudrun & Christian Hartmann GbR, Kirrweiler (Pfalz).
Staatsehrenpreis für Sekt: Wein- und Sektkellerei Gebr. Anselmann GmbH, Edesheim.
Staatsehrenpreise: Weingut Bärenhof – Helmut Bähr & Sohn, Bad Dürkheim – Ungstein; Weingut Wolf – Dipl. Ing. (FH) Michael Wolf, Bad Dürkheim - Ungstein;</td><td>Weingut Darting, Bad Dürkheim; </td><td>Weingut Mesel GbR, Bad Dürkheim;</td><td>Forster Winzerverein eG, Forst an der Weinstraße; Weingut Eugen Müller, Forst an der Weinstraße;</td><td>Weingut Thomas Steigelmann, Neustadt - Gimmeldingen;</td><td>Weingut Edgar Klohr, Neustadt -Mußbach;</td><td>Weingut Georg Naegele, Neustadt an der Weinstraße;</td><td>Weingut und Edelbrennerei Hubert Müller, Maikammer; Weingut August Ziegler, Maikammer;</td><td>Weingut Alfons Hormuth – Inhaber Andreas Hormuth, Sankt Martin; Weingut Gilda Moll – Robert und Jürgen Moll, Sankt Martin;</td><td>Weingut Markus Schwaab, Kirrweiler (Pfalz); Gut Vinification Ludwigshöhe – Stephan Schneider, Edenkoben; Weingut Karl Pfaffmann Erben, Walsheim.
Ehrenpreis Bezirksverband Pfalz: Bioland Weingut Neuspergerhof - Inhaber Jochen Gradolph, Rohrbach.
Ehrenpreis Landkreis Südliche Weinstraße: Weingut Wind – Inhaber Bruno Wind, Eschbach.
Ehrenpreis Landkreis Bad Dürkheim: Weingut Familie Heil – Dr. Matthias Heil, Kirchheim an der Weinstraße.
Ehrenpreis Landkreis Germersheim: Weingut Spieß GbR – Wilfried & Adrian Spieß, Weingarten (Pfalz).
Ehrenpreis Stadt Neustadt an der Weinstraße: Staatsweingut mit Johannitergut – DLR Rheinpfalz, Neustadt an der Weinstraße.
Ehrenpreis Stadt Landau in der Pfalz: Weingut Willi Altschuh, Landau in der Pfalz.
Ehrenpreis Weinbauverband Pfalz: im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.
Weingut Fitz-Schneider – Erna & Ludwig Schneider, Edenkoben.
Ehrenpreis Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V.: Winzer eG Herrenberg-Honigsäckel, Bad Dürkheim - Ungstein.
Ehrenpreis Verband der Weingüter und Weinkellereien Pfalz e.V.: Weingut Helmut Schreieck – Inhaber Wolfgang Schreieck, Sankt Martin.
Ehrenpreis Handwerkskammer der Pfalz: Weingut Doppler-Hertel, Essingen.
Ehrenpreis Pfalzwein e.V.: Weingut Sonnenhof – Karl Schäfer & Söhne GbR, Bockenheim an der Weinstraße.
Ehrenpreis LandFrauen Rheinland-Pfalz: Weingut Mathias Peter, Wachenheim an der Weinstraße.
Ehrenpreis Weinbruderschaft der Pfalz: Weingut Schäfer, Neustadt an der Weinstraße.
Ehrenpreis Verein der Absolventen Weinbau Neustadt: Weingut Alfons Ziegler, Sankt Martin.
Ehrenpreis Forum Pfalz e.V.: Herrengut St. Martin – Stephan Schneider, Sankt Martin.
Für besondere Leistungen bei der Landesprämierung für Edelbrände 2020 erhielten Staatsehrenpreise und Ehrenpreise:
Staatsehrenpreise:</td><td>Nordpfälzer Edelobst- und Whiskydestillerie, Christiane und Bernhard Höning, Winnweiler.</td><td>Edelobstbrennerei Thomas Scherner, Weisenheim am Sand.
Ehrenpreis des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V.: Brennerei Horst Silbernagel, Landau in der Pfalz.
Ehrenpreis des Verbandes Pfälzer Klein- und Obstbrenner e.V.: Weingut-Destillerie Stöckel-Hoos, Neustadt an der Weinstraße.
Ehrenpreis des Landkreises Bad Dürkheim: Weingut Destillerie Thomas Sippel, Weisenheim am Berg.
Ehrenpreis des Landkreises Bergstraße: Edelbrennerei Reinhard Mück, Birkenau.
Ehrenpreis des Landkreises Germersheim: Haußbrand Markus Hauß, Schwegenheim.
Ehrenpreis des Landkreises Odenwald: Beerfurther Edelobstbrennerei Volker Ester, Reichelsheim-Beerfurth.
Ehrenpreis des Landkreises Südliche Weinstraße: Brennerei Klaus & Karsten Sperling, Edesheim.
Hintergrundinformation: Was sind Ehren- und Staatsehrenpreise? Ehren- und Staatsehrenpreise beziehen sich nicht auf einen bestimmten Wein oder Sekt, sondern auf die durchgehend hohe Qualität eines Erzeugers, also eines Weingutes, einer Kellerei oder Erzeugergemeinschaft. Sie stellen damit eine Auszeichnung des Betriebes dar.
Staatsehrenpreise stiftet das Land Rheinland-Pfalz. Ihre Anzahl richtet sich nach der Zahl der in den Regionen Rheinhessen, Pfalz und Rheinland-Nassau im Jahresverlauf vergebenen Auszeichnungen der Landesprämierung, also den Kammerpreismünzen in Gold, Silber und Bronze. Pro 250 Kammerpreismünzen in der Pfalz wird ein Staatsehrenpreis vergeben.
Einen Staatsehrenpreis erhält ein Betrieb, wenn er bestimmte Voraussetzungen erfüllt: Zum einen muss der Betrieb eine Mindestanzahl von Weinen bei der Landesprämierung anstellen. Diese Mindestanzahl ist abhängig von der bewirtschafteten Rebfläche des Betriebes. Je größer ein Betrieb ist, desto mehr Weine und/oder Sekte hat er anzustellen. Außerdem wird berücksichtigt, dass eine Mindestmenge bezogen auf seine Erntemeldung – hier der Durchschnitt aus den vergangenen drei Jahren – angestellt wird. Sind diese beiden Kriterien erfüllt, so entscheidet der Punktedurchschnitt der höchstbewerteten Anstellungen. Die Anzahl der zur Berechnung herangezogenen Anstellungen richtet sich nach dem Erreichen der oben genannten Mindestmenge.
Eine goldene Kammerpreismünze erhält ein Wein oder Sekt, der zwischen 4,5 und 5 Punkte bewertet wird, Silber wird bei 4 bis 4,49 Punkten und Bronze bei 3,5 bis 3,99 Punkten vergeben. Die genauen Kriterien sind in den Bestimmungen der Landesprämierung festgelegt.
Den Großen Staatsehrenpreis, die höchste Auszeichnung des Landes, erhält ein Betrieb, der innerhalb von zehn Jahren zum fünften Mal mit einem Staatsehrenpreis ausgezeichnet wurde. Werden die Bedingungen erneut erfüllt, kann der Betrieb wieder zu dieser seltenen Ehrung gelangen.
Ehrenpreise stiften Landkreise und kreisfreie Städte sowie regionale Spitzenverbände der Weinwirtschaft. Ehrenpreise erhalten die Betriebe, deren Punktedurchschnitt knapp unter dem der Erzeuger, die einen Staatsehrenpreis erhalten, liegt. Die Betriebe müssen zudem in das Profil des jeweiligen Stifters passen.
So kann beispielsweise den Ehrenpreis der Stadt Landau nur ein Betrieb erhalten, der dort ansässig ist.
Die strengen Kriterien der Bestimmungen zur Landesprämierung begrenzen die Zahl der Ehrenpreise und legen die Voraussetzungen, die von Stiftern und Ehrenpreisträgern zu erfüllen sind, exakt fest. ps
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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