Kröten wandern in diesem Jahr so früh wie noch nie
NABU Amphibienschutz
SÜW. Milde Temperaturen und Regen haben an vielen Stellen in der Pfalz die Amphibien aus der Winterstarre geweckt. Kröten, Frösche und Molche machen sich auf den Weg zu ihrem Laichgewässer. Dabei legen sie oft mehrere Kilometer zurück. Da die Tiere noch geschwächt und sehr langsam unterwegs sind, endet ihre Reise oftmals tödlich. Beim Überqueren von Straßen werden unzählige Kröten überfahren. „So früh wie in diesem Jahr hat die Amphibienwanderung noch nie begonnen. Noch vor 10 Jahren haben wir die Amphibienschutzzäune um die Osterzeit aufgebaut. Heute ist die Hinwanderung dann bereits abgeschlossen“, berichtet Carmen Schauroth, Leiterin der NABU Regionalstelle Süd. Nachdem die ersten überfahrenen Erdkröten bereits Ende Januar entdeckt wurden, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Naturschutzbundes spontan den mobilen Zaun an der Landstraße zwischen Frankweiler und Albersweiler aufgebaut. Normalerweise packen dabei viele freiwillige Helferinnen und Helfer mit an. Das war aufgrund der Corona-Auflagen nicht möglich. Deshalb wurde die Aktion auf zwei Tage verteilt. Aber es hat sich gelohnt. 40 Erdkröten saßen morgens in den Fangeimern. „Der große Ansturm kommt noch. Bis zu 1000 Erdkröten lassen sich von unserem Shuttle-Service über die Straße bis zum Teich am Geilweilerhof transportieren“, erzählt Schauroth.
Auch am Silbersee bei Bellheim und am Mehlsee bei Schwegenheim hat die Amphibiensaison begonnen. Hier sind nicht nur Erdkröten sondern auch Teichmolche und seltene Arten, wie Springfrösche, Kammmolche und Knoblauchkröten unterwegs. Die NABU-Gruppen vor Ort haben alles vorbereitet: Eimer eingegraben, Schilder aufgestellt und die Zäune präpariert. Im Pfälzerwald ist es hingegen noch ruhig. An der festen Leitplanke an der Klinikstraße bei Eußerthal und im Kaltenbrunner Tal bei Neustadt wurden noch keine Tiere gefunden. Laut NABU setzt hier die Amphibienwanderung traditionell vier bis 6 Wochen später ein als in der Vorderpfalz.
Der NABU bittet Auto-Fahrer um Rücksichtnahme, um Helfer, Amphibien und sich selber nicht zu gefährden. Besonders bei milden Nachttemperaturen von über 5 Grad Celsius, kombiniert mit Regen, ist in den kommenden Wochen immer wieder mit Amphibien auf den Straßen zu rechnen. nabu
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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