Herbstkonzert im Bürgerhaus Viernheim
Starkenburg Philharmoniker
Viernheim. Sonntag, 29. September, 17 Uhr, laden die Starkenburg Philharmoniker zu einem besonderen Konzert in das Bürgerhaus Viernheim ein.
Zu hören sind unter anderen Gershwins „Ein Amerikaner in Paris“ und seine „Rhapsodie in Blue“. Als weiteres Highlight gibt es die Ouvertüre zu Bernsteins Operette Candide.
Ein Amerikaner in Paris ist eine Rhapsodie oder Tondichtung in freier Form, in der Gershwin die Eindrücke seines eigenen Aufenthalts in Paris musikalisch ausmalte. Die lebendige Stadt zog ihn sofort in ihren Bann: Straßencafés, Flanieren auf dem Montmartre und die Begleitung einer reizenden jungen Dame inspirierten ihn. Gershwin selbst untertitelte das Werk als „Tone Poem for Orchestra“. Es wurde als Auftragskomposition für die New Yorker Philharmoniker verfasst und in der üblichen Besetzung des Sinfonieorchesters geschrieben. Die Aufführung fand am 13. Dezember 1928 in New York statt.
Mit der „Rhapsody in Blue“ für Soloklavier und Sinfonieorchester wollte George Gershwin den Amerikanern musikalisch eine eigene nationale Identität verleihen und mithilfe der Musik auch alle ethnischen und kulturellen Barrieren überwinden. Am 12. Februar 1924 wurde das Stück uraufgeführt. Der signalhafte Aufstieg in der Klarinette am Anfang des Werkes fesselt die Zuhörer auf Anhieb. Der Pianist Denis Matsuev schreibt „…Das erste Thema assoziiere ich mit Amerika. Ich sehe gleich New York, die Freiheitsstatue, Manhattan, Jazzclubs, Birdland, Bluenotes, Jazz. Das ist ein Symbol von New York, von Amerika. … Es ist die Rhapsodie der Freude, die Rhapsodie des Glücks. Sie ist so optimistisch, so lebensbejahend.“ Für die Interpretation des beliebten Klavierwerkes konnte der Pianist Utku Asan gewonnen werden.
Candide von Leonard Bernstein ist laut Opera-inside (opera-inside.com) „…ein absolutes Juwel. Die Musikwelt ist sich nicht einig, zu welchem Genre das Werk gehört. Bernstein selbst bezeichnete das Werk als Operette. Ihre vor Witz sprühende und musikalisch funkelnde Ouvertüre gehört zu den am meisten gespielten Stücken von amerikanischen klassischen Komponisten.“
Außerdem steht ein besonders rhythmisches Stück von Arturo Márquez, Danzon Nr. 2, auf dem Programm, das 1993 entstand. Bei diesem mitreißenden Werk handelt es sich um eine Mischung von verschiedenen musikalischen Stilen. Die historischen Haupteinflüsse stammen aus der Kolonialzeit, etwa ab dem 16. Jahrhundert. Dies schließt sowohl spanische beziehungsweise europäische als auch afrikanische Rhythmus-Formen mit ein. Letztere wurden im Zuge des Sklavenhandels, vor allem aus dem westlichen Afrika, in die Neue Welt transportiert.
Ein besonderes Highlight ist die Uraufführung der Orchesterfassung von „Banjo and Fiddle“ von William Kroll (1901 – 1980). Banjo and Fiddle ist seine bekannteste Komposition, in der er amerikanische Folk Music „aufs Korn nimmt“. Jascha Heifetz spielte das Stück häufig und trug wesentlich zu dessen Popularität bei, aber auch andere weltberühmte Solisten, wie Leonidas Kavakos oder Nigel Kennedy, haben das Stück aufgenommen und oft vorgetragen.
Der Solist und zugleich Arrangeur der Orchesterfassung ist Dr. Carol Vitéz. Der Geiger ist ein festes Mitglied der Starkenburg Philharmoniker.
Die künstlerische Leitung des Konzerts liegt in den bewährten Händen von Günther Stegmüller, welcher Gästen, Mitspielern und Zuhörern einen Hörgenuss bereiten wird.
Utku Asan, gebürtiger Istanbuler, begann im Alter von 7 Jahren mit dem Klavierspiel. Er studierte bis 2018 bei Nurferi Onur und Prof. Ece Demirci am staatlichen Konservatorium der Mimar Sinan Fine Arts University in Istanbul. Im Jahr 2018 begann er sein Bachelor Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. In seinem Bachelor Studium wurde er zweimal für ein Deutschlandstipendium ausgewählt.
Utku Asan absolvierte Meisterkurse bei prominenten Pianisten und gewann schon einige Preise bei Klavierwettbewerben. Darüber hinaus hat er ein Jazzquartett.
Carol Vitéz begann im Alter von fünf Jahren mit Violinenunterricht. Schon im Alter von zwölf Jahren debütierte er als Solist mit der Banater Staatsphilharmonie. Es folgte ein Studium an der Universität Temeschburg in Rumänien bei Prof. Nicolaevici. Das Staatsexamen legte er an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock ab. Promotion mit Summa cum Laude an der Westuniversität Temeswar.
Als Solist, Dirigent oder Komponist trat er mit zahlreichen Orchestern, wie beispielsweise der Rumänischen Nationaloper, den Stuttgarter Philharmonikern, dem Deutschen Rundfunkorchester und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz auf. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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