Wohncontaineranlagen zur Unterbringung von Geflüchteten - Stadtspitze sagt reduzierte Belegung zu
Viernheim. Nach umfangreichen Erfahrungen mit der Bereitstellung der ersten beiden Unterkünfte für Geflüchtete in der Betriebsverantwortung der Stadt Viernheim in der Lilienthalstraße und Industriestraße und im Angesicht weiterer angekündigter Zuweisungen von Personen, haben Bürgermeister Matthias Baaß und Erster Stadtrat Jörg Scheidel im Januar diesen Jahres die Entscheidung zur Beschaffung von weiteren Wohncontaineranlagen geschaffen. Letztlich dienen diese dazu, die zugewiesenen Menschen vor einer Obdachlosigkeit zu bewahren, da im Regelfall kein Wohnraum zur Verfügung steht.
Die Entscheidung war nötig geworden, um den absehbaren zeitlichen Vorlauf zu gewährleisten: Bei einer Ausschreibung im Januar kann die Betriebsaufnahme voraussichtlich im November, also zehn Monate später erfolgen, sofern alle formellen Verfahrensschritte ohne Komplikationen verlaufen.
Nachdem die Standorte der beiden auf diesem Wege zu beschaffenden Anlagen feststanden, wurden die betroffenen unmittelbaren Anwohner informiert und zu einem etwas späteren Zeitpunkt zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, diese fanden vor und nach den Sommerferien 2024 statt.
Bürgermeister Matthias Baaß: „Seit unserer generellen Entscheidung für die Beschaffung von Wohncontaineranlagen haben sich die Zuweisungszahlen verringert. Dies kann sich auch wieder ändern, aber seit Sommer wurden uns weniger Personen zugewiesen, als zum Zeitpunkt der Beschaffung vom Kreis Bergstraße angekündigt. Zudem ist es erfreulicherweise mittlerweile einer Zahl von 70 Personen gelungen, eigenständig Wohnraum in Viernheim und Umgebung zu finden. Diese werden uns weiterhin auf die Viernheimer Quote angerechnet, ohne dass wir eine Unterbringung gewährleisten müssen.“
Erster Stadtrat Jörg Scheidel: „Auf dieser Basis haben wir nunmehr mit Blick auf den geplanten Belegungsbeginn der gerade im Bau befindlichen Anlage in der Friedrich-Ebert-Straße entschieden, die maximale Belegung bis auf weiteres zu reduzieren. Solange es irgend möglich ist, möchten wir die Anlage mit maximal 120 bis 125 Personen belegen. Dies gilt auch für die am Heinrich-Lanz-Ring geplante Anlage.“
Ursprünglich war den Anwohnern eine maximale Belegung mit bis zu 205 Personen angekündigt worden. Mit der jetzigen Ankündigung reduziert sich die Belegung auf circa 60 Prozent der ursprünglichen Maximalkapazität. Damit soll zu einer etwas entspannteren Grundausgangssituation in der Wohncontaineranlage und am Standort beigetragen werden. Der bauliche Umfang der Anlagen reduziert sich nicht, jedoch die tatsächliche Anzahl der Personen, die in den beiden Wohncontaineranlagen untergebracht sein werden. Im weiteren Verlauf könnte damit ein fünfter von der Stadt Viernheim betriebener Standort wahrscheinlicher werden.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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