Mensch und Natur entlasten
Neubau-Güterzugstrecke an vorhandener Infrastruktur bauen
Deutsche Bahn soll mögliche Neubau-Güterzugstrecke an vorhandener Infrastruktur bauen
Für die FDP muss vor einer politischen Entscheidung zu einer Bahn-Neubaustrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe geklärt werden, wie die Zukunft des Rangierbahnhofes Mannheim und der Güterbahnhöfe Karlsruhe und Kornwestheim aussieht
Karlsruhe/Mannheim. Der FDP-Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg, Christian Jung (Wahlkreis Bretten), geht nicht davon aus, dass eine mögliche Neubau-Güterzugstrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe Gemeinden und Städte wie Stutensee, Graben-Neudorf, Karlsdorf-Neuthard oder Eppelheim und Plankstadt im nordbadischen Raum zerschneiden wird. „Die Vorplanungen der Deutschen Bahn machen aus verschiedenen Gründen der Raumordnung sowie des Umwelt- und Artenschutzes nur bedingt Sinn. Ich gehe nicht davon aus, dass diese Vorplanungen jemals umgesetzt werden können. Die Bahn wird im Herbst eine Trasse vorschlagen, danach wird diese politisch bewertet. Im Zweifelsfall wird eine problematische Planung keine politische Mehrheit finden“, sagte Jung bei einer Podiumsdiskussion der Bürgerinitiative Karlsruhe Molzau Ende Juni 2022 in Stutensee-Friedrichstal. „Es muss infolgedessen eine Trassenbündelung unter Berücksichtigung bestehender Infrastruktur – zum Beispiel an Autobahnen oder bestehenden Zugstrecken/Schnellfahrstrecke – gesucht werden. Alles andere würde das Projekt zum Scheitern verurteilen“, sagte Jung weiter.
Die Freien Demokraten forderten nach verschiedenen Terminen mit Bürgerinitiativen, Bürgermeistern und Gemeinderäten sowie den Industrie- und Handelskammern IHK Rhein-Neckar und IHK Karlsruhe und Vor-Ort-Terminen mit den Parlamentarischen Staatssekretären Michael Theurer MdB und Dr. Jens Brandenburg MdB, dass zeitnah auch die Zukunft des Rangierbahnhofs in Mannheim und der Güterbahnhöfe in Karlsruhe und Kornwestheim geklärt werden müsste, „da diese direkt oder indirekt mit der Güterzugstrecke verbunden werden müssen.“ Die FDP fordere zudem das Erstellen einer detaillierten Lärmkartierung unter Einbeziehung der bestehenden Infrastruktur im Straßen- und Eisenbahnbereich, um bei den Planungen einen durchdachten Lärmschutz und einen fairen Ausgleich für die schon betroffenen Anwohner zu erreichen.
„Querfeldein-Planungen oder lange Tunnel scheiden für uns aus. Wir wollen vielmehr Mensch und Natur entlasten. Erforderliche Eingriffe in Wald- und Naturgebiete müssen durch Ausgleichsmaßnahmen in örtlicher Nähe kompensiert werden“, betonte der liberale Abgeordnete, der genauso wie die FDP im Landkreis Karlsruhe „Blockade- und Verzögerungstaktiken genauso ablehnt wie faule Kompromisse. Wir stehen unter den dargelegten prinzipiengeleiteten Forderungen für eine Beschleunigung der Planungsphasen und eine zügige Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen und einen verbesserten Schutz von Menschen und Natur.“ Infolgedessen müsse auch geprüft werden, auf welche Weise alte und neue Eisenbahn-Infrastruktur in Rheinland-Pfalz und zusätzliche Weichen und Eisenbahnkurven zu einer Entlastung des nordbadischen Raums im Schienengüterverkehr und bei Umleitungen beitragen könnten.
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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