Antonia Wilker bundesweit vorn - Silber für Jungwinzerin aus Plesiweiler-Oberhofen
Pleisweiler-Oberhofen. Antonia Wilker aus dem Weinanbaugebiet Pfalz ist die zweitbeste Nachwuchs-Winzerin der Bundesrepublik. Sie hatte sich für den Bundesentscheid des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend 2023 qualifiziert. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften der Grünen Berufe waren bundesweit knapp 10.000 junge Menschen am Start, deren beste sich im Juni zum Weinbau-Finale in Essenheim (Rheinland-Pfalz) trafen.
Dort musste Antonia Wilker, die auf dem Weingut Bernhard Huber den Beruf der Winzerin erlernt, in Berufstheorie und -praxis ihre Kenntnisse beweisen. Auch ihr Allgemeinwissen – von erneuerbaren Energiequellen bis zu europäischen Hauptstädten – und ihre Präsentationsfähigkeiten waren gefragt. Sie war als Rednerin auf einer fiktiven „Fachmesse über innovative Produktion in der Landwirtschaft“ eingeladen. Ihre Aufgabe: Im Team einen Vortrag darüber zu halten, welche digitalen Technologien auf dem eigenen Weingut eingesetzt werden oder geplant sind.
Ging es in der Berufstheorie unter anderem um Weinbergbegrünung, Pflanzennährstoffe und Bodenerosionen in Folge des Klimawandels, musste Antonia Wilker im Praxiswettbewerb auf dem Weingut Braunewell einen neuen Weinberg anpflanzen und einen halbtrockenen Weißweincuvée herstellen.
Die Pleisweiler-Oberhofenerin hielt den kritischen Blicken der Prüfenden stand und vereinte am Ende 83,90 Punkte auf sich. Das ist Rang 2 in der Top 16 der bundesweit besten Auszubildenden ihres Fachs und zeigt, dass Antonia Wilker den Weinbau der Zukunft gestalten kann und will.
In den fast fünf Monaten seit Beginn des Berufswettbewerbs habe sie viele Erfahrungen gesammelt, die sie persönlich voranbringen, sagt sie rückblickend.
Als eine der Besten aus Rheinland-Pfalz ging es Antonia Wilker weniger darum sich zu beweisen, als um den Blick über den Tellerrand.
Der hat ihr nicht nur neues Wissen und Selbstbewusstsein gebracht, sondern auch ein Netzwerk, mit dem sich berufliche Herausforderungen besser meistern lassen.
Mit einem Faible für Wein und einem familiären Weingut hat sie sich für die Ausbildung zur Winzerin entschieden. Die Mischung aus Natur, Büroarbeit und dem Weinkeller reizt sie. Ihre Pläne für die Zukunft? Ein Weinbaustudium und die Fortführung des elterlichen Betriebs. Eine Vorstellung, der sie mit dem erfolgreichen Abschneiden beim Berufswettbewerb der deutschen Landjugend 2023 ein gutes Stück nähergekommen ist.
Unter dem Wettbewerbsmotto „Grüne Berufe sind voller Leben. Mit Herz und Hand – smart fürs Land“ hat sie bewiesen, dass sie Verantwortung übernehmen kann und will. Das gilt für Antonia Wilker wie für alle, die am Bundesentscheid teilgenommen haben. Gemeinsam zeigten die jungen Leute aus Tier- und Forstwirtschaft, Weinbau, Land- und Hauswirtschaft, wie vielseitig, anspruchsvoll und modern ihre Berufe sind.
„Das Leistungsniveau beim Bundesentscheid war enorm. Mindestens genauso beeindruckt haben Zusammenhalt und das Miteinander bei diesem Wettbewerb“, lobt Theresa Schmidt die grünen Nachwuchsstars. „Sie werden die Zukunft der Branche bestimmen“, ist die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend e. V. (BDL) überzeugt.
Der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend wurde 1953 erstmals veranstaltet. Er zählt zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas und wird vom Deutschen Bauernverband und dem BDL mit ihren Landesverbänden sowie der Schorlemer Stiftung ausgerichtet. Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert, lenkt der Wettstreit den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume. Schirmherr ist Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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