Bad Bergzabern begibt sich auf einen zukunftsfähigen Weg
„Wir für die Stadt“
Bad Bergzabern. „Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“, so ein afrikanisches Sprichwort. Bad Bergzabern ist einer dieser kleinen Orte und es genügt, genau dort, wo man gerade ist, einfach anzufangen etwas zu verändern.
Gut! Manch einer fragt sich: „Was kann ich alleine schon tun, um die Umwelt zu schützen und nachhaltig zu leben?“ Und so mancher nutzt eine solche Aussage, um sich aus der Verantwortung zu ziehen, aus Sorge, dass Umweltschutz mit viel Aufwand und Verpflichtung verbunden sein könnte.
Nicht so bei der im Herbst vergangenen Jahres gegründeten Nachhaltigkeits-AG. Alle vier Wochen findet ein offenes Treffen statt, fassen die Initiatorinnen Amely Munz und Ursula Schulz zusammen. Jeder ist willkommen, Ideen und Projektvorschläge einzubringen, sei es als Privatperson, als Verantwortlicher oder Mitglied eines Vereins, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler – um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Nachhaltig zu leben beginnt im wahrsten Sinne des Wortes vor der eigenen Haustür. Schon ein naturnah gestalteter Vorgarten kann vielen Insekten, Schmetterlingen und Vögeln Nahrung und Lebensraum bieten. So kann man mit wenig Aufwand einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. „Green Gardening“ lautet das Motto des offenen Gartentreffens, das Brigitte und Joachim S. ins Leben gerufen haben. In lockerer Atmosphäre werden Ideen und Erfahrungen rund um das naturnahe Gärtnern ausgetauscht.
„Unseren Lebensraum für die zukünftigen Generationen zu schützen, anstatt ihn zu zerstören, ist die Aufgabe von uns allen. Wir können sie nur gemeinsam meistern“, meint Amely Munz. Die Nachhaltigkeits-AG sucht im Dialog mit den Akteuren vor Ort neue Wege und zukunftsfähige Lösungen.
„Gesundheit, Genuss und Nachhaltigkeit prägen das Leitbild unserer Stadt“, stellt Frau Schultz vom Zentrumsmanagement fest. „Deswegen steigen wir Schritt für Schritt auf umweltfreundliche Alternativen um, sei es bei Festen, auf Märkten oder bei anderen Veranstaltungen.“
In Bad Bergzabern lässt es sich nachhaltig leben – wenn man will. Sämtliche Läden und auch die großen Supermärkte sind zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar.
„Wer das Auto stehen lässt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern natürlich auch der eigenen Gesundheit“ sagt Ursula Schulz.
Auf dem Wochenmarkt freitags, dem von April bis Oktober freitags stattfindende Hameckermarkt wie auch auf dem deutsch-französischen Bauernmarkt am 12. Mai erhält man unverpackte Lebensmittel aus der Region.
Auf dem Frühlingsmarkt am ersten April-Wochenende verschenkt die Nachhaltigkeits-AG Saatgut für eine Blumenwiese und für Sonnenblumen. Der Storchenverein bietet außerdem Blühpatenschaften an: „Storch und Natur Südpfalz“ e. V. sucht Paten für die Anlage von Blütenflächen. Das geht schon mit 30 Cent pro Quadratmeter für einen Zeitraum von zwei Jahren.
Weitere kleine Schritte können sein: kaputte Gegenstände reparieren statt wegwerfen, biologisch abbaubare Putzmittel und Kosmetik kaufen oder selbst herstellen, Leitungswasser aufsprudeln statt Mineralwasser aus Plastikflaschen trinken, auf Ökostrom umstellen, weniger Fleisch essen, Wäsche auf der Leine trocknen statt im Trockner, Fair-Trade- und Bio-Produkte kaufen, ein Insektenhotel basteln und aufstellen, Geräte tauschen statt kaufen und vieles mehr.
Allein schon im privaten Bereich sein Einkaufsverhalten zu überdenken und nach und nach zu verändern, animiert vielleicht Freunde, Bekannte und Familie sich ebenfalls Gedanken zu machen und anders zu handeln.
Wer sich darüber hinaus auf einer breiteren Ebene für Nachhaltigkeit einsetzen möchte, ist zum nächsten Treffen der AG herzlich eingeladen. Es findet am 15. April um 19 Uhr im SoulArts in der Weinstraße 32a statt. Gerne kann man sich per Mail an Amely Munz wenden, um mehr zu erfahren (bza-nachhaltig@online.de).
Infos zum offenen Gartentreffen „Green Gardening“ gibt es bei Brigitte und Joachim S. unter der Nummer 06343 (Vorwahl bitte immer mitwählen)-9399170.
Wer Näheres zur Blütenpatenschaft von „Storch und Natur Südpfalz“ e.V. wissen möchte, kann sich an GabiMederSchumacher@storchenverein.de oder 06340/8649 wenden. beb
Kontaktdaten
Nachhaltigkeits-AG, Amely Munz, bza-nachhaltig@online.de
Gartentreffen „Green Gardening“, Brigitte und Joachim S.,
06343 (Vorwahl bitte immer mitwählen)-9399170
Blütenpatenschaft von „Storch und Natur Südpfalz“ e.V.
Gabi Meder-Schumacher, GabiMederSchumacher@storchenverein.de, 06340/8649
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.