Ausstellung mit Projektergebnissen im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
15 Filmtagebücher

Buchrücken von Filmtagebüchern: Werke von Myriam Wagner, Carina Wolf, Angelika Draht, Lena Meyerhoff und Elisabeth Birnstein, 2016   | Foto: Susan Chales de Beaulieu / ps
  • Buchrücken von Filmtagebüchern: Werke von Myriam Wagner, Carina Wolf, Angelika Draht, Lena Meyerhoff und Elisabeth Birnstein, 2016
  • Foto: Susan Chales de Beaulieu / ps
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Ausstellung. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1 (mpk), zeigt Filmtagebücher vom 16. Januar bis 17. März. Eröffnet wird die Ausstellung „15 Filmtagebücher – Ergebnisse ,28 Stunden Film’“ am Dienstag, 15. Januar, um 19 Uhr durch Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann, Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt von der Hochschule Kaiserslautern sowie Projektleiterin und Kuratorin Susan Chales de Beaulieu; auch die Autorinnen der Tagebücher sind anwesend. Die Schau ist bereits ab 18 Uhr zugänglich.
Filmtagebücher, Filmausschnitte und Erinnerungstexte – die Ausstellung spiegelt eine intime und vielgestaltige Auseinandersetzung mit dem architektonischen Innen- und Außenraum wider. Die gezeigten Objekte lassen in der Zusammenführung eine vor gut zwei Jahren stattgefundene intensive und feinsinnige Begegnung 15 junger Masterstudentinnen der Innenarchitektur mit der Filmkunst wieder lebendig werden, zu der sie die Filmemacherin und Dozentin Susan Chales de Beaulieu im Rahmen des Projekts „28 Stunden Film“ eingeladen hatten. Der Raum, so ihre gemachten Erfahrungen, schlägt in der Filmkunst noch einmal mehr Volten als in der Wirklichkeit.
Ein intensives zeitliches Setting bildete den Rahmen des Projekts. Von Freitag bis Sonntag schauten, analysierten und erspürten die Teilnehmerinnen in privaten Räumen und in Räumen der Hochschule Kaiserslautern 12 Werke der Filmgeschichte (von den 1940er Jahren bis in die Gegenwart), die in unterschiedlicher Weise den komplexen architektonischen Raum thematisieren.
28 Stunden lang standen die Filme im Zentrum der Auseinandersetzungen, selbst beim Zubereiten und Verzehren der gemeinsamen Mahlzeiten wurde über sie gesprochen – oft bis spätabends. Eine Intensität des Lernens griff um sich, die von den Teilnehmerinnen als außerordentlich stimulierend, lehrreich, aufwühlend und beglückend erlebt wurde und ihr Denken über Bauen, Leben, Innenarchitektur und Architektur beflügelte.
Die aus Stockholm stammende Chales de Beaulieu bettete das Projekt „28 Stunden Film“ in eine Lernatmosphäre, die Energie und Neugier, Gemeinsamkeit und Forschergeist freisetzte. Nachdenken und Reden griffen ineinander und führten die Unterschiedlichkeit des Denkens vor Augen. 15 Personen sahen dieselben Filme, doch jede der jungen Frauen sah Unterschiedliches, war von unterschiedlichen Dingen bewegt, wurde in unterschiedliche Fragestellungen hineingezogen und zu unterschiedlichen Assoziationen veranlasst. Zusammen lernten sie den Film als eine künstlerische Sprache kennen, erweiterten das Spektrum des Entschlüsselns und Redens über Filme und erlebten einen vitalen Erkenntnisgewinn für ihr Studium an der architektonischen Fakultät und ihr Leben.
Monate später mündeten ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und Erinnerungen in 15 persönliche Filmtagebücher, handgefertigte Blattsammlungen der Zwiesprache und der Vielstimmigkeit. Tagebuchschreiben – eine intime, sehr persönliche, zugleich formal freie, befreiende Form der Auseinandersetzung. Stimmig wagt sie, dem Kühnen und Behauptenden das Bruchstückhafte, Unfertige und Probierende an die Seite zu stellen – ist Sein und Werden zugleich. Dies stellt eine neue Erfahrung im Feld der akademischen Projektberichte und vielleicht dessen Erweiterung dar.
Die Ausstellung lädt zum flanierenden Lesen, Schauen, Hören und Staunen ein. Die ausgestellten Filmtagebücher gleichen Künstlerbüchern, delikate, laborhafte, jugendhafte Objekte, in denen sich schriftliche Reflexionen mal handschriftlich, mal maschinell mit Typografischem und Buchbinderischem, mit Zeichnungen, Skizzen und plastischen Einarbeitungen ins Papier lustvoll abwechseln. Vitrinen mit den Unikaten, in die man sich vertiefen kann, wechseln mit im Raum hängenden Vergrößerungen einzelner Seiten aus den Filmtagebüchern, dazu Erinnerungstexte zum Atmosphärischen sowie Töne im Raum und lichtflimmernde Bildschirme mit Filmausschnitten. Die Besucher können Eintauchen in das, was der geheimnisvolle Filmraum mit uns machen kann.
Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet. ps

Weitere Informationen:
www.mpk.de

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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