Neuer Temperaturrekord im November
2020 so viele Sommertage wie 2019
Kaiserslautern. Seit dem Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 wird ein Ansteigen der Globaltemperatur beobachtet. Seit den 1990er Jahren nimmt dieser Anstieg zu. Auch in Rheinland-Pfalz spiegelt sich diese Entwicklung wider. Vergleicht man die dreißigjährigen Zeiträume 1881-1910 und 1990-2019 ist die Jahresmitteltemperatur in Rheinland-Pfalz bereits um 1,5 °C angestiegen. Klimaprojektionen für die Zukunft zeigen einen weiteren Anstieg von 2,0 bis 3,7 °C bis zum Ende des Jahrhunderts, wenn keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen durchgesetzt werden.
Das Jahr 2019 war in Rheinland-Pfalz mit einer Durchschnittstemperatur von 10,4 °C das bisher drittwärmste Jahr seit dem Beginn der Messungen. An der Station Trier-Petrisberg wurde mit 40,6 °C die bisher höchste Temperatur in Rheinland-Pfalz gemessen. Mit dem Anstieg der Jahresmitteltemperatur nehmen auch die besonders warmen und heißen Tage zu. Das kann zu einer starken Belastung für den menschlichen Organismus führen. Vor allem sehr junge und alte Menschen sind besonders betroffen, da ihr Organismus noch nicht oder nicht mehr ausreichend auf die Belastung reagieren kann.
In Kaiserslautern betrug die Jahresmitteltemperatur 2019 an der Klimastation des Deutschen Wetterdienstes 11 °C. Es wurden 75 Sommertage (Tagesmaximumtemperatur ≥ 25 °C) und 31 heiße Tage (Tagesmaximumtemperatur ≥ 30 °C) gezählt. Der wärmste Tag war der 29. Juli mit einer Tagesmaximumtemperatur von 39,1 °C. Im aktuellen Jahr 2020 gab es in Kaiserslautern 75 Sommertage und 20 heiße Tage. Der heißeste Tag war der 31. Juli mit einer Maximumtemperatur von 36,7 °C. Im August kam es zu einer elftägigen Hitzeperiode. Eine Hitzeperiode kann als Zeitraum von mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit einer gefühlten Temperatur mit mehr als 27 °C definiert werden. Am 2. November 2020 wurde eine Maximumtemperatur von 21,7 °C in Kaiserslautern gemessen; ein neuer Rekord für den November.
Für die Belastung des Menschen ist nicht nur die absolute Temperatur von Bedeutung, sondern auch die relative Luftfeuchtigkeit. Ein Maß, das beide Parameter zusammenführt, ist die sogenannte „gefühlte Temperatur“. Beispielsweise liegt die gefühlte Temperatur bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent und einer Lufttemperatur von 33 °C bei 40 °C und damit sieben Grad höher als die gemessene Temperatur. ps
Weitere Informationen:
Mehr Infos zum Klimawandel in Rheinland-Pfalz finden alle Interessierte im Klimawandelinformationssystem Rheinland-Pfalz (www.kwis-rlp.de).
Dieser Beitrag erscheint im Amtsblatt der Stadt Kaiserslautern in der Reihe „Klimaanpassung vor Ort in Kaiserslautern“ in Zusammenarbeit mit dem Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen.
Autor:Pressestelle Stadt Kaiserslautern aus Kaiserslautern |
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