IHK Pfalz & ZRW vernetzen FührungsFrauen
Klare Frauensache
Jede dritte Führungskraft in der Europäischen Union ist weiblich, Deutschland liegt mit einem Frauenanteil von 29 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. Das hat das statistische Bundesamt Destatis für das Jahr 2021 berechnet. Um sich Ländern wie Estland, Schweden oder Polen mit über 40-prozentigem-Frauenanteil an der Spitze anzunähern, gibt es bereits seit vielen Jahren Mentoringprogramme für weibliche Nachwuchskräfte in Verwaltungen oder in der Wissenschaft und Forschung.
Jutta Metzler, IHK-Vizepräsidentin und ZRW-Vorstandsmitglied, und Sabine Mesletzky, Leiterin Regionales und Kundenbetreuung bei der IHK Pfalz, hatten die Idee, in unserer Region ein Netzwerk aufzubauen. Mit dem Ziel, Strukturen und einen Rahmen dafür zu schaffen, dass sich Frauen mit Führungsverantwortung austauschen. Im vergangenen November kamen 80 „FührungsFrauen“ aus Wirtschaft, Kunst, Kultur und Politik, zum ersten Netzwerktreffen im Fraunhofer-Zentrum in Kaiserslautern. In vier Ideenschmieden wurden Themen herausgearbeitet, die die Anwesenden bewegen und zu denen Vorträge und Veranstaltungen unter der Überschrift „FührungsFrauen Westpfalz“ stattfinden.
Vernetzen und dann mutig voran
„Der große und positive und vor allem branchenübergreifende Zuspruch hat uns begeistert und motiviert“, fasst Jutta Metzler zusammen. Die 57-Jährige ist seit 25 Jahre Unternehmerin - eine von drei Geschäftsführern in einem metallbe- und verarbeitenden Betrieb im Industriegebiet Nord. Sie kennt sich aus in männlich geprägten Berufsfeldern, ist Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz und war 2020 die einzige Frau im Vorstand der ZukunftsRegion Westpfalz:
„Der Verein ZRW hat seit seiner Gründung vor über zehn Jahren so viele innovative Aktivitäten entwickelt, dass nun auch eine Plattform für und mit Frauen ihren Platz finden sollte. Es ging uns bei der Idee zu einem solchen Netzwerk gar nicht um die Gründe, warum Frauen in Spitzenpositionen unterrepräsentiert sind. Wir wollten eine Plattform schaffen, die es ermöglicht, dass Frauen sich vernetzen und sich gegenseitig motivieren, inspirieren und weiterbringen.“
Voneinander profitieren statt konkurrieren
Das erste Treffen hat sie bestätigt, denn Frauen jeden Alters und mit ganz unterschiedlicher Berufserfahrung kamen in Kontakt und hatten spannende Gespräche. „Bereits beim Auftakt haben sich Frauen getroffen, die sich zuvor aus den Augen verloren hatten und froh waren um diesen Motivationsschub und das Wiedersehen.“ In Sachen Motivation ist Jutta Metzler Expertin: Sie läuft Marathon, genießt diesen körperlichen und seelischen Ausgleich zum Berufsalltag in der Natur. Das regelmäßige Training und das Hinarbeiten auf das gesetzte Leistungsziel lässt sich prima auf ihre Erfolgsformel übertragen: „Klare Ziele fördern die richtigen Entscheidungen.“
Was ist wichtig?
Welche Werte bestimmen unsere Entscheidungen? Und wie verändern sich diese Werte im Lauf des Lebens? Jutta Metzler ist für rund 35 Mitarbeiter verantwortlich, hat eine erwachsene Tochter und findet es wichtig, das ganze Team im Blick zu haben: „Das eigene Wertegerüst ist die beste Basis für ein gutes Gefühl und dafür, wie wir arbeiten wollen.“ Sie engagiert sich für die Westpfalz und die Menschen, die die Zukunft der Region mitgestalten wollen: „Es macht mich glücklich zu hören, wenn Frauen am Ende einer Veranstaltung berichten, dass sie daraus etwas für ihren Berufsalltag und auch für sich persönlich mitnehmen können.“
Wie weiter?
Am Donnerstag, 11. Mai gibt es den nächsten Termin für FührungsFrauen Westpfalz mit bereits 50 Anmeldungen. Bei diesem Netzwerktreffen von 16 bis 19 Uhr im Gebäude 6 der RPTU hält Prof. Dr. Katharina Spraul den Impulsvortrag „Mutig voran – Nachhaltig & Digital“. Auch Nicht-Mitglieder der ZRW können sich anmelden;
Infos unter www.zukunftsregion-westpfalz.de/de/führungsfrauen.
Autor:Nadja Donauer aus Kaiserslautern |
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