Kreissparkasse Kaiserslautern würdigt wissenschaftliche Leistungen
Zusammenwirken zwischen Technischer Universität und Region
Kreissparkasse Kaiserslautern. „Mit den hervorragenden Abschlussstudien haben Sie gezeigt, dass Sie etwas machen können und wollen“, betonte Kai Landes, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Kaiserslautern, an die Universitätsabsolventen gewandt, die bei der 35. Preisverleihung der Kreissparkassen-Stiftung für die Technische Universität Kaiserslautern ausgezeichnet wurden.
Landes hob die Partnerschaft zwischen der Technischen Universität und der Kreissparkasse und insbesondere der Stiftung hervor. Diese sei in „vielerlei Hinsicht positiv“. Denn neben dem sicherlich förderlichen Eindruck, den eine solche Auszeichnung in jedem Lebenslauf unterstreiche, könne sie auch generell zu einem erfolgreichen Studium motivieren. Ein gemeinsames Moment sei die starke Verwurzelung sowohl der TU als auch der Kreissparkasse in der Region; eine Preisverleihung mache auch hierauf öffentlich aufmerksam.
„Die Kreissparkasse freut sich sehr und ich bin wirklich stolz darauf, dass wir zum 35. Male exzellente Leistungen honorieren dürfen“, so Landes. Der Preis solle „ermutigen, herausfordern und zu neuen Leistungen anspornen“, sagte Landes.
Landstuhls Stadtbürgermeister Ralf Hersina sprach als Vorsitzender des Verwaltungsrats und des Stiftungskuratoriums der Kreissparkasse Kaiserslautern den Geehrten seine Anerkennung aus. „Ihre heute ausgezeichneten Arbeiten sind etwas ganz Besonderes“, versicherte er den Absolventen. Und gestand zugleich augenzwinkernd, dass durch die Präsentation ihm „etwas Licht ins Dunkel gebracht wurde“, denn die Titel der Abschlussarbeiten seien ihm zuvor meist wie „böhmische Dörfer“ vorgekommen. Er zeigte sich beeindruckt vom breiten Spektrum der Ergebnisse in den einzelnen Fachrichtungen und in wie viele unterschiedliche Bereiche diese hineinwirkten. Es müsse „noch viel mehr publik gemacht werden, um welche Zusammenhänge es geht“, so Hersina. Er wünschte den Jungakademikern, sie mögen ihre berufliche Erfüllung finden.
Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident der Technischen Universität Kaiserslautern, sagte, die Preisverleihung der Stiftung habe „eine gute Tradition begründet“ und sei ein Zeichen der Stabilität. Ebenso mache die jährliche Preisverleihung in besonderer Weise deutlich, dass der wissenschaftliche Dialog nachhaltig gepflegt und gehegt werde. Außerdem zeige dies den jungen Leuten: „Es gibt auch andere Dinge, außerhalb der Uni!“, so Poetzsch-Heffter und sprach damit die Vernetzung und den nachhaltigen Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft an, wobei er die Stadt und die Region Kaiserslautern als ein Ganzes verstehe. Er betonte, das Zusammenwirken zwischen Stadt und Technischer Universität sei in den zurückliegenden zehn bis 15 Jahren deutlich besser geworden, was für die Region sehr wichtig sei.
Die Abschlussarbeiten zeigten, dass Wissenschaft Anwendung in der Praxis finde; üblicherweise dauere es manchmal zwanzig Jahre bis zu einer Umsetzung, aber hier sehe er eine Forschergeneration Arbeiten hervorbringen, die wesentlich schneller eine Anwendung in der Praxis finden könnten. Daher gelte es nicht nur die persönliche Leistung zu würdigen „sondern auch Ihren Beitrag zu Forschung und Weiterentwicklung der Wissenschaft“, sagte der TU-Vizepräsident an die Absolventen gerichtet.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung im Deutschordensaal vom Saxophon-Ensemble „Sax Pur“ von der Kreismusikschule.
In diesem Jahr hat das Stiftungskuratorium sechs Masterarbeiten, eine Diplomarbeit und eine Promotion als preiswürdig ausgewählt und mit jeweils 350 Euro und einer Urkunde bedacht. Die Stiftung verfügt über ein Kapital von 250.000 Euro, aus dem jährlich Innovationen in Wissenschaft und Forschung bei der Technischen Universität Kaiserslautern gefördert werden. Besonderes Augenmerk haben dabei Forschungsprojekte, die der heimischen Industrie und Wirtschaft dienen. Bislang wurden insgesamt seit Bestehen der Stiftung 244.000 Euro an Preisgeld ausgereicht.
Yanik Becker (Fachbereich Chemie) hat in seiner Masterarbeit dargelegt, wie zwei Metalle so in einer bestimmten Entfernung positioniert werden müssen, damit sie in einer löslichen Verbindung reagieren können. Dazu beschrieb er homogene Katalysatoren. Die in einem Sonderforschungsbereich gewonnen Kenntnisse wird Becker in einer beabsichtigten Dissertationsarbeit ausführen, wie Betreuer Professor Dr. Werner Thiel ankündigte.
Rashed Al Koutayni (Fachbereich Elektro- und Informationstechnik) erhielt den Preis der Stiftung für seine Masterarbeit, in der er sich mit Verbesserung von Handgestenerkennung für neuronale Netzwerke beschäftigte. Seine Arbeit steigere Genauigkeit, Schnelligkeit und vermindere zugleich den Ressourcenverbrauch, wie Betreuer Dr. Christian Weis erklärte.
Philipp Feldmann (Fachbereich Informatik) beschäftigte sich in seiner Masterarbeit mit Fragen des autonomen Fahrens. Er entwickelte ein System, mit dem man sogenanntes Umweltwissen zusätzlich zu Mustererkennungsverfahren einsetzen kann und damit Risiken verringert werden; Betreuer Prof. Dr. Karsten Berns erläuterte die Bedeutung am Beispiel eines autonomen Fahrens in rauem Gelände.
Pascal Würtz (Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik) fand in seiner Masterarbeit durch Simulation und Experimente heraus, wie bei Zerspannungsvorgängen die Einsprühdüsen für Kühlschmierstoffe optimiert werden können. Betreuer Prof. Dr. Jan C. Aurich wies auf dieses gemeinschaftliche Transferprojekt hin, an dem Sonderforschungsbereiche, DFG und Wirtschaft beteiligt seien.
Steffen Plunder (Fachbereich Mathematik) beschrieb in seiner Masterarbeit mathematisch Teile eines digitalen Menschenmodells, indem er Skelettmuskulatur als mathematische Simulation modellierte und testete. Betreuer Prof. Dr. Bernd Simeon ließ nicht unerwähnt, dass Laien dazu tendierten, der Mathematik blind zu vertrauen, wohingegen Experten immer skeptisch blieben.
Diplom-Biophysiker Christopher Carlein (Fachbereich Physik) untersuchte bestimmte ultrakurze Lichtimpulse, die eventuell Anwendungen im medizinischen Bereich wie beispielsweise Minderung der Parkinsonerkrankung haben könnten, wie Betreuer Prof. Dr. Volker Schünemann erklärte.
Dr. Elke Ries (Fachbereich Raum- und Umweltplanung) fand sehr detaillierte Lösungen und beschrieb Handlungsfelder im Problembereich sogenannter abgehängter Räume. Mittelstädte können dabei aber stabilisierend wirken. Dr. Kirsten Mangels erläuterte als Betreuungsvertreterin den Nutzen solcher Erkenntnisse, die Akteuren Orientierungshilfen anböten.
Sebastian Lauer (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) beschrieb in rechtlicher, ökonomischer und gesamtheitlicher Perspektive, welche Bedeutung formelle und informelle Schutzrechte in und für Unternehmen haben. In Zeiten der Globalisierung seien diese sogenannten „Intellectual Properties“ zunehmend die sensible Stelle im Unternehmen, erklärte Betreuer Prof. Dr. Michael Hassemer.ps
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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