Gemeindeschwester Plus Andrea Rihlmann
„Es darf keiner durchs Netz fallen“

Andrea Rihlmann   | Foto: Frank Schäfer

Von Frank Schäfer

VG Landstuhl / VG Ramstein-Miesenbach. Damit ältere Menschen so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld selbstständig und selbstbestimmt leben können, ist es wichtig, dass sie Tipps und Beratung über vorbeugende und gesundheitsfördernde Maßnahmen erhalten. Aus diesem Grund erprobt das Land Rheinland-Pfalz seit 2015 im Rahmen eines Projekts den Einsatz der Gemeindeschwestern Plus. Sie unterstützen und beraten ältere Menschen, die in ihrer aktuellen Lebenssituation noch keine Pflege brauchen.

Kostenlos und individuell

In den Verbandsgemeinden Landstuhl und Ramstein-Miesenbach ist Andrea Rihlmann die Ansprechpartnerin für hochbetagte Bürgerinnen und Bürger. Die examinierte Krankenschwester ist angestellt bei der Kreisverwaltung Kaiserslautern und besucht die Menschen – nach deren vorheriger Zustimmung – zu Hause. Die Gemeindeschwester Plus berät und informiert kostenlos und individuell. Sie berät sowohl zur sozialen Situation, zur gesundheitlichen und hauswirtschaftlichen Versorgung und zur Wohnsituation, stellt aber auch Kontakte her zu geselligen Seniorentreffen, Bewegungsangeboten, Veranstaltungen oder zu Kursen.

Immer ein offenes Ohr

Andrea Rihlmann hat immer ein offenes Ohr für die Menschen. Zu ihren Aufgaben gehört es, Möglichkeiten aufzuzeigen, die den Alltag erleichtern können. Sie nennt Freizeitangebote und Nachbarschaftshilfen und stellt auf Wunsch auch die Kontakte her. Auch bei Fragen rund um das Thema Pflege stellt sie einen direkten Kontakt zum örtlichen Pflegestützpunkt her. Sie selbst führt allerdings keine pflegerischen Tätigkeiten aus.

Zusammenarbeit im Netzwerk

Die Gemeindeschwester Plus arbeitet meist in einem Netzwerk zusammen mit dem Pflegestützpunkt, der Klinik, dem Demenznetzwerk, der Kreisverwaltung und dem ehrenamtlichen Besuchsdienst, aber auch mit Betreuungsbehörden, Ärzten und Apotheken.

„Raus aus dem Haus“

Unter dem Titel “Raus aus dem Haus“ bietet sie älteren Menschen einmal im Monat Bewegungs- und Gedächtnistraining an. „Wir lachen viel dabei und laufen immer in kleinen Gruppen, in denen der Langsamste das Tempo bestimmt“, berichtet Andrea Rihlmann. Ziel ihrer Arbeit ist es, Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu vermeiden, damit die Menschen zuhause selbstbestimmt leben können. “Es gibt Menschen, die haben oft noch keinen Pflegebedarf, aber stattdessen andere Bedarfe. Mein Ziel ist es unter anderem, die Lücke des Sozial-Emotionalen zu schließen. Ich kann zum Beispiel an einen Besuchsdienst vermitteln, wenn Leute viel allein sind und Kummer oder Ängste haben. Ich bin die Kümmererin. Die Leute sollen sich nicht scheuen, mich anzurufen – auch Nachbarn, Angehörige oder Bürgermeister. Es darf keiner durchs Netz fallen“, betont Andrea Rihlmann.

Schnelle Infos für den Ernstfall

Immer mehr Menschen haben zu Hause einen Notfall- oder Impfpass, Medikamentenplan oder eine Patientenverfügung. Doch meist ist es für die Hilfeleistenden vom Rettungsdienst unmöglich herauszufinden, wo diese Notfalldaten in der Wohnung aufbewahrt werden. Die Lösung steht im Kühlschrank, denn die relevanten Daten kommen in die Notfalldose und werden in der Kühlschranktür deponiert. Sind die Retter bei den Patienten eingetroffen und sehen außen am Kühlschrank oder im Eingangsbereich den Aufkleber „Notfalldose“, kann diese umgehend entnommen werden, so dass sofort wichtige Informationen verfügbar sind. Bei Hausbesuchen, auf Seniorenveranstaltungen und Messen hat Andrea Rihlmann im Landkreis bereits mehr als 1.500 Notfalldosen verteilt.
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Tablets für Senioren

Ältere Menschen aus allen Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Landstuhl können ab sofort je zwei Apple- und zwei Android-Tablets für die digitale Nutzung im Internet zur Kommunikation, sei es per Video-Chat oder per E-Mail, ausleihen und nutzen. Andrea Rihlmann steht ein Digitalkoffer mit den vier Tablets zur Verfügung. Angeschafft wurde dieser im Rahmen eines Projektes des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Rheinland-Pfalz, um älteren Menschen die Teilhabe an der Digitalisierung zu ermöglichen. Am Mittwoch, 3. November, findet dazu um 14.30 Uhr in den Räumen der Stadtbücherei Landstuhl eine Infoveranstaltung statt.fsc

Kontakt:
Andrea Rihlmann
Telefon: 0631 7105333
E-Mail:
andrea.rihlmann@kaiserslautern-kreis.de

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Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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