Nicht mehr haltbar: Kirchengemeinde Bruchmühlbach verkauft Gemeindezentrum

Das Gemeindezentrum wurde noch für Gottesdienste und wenige vereinzelte Veranstaltungen genutzt. Ansonsten stand es weitgehend leer | Foto: Pfarramt Bruchmühlbach
  • Das Gemeindezentrum wurde noch für Gottesdienste und wenige vereinzelte Veranstaltungen genutzt. Ansonsten stand es weitgehend leer
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Von Cynthia Schröer
Bruchmühlbach-Miesau. Das protestantische Gemeindezentrum mit Pfarrhaus in Bruchmühlbach wird verkauft. Darüber wurden die Bürger am Donnerstag, 11. April, in einer Veranstaltung informiert. Wie der Verkauf ablaufen und das Grundstück künftig genutzt werden soll, steht noch in den Sternen. Klar sind nur zwei Dinge. Erstens: Die Kosten notwendiger Sanierung am Gebäude wären viermal so hoch wie der Wert des Gebäudes. Zweitens: Bruchmühlbach wird nächstes Jahr einem anderen Pfarramt zugeordnet.
Die Evangelische Kirche der Pfalz hat im Juni 2022 das Gesetz zur effizienteren Nutzung kirchlicher Gebäude erlassen. Ziel des Gesetzes ist, bis 2030 die Gebäudelast um 30 Prozent zu reduzieren, sprich die Betriebskosten, Instandhaltungskosten, Baubedarfszuweisungen zu reduzieren. Dazu werden alle kirchlichen Gebäude auf den Prüfstand gestellt. Das Gemeindezentrum hat diese Prüfung nicht bestanden. Das Ergebnis: Es ist nicht mehr haltbar und wird aufgegeben. 

Sanierungskosten von rund eine Million Euro

"Das Gemeindezentrum wurde noch für Gottesdienste und wenige vereinzelte Veranstaltungen genutzt. Ansonsten stand es weitgehend leer", sagt Alessa Holighaus, geschäftsführende Pfarrerin im Pfarramt Bruchmühlbach. Für das Gemeindezentrum im Wohngebiet Eichenhübel liegen zwei Gutachten vor: eines zum Sanierungsstau und ein Wertgutachten. Der reine Sachwert des Gemeindezentrums liegt laut Holighaus hochgeschätzt bei etwa 250.000 Euro. Es gebe jedoch einen "erheblichen" Sanierungsstau von rund einer Million Euro. Die Konsequenz: "Für eine kleine Kirchengemeinde wie Bruchmühlbach mit 732 Mitgliedern gibt es ganz rational betrachtet nur eine mögliche Entscheidung, nämlich das Gebäude aufzugeben und zu verkaufen."

Verkaufsverfahren ist noch unklar

Das ist allerdings die einzige Entscheidung, die bisher gefallen ist. Wie genau das Verkaufsverfahren abläuft, ob das Gebäude zu einem Festpreis ausgeschrieben wird oder in einem Bieterverfahren mit Mindestgebot  still oder in einer öffentlichen Auktion  veräußert wird, steht noch nicht fest. Auch gibt es noch keine Entscheidung, was mit dem Grundstück passieren soll. Das Presbyterium wird das in einer der nächsten Sitzungen beraten. "Das alles zu klären, sind nächste Schritte im Prozess des Verkaufs. Wir stehen sozusagen noch ganz am Anfang", informiert Holighaus.

Auswahl zwischen Kirche in Lambsborn und Vogelbach

Bisher gehörten zum Pfarramt Bruchmühlbach die Kirchengemeinden Bruchmühlbach, Vogelbach und Hauptstuhl. Die Kirchengemeinde Hauptstuhl wird dem Pfarramt Landstuhl zugeordnet und Bruchmühlbach und Vogelbach werden dem Pfarramt Lambsborn zugeordnet. Bruchmühlbach hat vor dem Bau des Gemeindezentrums in den 70-er Jahren schon einmal dem Pfarramt Lambsborn angehört. "Mit Vogelbach besteht aber auch schon guter Kontakt und gerade bei Taufen, Trauungen oder Konfirmationen ist die Vogelbacher Kirche sehr beliebt bei Familien", betont Holighaus. Die Lambsborner Kirche könne in Zukunft ein Ziel für die Menschen aus Bruchmühlbach sein, die Gottesdienste feiern möchten. Im Pfarramt Lambsborn arbeitet schon seit geraumer Zeit Pfarrer Thorsten Grasse. Er ist der Gemeindepfarrer für Lambsborn, Bechhofen und ab dem 1. Januar 2025 auch für Martinshöhe, Langwieden, Bruchmühlbach und Vogelbach.

Autor:

Cynthia Schröer aus Landstuhl

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