Regional essen und das Klima schonen
Heimische Superfoods
Klima Konkret.Sie sind in aller Munde, im wahrsten Sinne des Wortes: Avocado, Quinoa, Chia, Açai und weitere Trendlebensmittel, die wegen ihrer gesunden Eigenschaften gerne als Superfoods bezeichnet werden. Dabei gibt es viele regionale Alternativen, die nicht nur gut schmecken, sondern auch noch die Umwelt schonen.
Lange Transportwege und Monokulturen
Superfoods punkten vor allem durch Mineralstoffe, Vitamine, gesunde Fette, Antioxidantien und gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe. Kein Wunder also, dass sie mittlerweile gerne regelmäßig in die eigene Ernährung integriert werden. Viele Verbraucher assoziieren allerdings vor allem exotische Früchte, Samen oder Pflanzen mit dem Begriff Superfood. Diese müssen jedoch extra importiert werden und haben damit eine entsprechend schlechte Ökobilanz. Neben der Energie, die verbraucht wird, um die Produkte, die häufig in Südamerika angebaut werden, zu transportieren, müssen diese zusätzlich oft gekühlt werden.
Durch die große Nachfrage wird immer mehr Anbaufläche benötigt, was Rodungen und Monokulturen nach sich zieht und Böden auslaugt, sodass der Einsatz von Düngern und Pestiziden nötig wird. Dieser Massenanbau schädigt außerdem die Kleinbauern und sorgt für einen großen Wasserbedarf in den Anbauländern.
Die exotischen Lebensmittel stehen also trotz ihres hohen Nährstoffgehaltes immer wieder in der Kritik. Außerdem ist zu beachten, dass einige Superfoods auch Allergien hervorrufen oder sogar Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten haben können.
Regionale Superfoods
Wer auf der Suche nach Nahrungsmitteln mit einer hohen Nährstoffkonzentration ist, der muss aber nicht zwangsläufig auf die exotischen Trendprodukte zurückgreifen. Viele heimische Superfoods sind ebenfalls lecker und auch noch günstiger als ihre weitgereisten Kollegen. Diese regionalen Lebensmittel sind vollgepackt mit gesunden Inhaltsstoffen:
Radicchio: Er enthält nicht nur wertvolle und verdauungsfördernde Bitterstoffe, sondern auch Kalium, Kalzium, Eisen und die Vitamine B und C.
Spinat: Das grüne Gemüse versorgt mit Beta-Carotin, Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Vitamin C, Vitamin K1 und Folsäure.
Grünkohl: Das heimische Wintergemüse hat viele Ballaststoffe sowie Proteine zu bieten und integriert zudem Zink, Magnesium, Kalzium, Eisen sowie zahlreiche Vitamine in die Ernährung.
Leinsamen: Er ist ebenfalls ein guter Lieferant für Ballaststoffe und Proteine und enthält außerdem Omega-3-Fettsäuren sowie die sekundären Pflanzenstoffe Phytosterin und Lignane.
Walnüsse: Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien machen die Nuss ebenso zu einem Superfood wie Eisen, Zink, Magnesium, Kalzium und Vitamin E.
Hafer: Haut und Darm lieben das heimische Getreide, das nicht nur ballaststoffreich ist, sondern auch Eiweiß, viele Mineralstoffe wie Kupfer, Zink oder Phosphor, sowie die Vitamine B1, B6 und K bietet.
Hirse: Neben Hafer gehört auch die Hirse zu den besonders gesunden Getreidearten, denn sie liefert sehr viel Eisen und Magnesium und überzeugt durch Vitamin B, Ballaststoffe und Proteine.
Rote Beete: Wer das bunte Gemüse in seinen Speiseplan integriert, profitiert unter anderem von Folsäure, Eisen und Antioxidantien.
Heidelbeeren: Das Obst hat viele Ballaststoffe und Mineralstoffe sowie die Vitamine E, A und C im Gepäck.
Brombeeren: Die farbenfrohen Früchte sind echte Vitaminbomben und daher sehr gesund. Zu den Vitaminen A und C gesellen sich Carotine, Magnesium und Kalium.
Schwarze Johannisbeeren: Die sauren Früchte enthalten dreimal so viel Vitamin C wie Zitronen und sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken.
Hülsenfrüchte: Auch im Bereich der Hülsenfrüchte, die in Deutschland angebaut werden, gibt es mit Erbsen, Ackerbohnen, Lupinen und Soja eine große Auswahl, mit der sich der eigene Proteinbedarf decken lässt.
Öle: Heimische Öle wie Leinöl oder Rapsöl liefern mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren
Gesund und nachhaltig einkaufen
Auch viele regionale Lebensmittel punkten also mit einer hohen Nährstoffdichte und sind dabei auch noch günstiger und umweltfreundlicher als ihre exotischen Verwandten. Wer sich wirklich gesund ernähren und dabei die Umwelt nicht außer Acht lassen möchte, der sollte sich vor allem regional und saisonal ernähren. Kurze Transportwege sorgen dafür, dass die Produkte frisch sind und damit besonders viele Nährstoffe enthalten. Außerdem unterstützt man die lokalen Bauern und der eigene Speiseplan wird vielfältiger und kreativer. Das bedeutet nicht, dass man ganz auf exotisches Obst und Gemüse verzichten muss, es sollte allerdings eine schöne Ergänzung zur genussvollen regionalen Ernährung sein.
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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