Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck zur aktuellen Lage
„Bitte bleiben Sie Zuhause, wann immer es geht!“
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
um die weitere Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, gilt auch in Ludwigshafen seit Dienstag, 24. März ein weitreichendes Kontaktverbot. Was heißt das für Sie?
Es heißt, dass Sozialkontakte auf das Allernötigste reduziert werden müssen. Sich nur im begründeten Fall im öffentlichen Raum bewegen, also, wenn man einkaufen, zum Arzt oder zur Arbeit zu muss, Betreuung oder Hilfe leisten und regeln muss – das ist das Gebot der Stunde.
Es heißt, Abstand zum Mitmenschen halten, mindestens eineinhalb Meter sind vorgeschrieben. Das gilt in Bussen und Bahnen, beim Einkaufen oder anderen wichtigen Erledigungen.
Ein Spaziergang an der frischen Luft, eine Runde Gassi gehen mit dem Hund oder joggen sind ok, aber bitte alleine oder höchstens zu zweit. Gruppenspaziergänge oder –joggingsrunden sind tabu.
Es gilt, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.
Es gilt, sich gründlich zu informieren. Wir stellen als Stadt auf unserer Homepage www.ludwigshafen.de sowie auf unseren Social Media-Kanälen immer alle wichtigsten Informationen und Verfügungen aktuell für Sie zusammen. Die Zeitungen, im Radio und Fernsehen wird berichtet. Nutzen Sie alle seriösen Medien und informieren Sie sich fortlaufend.
Mein ganz persönlicher Appell an Sie: Bitte bleiben Sie Zuhause, wann immer es geht!
Die Regelungen, die nun im Rahmen des Kontaktverbotes gelten, sind konsequent und notwendig.
Wir alle, die wir Verantwortung tragen, haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Sie beruht auf folgenden Überlegungen:
Die Ausbreitung des Virus muss unter allen Umständen eingedämmt werden. Das funktioniert nur, wenn Sozialkontakte auf das Notwendigste eingeschränkt werden. Im Interesse unseres Gesundheitssystems müssen wir Zeit gewinnen. Zeit, die Leben retten kann. Unser aller Leben.
Schrittweise wurden daher in den vergangenen Tagen Maßnahmen dazu ergriffen. Am Sonntag hat sich die Bundesregierung mit den Ministerpräsident*innen der Länder auf ein deutschlandweit geltendes Kontaktverbot geeinigt. Es ist gut, dass eine klare Regel für alle gibt.
All das dient allein dem Wohl unserer Gesellschaft, die die Älteren und die Schwächeren schützt, die solidarisch handelt, die vorausschauend und fürsorglich ist.
Wir haben in den vergangenen Tagen Herausragendes an Solidarität, an Disziplin, an Vernunft und Verantwortungsbereitschaft erlebt. Im Großen wie im Kleinen. Herzlichen Dank Ihnen allen!
Was wir uns im Moment nicht leisten können, sind Unvernunft, Ignoranz oder Fahrlässigkeit. Alle sind gefragt.
Uns ist bewusst, dass wir in herausfordernden Zeiten leben. Uns ist bewusst, dass diese Maßnahmen massive Einschränkungen für viele Menschen bedeuten. Wir leben mit und von unseren Sozialkontakten. Sie so einzudämmen, ist schmerzhaft. Aber vernünftig und verantwortungsvoll.
Und sie sind ja nicht total weg. Man kann sich schreiben, Nachrichten schicken, Fotos oder Videos teilen oder einfach regelmäßig telefonieren. Und die notwendigen Erledigungen kann man nach wie vor verrichten, ebenso kommt man zur Arbeit.
Wir wissen auch, dass Menschen teilweise existenzielle Nöte erleiden, wenn Einkommen wegbrechen oder Aufträge nicht mehr bearbeitet werden können. Die Bundesregierung und die Landesregierung haben bereits Schritte eingeleitet, um wirtschaftliche Schäden abzumildern oder aufzufangen. Das hat auch die Stadt Ludwigshafen bereits getan.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wir werden diese Krise meisten, wenn wir solidarisch und rücksichtsvoll, vernünftig und verantwortungsbewusst, diszipliniert und vorausschauend handeln. Es liegt in unser aller Hand.
Das Kontaktverbot ist ein harter Schnitt. Und trotzdem werden wir auch damit umgehen. Unsere europäischen Nachbarn erleben teilweise Schlimmeres. Auch hier sind unsere Solidarität und unser Mitgefühl gefragt.
Ich bin mir sicher, dass wir trotz allen Widrigkeiten und Herausforderungen gestärkt aus dieser Krise hervorgehen können. Das liegt ganz allein an uns selbst.
Ich danke ganz herzlich den vielen Menschen, die tagtäglich dafür sorgen, dass unser Gemeinwesen auch in diesen Tagen funktioniert. Mitarbeiter*innen in Supermärkten und Gesundheitszentren, in der Pflege oder in der Logistik, meinen Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung, Feuerwehren und Polizei, um nur einige Beispiele zu nennen.
Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis und ihre Solidarität. Ich danke Ihnen für Ihre Mithilfe.
Ihre Jutta Steinruck
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.