15 Jahre gemeinnütziger Klinik-Clown-Verein Xundlachen e. V.
Lachen, Weinen, Musik, Schabernack und ernste Töne
Ludwigshafen. In diesem Jahr feiert der gemeinnützige Klinik-Clown-Verein Xundlachen e. V. sein 15-jähriges Bestehen. Die Anfänge liegen in der Kinderklinik im St. Annastiftskrankenhaus, wo sieben Clowns abwechselnd jeden Donnerstag seit 1999 auf „Visite“ gehen und mit ihrer Spielfreude Hoffnung, Mut, Poesie und Leichtigkeit verbreiten. Dieser wichtige Termin für Kinder, Eltern und Mitarbeitende wird seit Beginn durch Spenden ermöglicht. Die Vereinsgründung machte die Ausweitung der Clownstätigkeit möglich und die Klinikclowns besuchten danach regelmäßig Kinder und Senioren im ganzen Rhein-Neckar-Kreis. Inzwischen haben sich 16 professionell ausgebildete Klinikclowns bei Xundlachen zusammengeschlossen und spielen in Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen, dem Odenwald, der Pfalz und in Karlsruhe in mehr als 30 Einrichtungen. Das Vereinsjubiläum wollen die Klinikclowns mit einer Clownsrevue im kommenden Jahr feiern. Um die wertvollen Clownseinsätze weiterführen zu können, sind das Krankenhaus und Xundlachen aktuell auf Spenden angewiesen.
„Wir Clowns versprechen durch unsere Nase als Symbol, alles leicht zu nehmen, auch das ganz-ganz Schwere. Deshalb vertrauen sich uns Kinder und auch Erwachsene an. Sie wissen, dass wir mit ihnen spielen und für Erleichterung sorgen, mit allem, was uns zur Verfügung steht. Dabei gibt es immer wieder zauberhaft-schöne und auch spaßig-skurrile Momente während unserer so tollen Arbeit“, berichtet Manja Mauerberger, die aktuelle Vorsitzende von Xundlachen. „Die Besonderheit der Tätigkeit als Klinikclown liege in der Intimität und Empathie bei der Begegnung mit kleinen und großen, sehr jungen oder schon sehr betagten Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen – und das alles auf sehr kleiner Bühne, nämlich dem Krankenzimmer“, berichtet die engagierte Clownette, die als Jossi aktiv ist. „Wir haben uns in einem Zimmer vor Lachen nur so geschüttelt und bekamen fast schon Bauchweh vom Lachen. Eines der Kinder hat dann gesagt: ,Anton, du bist so toll doof!’ Das ist wohl wie der Nobelpreis für einen Clown“, erinnert sich Andreas Martin (Anton) an einen besonderen Augenblick.
Sieben Clowns sind im St. Annastiftskrankenhaus im Einsatz, dabei treten sie immer paarweise auf. „Es weht ein fröhlicher und stimmungsvoller Wind durch die Flure und trägt Melodien und den Klang von Liedern über die Stationen. Immer wenn ich dies höre weiß ich, dass Donnerstag ist“, schildert Rita Schwahn, Fundraisingbeauftragte des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses und im Pflegemanagement zuständig für das Kinderkrankenhaus. „Die positive Atmosphäre berührt alle Mitarbeitenden. Egal wie die Belastung gerade ist, mit den Clowns im Hintergrund lässt sich alles mit einem Lächeln und mehr Leichtigkeit besser bewältigen. Die Clownsvisite ist eine wunderschöne Tradition, die allen guttut“, führt sie weiter aus. Stationäre Patienten der Kinderklinik erfahren durch den Aushang, dass donnerstags eine Clownsvisite stattfinde. Oft wollen sie erst nach Hause, wenn die Clowns bei ihnen waren, sagt sie.
Jeder Besuch im Krankenzimmer sei eine Premiere, so die Clowns, die alle über eine professionelle Ausbildung verfügen und sich regelmäßig weiterbilden. Blitzschnelles Reagieren auf die Situation, angepasstes Verhalten nach Alter oder Krankheit und Miteinbeziehen von Gegenständen oder medizinischen Geräten gehören zum Repertoire. Ein bunter Luftballon oder ein besonderes Lied zaubern Lächeln in die Gesichter von Kindern und Eltern. Und selbst „coole“ Jungs und Mädchen mit Kopfhörer, Smartphone und Tablet in der Hand, freuten sich über die Abwechslung, ist die Erfahrung von Clownin Rosanna alias Gudrun Libnau. „Sie lassen sich gerne einen Zauber- oder Kartentrick oder ein Spiel mit unsichtbaren Bällen vorführen und finden die ungewöhnlichen Aktionen der Clowns im Umgang mit Bettgestell, Hausschuh oder sonstigen Gegenständen im Raum äußerst amüsant“, sagt sie.
Bei aller Freude haben die Clowns im Moment ein großes Problem. „Durch Corona und die aktuelle Situation haben wir viele Spender verloren. Das bedeutet, dass wir bald vielleicht nur noch dort spielen können, wo die Einrichtungen den Einsatz bezahlen können“, warnt Vorsitzende Manja Mauersberger.
Lachen sei zwar sehr gute Medizin, aber die Besuche der Klinikclowns gebe es bisher leider nicht auf Rezept. Diese werden durch Zuschüsse der Einrichtungen und vor allem durch Spendengelder finanziert. Zusätzlich zu den Clowns sammeln auch die Verantwortlichen im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Spenden, um die Clownsvisiten zu ermöglichen. ps/bas
Informationen / Spendenkonto:
www.st-marienkrankenhaus.de
www.xundlachen.de
Autor:Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen |
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