Leben mit Multipler Sklerose (MS): Selbsthilfe als Bereicherung im MS-Alltag - Abendtreff in Ludwigshafen
Ludwigshafen. Die Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose (MS) „Abendtreff“ besteht seit über 40 Jahren und ist fester Bestandteil der Selbsthilfelandschaft in Ludwigshafen. Der Austausch und das gesellige Beisammensein werden hier großgeschrieben. Die Gruppe lebt jedoch nicht nur vom Austausch, sondern auch durch die großartigen Aktivitäten und das tatkräftige Engagement der Gruppenleitung von Frau Claudia Köppl und Frau Angelika Geiger.
Die Gruppe bietet alle zwei Monate einen Stammtisch im Eisenbahner Sportvereinsheim in Ludwigshafen an. „Wir haben langjährige Gruppenmitglieder, die immer gerne kommen, nicht nur zum gemeinsamen Essen, sondern auch, um einen schönen und lustigen Abend miteinander zu verbringen. In den Monaten dazwischen treffen wir uns gemeinsam mit der zweiten MS Selbsthilfegruppe in Ludwigshafen „Mut und Stärke“, die von Frau Ingrid Hollenbach geleitet wird, in einem persönlicheren Rahmen im Vitalzentrum in Ludwigshafen. Wir basteln zusammen zur Förderung der Feinmotorik und erzählen über all die Dinge, die uns auf der Seele brennen. Wir unterstützen uns gegenseitig mit unserem Erfahrungsschatz und helfen damit Neuerkrankten und aber auch schon länger Erkrankten besser mit der Diagnose Multiple Sklerose zurechtzukommen. In kniffeligen Fällen verweisen wir unsere Teilnehmer an die MS Beraterin der DMSG Rheinland-Pfalz, die für unseren Bereich zuständig ist. Keine Frage soll unbeantwortet bleiben“ so Claudia Köppl. Was gibt es sonst noch für Aktivitäten?
Frau Angelika Geiger: „Wir bieten jede Woche in Zusammenarbeit mit dem Behindertensportverein Ludwigshafen Trockengymnastik und auch Wassergymnastik an. Wenn ihr Interesse daran habt, bitte bei mir melden, danach habt ihr die Möglichkeit einfach mal hineinzuschnuppern, ob es euch gefällt.“
Geiger ergänzt: „Außerdem bieten wir zweimal im Jahr einen Trommelworkshop an und eine Pfingstfreizeit. Zusätzlich gibt es im Laufe des Jahres noch Vorträge und weitere Workshops.“ Wir haben gehört, dass Sie beide auch TandeMS sind? Was genau kann man sich darunter vorstellen?
„Nicht jeder möchte gleich nach Diagnosestellung eine Selbsthilfegruppe besuchen, obwohl man so viele Fragen hat. Die Menschen sind oftmals geschockt und müssen die Diagnose erst einmal verdauen. Viele möchten sich nicht schon mit den späteren möglichen Folgen der Krankheit konfrontieren“ weiß Angelika Geiger. „Deshalb haben Frau Köppl und ich uns zu TandeMS von der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft Rheinland-Pfalz ausbilden lassen. TandeMS sind erfahrene MS Patientinnen und Patienten, die schon lange die Diagnose MS haben und Ihr Wissen mit Neuerkrankten teilen wollen. Wir sind erste Anlaufstelle für viele Fragen. Die DMSG bildet die Interessenten in Gesprächsführung unter psychologischen Aspekten aus. Das macht uns nicht zu Psychologen, aber wir können Neuerkrankte da abholen, wo sie gerade mental stehen. Wir bieten einfühlsame, vertrauliche Gespräche rund um die MS und haben ein offenes Ohr für die Bedürfnisse nach Diagnosestellung. Und da ist dann aber auch unsere Grenze. Die medizinische und sozialrechtliche Beratung wird dann von den Hauptamtlichen der DMSG fortgeführt.“
TandeMS haben ein Motto. Wie lautet denn Ihres? Beide lachen. Frau Köppl „Kopf hängen lassen ist keine Option für mich!“ und Frau Geiger „So schnell lasse ich mich nicht unterkriegen. Es gibt immer einen Plan B!“
Was möchten Sie den MS Erkrankten in Rheinland-Pfalz mit auf den Weg geben? Frau Köppl : „Bleiben Sie mit Ihrer Diagnose nicht alleine. Informieren Sie sich und nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Kommen Sie auch gerne zum unverbindlichen Schnuppern in unsere Gruppe. Wir freuen uns auf Sie!“red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zu den TandeMS und Beratungsmöglichkeiten finden Sie auf www.dmsg-rlp.de, Angelika Geiger, Telefonnummer: 0621 551991 und Claudia Köppl, Telefonnummer: 0621 59283664, claudiak.1366@gmail.com
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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