Türkischsprachige Bevölkerung besser warnen
Online-Dialog MALUmat startet am 1. Februar

Symbolfoto Katastrophe | Foto: adrian schüpbach / Pixabay

Ludwigshafen/Mannheim. Die Städte Mannheim und Ludwigshafen und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) untersuchen gemeinsam, wie bestimmte Bevölkerungsgruppen in Notfällen oder Gefahrenlagen am schnellsten erreicht werden können. Im Rahmen des EU-geförderten ISF (Innerer Sicherheitsfonds)-Bund-Länder-Projekts „Warnung der Bevölkerung“ beginnt am Dienstag, 1. Februar 2022, ein Online-Dialog, der sich an alle türkischsprachigen Personen, Gruppen und Vereine in Mannheim und Ludwigshafen richtet.

„Bei Notfällen und Großschadensereignissen müssen Menschen so schnell und umfassend wie möglich informiert werden, damit sie entsprechend handeln und auch eigenständig Maßnahmen zu ihrem Schutz ergreifen können. Die gemeinsam von Ludwigshafen und Mannheim vorgelegte Störfall-Broschüre gibt hierzu wichtige Informationen in zwölf Sprachen“, betont Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. „Wir verfügen unter anderem mit den Sirenen, den Warnapps KATWARN und NINA sowie mit der städtischen Homepage über unterschiedliche Instrumente, um die Bevölkerung in Gefahrensituationen zu warnen. Das Projekt MALUmat untersucht nun, wie türkischsprachige Menschen mit diesen Warnungen besser erreicht werden können und bietet damit die Möglichkeit, den Schutz aller weiter zu optimieren.“

Bei dem Online-Dialog vom 1. bis zum 14. Februar 2022 können Teilnehmende auf der zweisprachigen Website unter www.malumat.de auf Deutsch oder Türkisch anonym und ohne vorherige Anmeldung ihre Beiträge einstellen oder mit anderen ins Gespräch kommen. MALUmat dient dabei als Modellprojekt für andere Städte, Regionen und Bevölkerungsgruppen in Deutschland. Aus den gesammelten Perspektiven werden Erkenntnisse für den Warnprozess gesammelt.

Für die Feuerwehren und Katastrophenschutzbehörden ist es enorm wichtig zu wissen, ob die etablierten Kanäle alle Menschen in einem Gebiet erreichen oder vielleicht ausgebaut werden müssen. Gelangt der Dialog beispielsweise zu der Erkenntnis, dass regionale Radiosender von bestimmten Bevölkerungsgruppen nicht genutzt und stattdessen soziale Medien priorisiert werden, könnte der Warnprozess entsprechend modifiziert werden.

Bereits seit Oktober 2016 beschäftigt sich das ISF-Bund-Länder-Projekt „Warnung der Bevölkerung“ damit, wie Menschen in Deutschland in Gefahrenlagen und Notfällen gut informiert und gewarnt werden können. Dazu gehören unter anderem Mehrsprachigkeit, die Weiterentwicklung des Modularen Warnsystems, die Analyse von internen Prozessen und die Nutzung neuer Warnmittel. ps/bas

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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