SV Waldhof schafft Pokalsensation gegen die Eintracht
Nach fast zwanzig Jahren wieder in der 2. Runde
von Peter Engelhardt
Fußball. August 2019: Der SV Waldhof trifft in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Eintracht Frankfurt. Nach einer schnellen 2:0-Führung der Hausherren in der Anfangsphase (zweimal Valeri Sulejmani) droht das ausverkaufte Carl-Benz-Stadion „auseinanderzufliegen“. Es folgt ein bärenstarkes Pokalspiel, doch am Ende Enttäuschung bei den Blau-Schwarzen - 3:5 verloren, die zweite Runde nicht erreicht.
August 2021: Ein Wiedersehen der beiden Kontrahenten wieder in der ersten Runde. Doch diesmal läuft es ganz anders. Der SV Waldhof wird im Verlaufe der Partie immer stärker und triumphiert am Ende mit 2:0. Zum ersten Mal seit annähernd zwanzig Jahren steht der Traditionsclub aus dem Norden Mannheims in der zweiten Runde des DFB-Pokals.
12.000 Zuschauer und alle Fans der Region sind aus dem Häuschen. Ein größeres Geschenk zum Geburtstag hätte die Mannschaft ihrem Präsidenten und Gönner Bernd Beetz nicht machen können.
Der Saisonauftakt gab jetzt nicht wirklich Anlass zu großem Optimismus vor dieser Pokalpartie. Sportchef Jochen Kientz war um weitere Verstärkungen bemüht, Kapitän Marcel Seegert angeschlagen. Aber man wollte dem Bundesligisten vom Main auf jeden Fall einen ebenbürtigen Schlagabtausch liefern.
Und nach diesen denkwürdigen neunzig Minuten kann man sagen: Dieses Vorhaben ist mehr als gelungen. Lediglich in den ersten dreissig Minuten der Partie gelang es der Frankfurter Eintracht den ambitionierten Drittligisten einigermaßen in Schach zu halten und selbst eigene Angriffe zu inszenieren. Doch bereits gegen Ende der ersten Hälfte wurden die Waldhöfer immer besser und nur die starken Paraden von Eintracht-Goalie Kevin Trapp verhinderten eine frühzeitige Führung der Hausherren. Diese kamen mit noch mehr Selbstbewusstsein aus der Kabine und versetzten den Hessen innerhalb von vier Minuten den vorzeitigen K.o. Schlag. Nach den Toren von Kapitän Marcel Seegert und Joseph Boyamba kannte der Jubel im Carl-Benz-Stadion keine Grenzen mehr. Mit zunehmender Spieldauer vertrieb der SVW auch die letzten skeptischen Gedanken möglicher Pessimisten. An diesem Tag liessen sich die Schützlinge von Trainer Patrick Glöckner die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Die ganze Mannschaft hat sich ein dickes Gesamtlob verdient, wobei der umsichtige Neuzugang Marc Schnatterer, die schnellen Außen Marcel Costly und Joseph Boyamba an diesem Nachmittag aus einer starken Mannschaft herausstachen.
Riesenfreude nach neunzig Minuten, die „Buwe“ liessen sich minutenlang und immer wieder von der treuen Ost-Kurve feiern. Abgesehen von einer weiteren finanziellen Einnahme hoffen natürlich alle auf ein attraktives Los in der 2. Runde, die am 26./27. Oktober ausgespielt wird. Bereits am kommenden Wochenende gilt die Konzentration aber wieder der Dritten Liga. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) empfängt der SV Waldhof die Würzburger Kickers und dann möchten die Blau-Schwarzen auch in der Liga den ersten Sieg unter Dach und Fach bringen. Das emotionale Momentum sollte jetzt genutzt werden. (pete)
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
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