Baustellenrundfahrt durchs Stadtgebiet – Teil 2
Pirmasens investiert fast 14,7 Millionen Euro in Infrastruktur
Von Frank Schäfer
Pirmasens. Im Rahmen einer Baustellenrundfahrt durch Pirmasens stellte die Stadt bedeutende Infrastrukturprojekte aus den Bereichen Hoch-, Tiefbau und Grün vor sowie Maßnahmen von Bauhilfe und Stadtwerken. Das Gesamtinvestitionsvolumen der ausgewählten Maßnahmen beläuft sich auf knapp 14,7 Millionen Euro. Präsentiert wurden die Baumaßnahmen „An der Ziegelhütte“, in der Gersbacher Straße in Winzeln, in der Langenbergstraße in Windsberg, in der Strobelallee, der Ottostraße sowie die Baustellen in der südlichen Hauptstraße und im Bereich Schäferstraße/Kaffeegasse.
Erneuerung der Strobelallee
Auf einer Länge von rund 840 Metern werden in der Strobelallee aktuell rund 6.775 Quadratmeter Straßenfläche erneuert. Dabei werden die Fahrbahn, die Gehwege und die Straßenentwässerung ausgebaut und die Beleuchtung wird modernisiert.
Eine besondere Herausforderung stellen die Bäume entlang der Strobelallee da, die die Baumaßnahmen unbeschadet überstehen sollen. „Die Wurzelbereiche sind sehr herausfordernd. Aber mit den entsprechenden Geräten wie zum Beispiel Saugbagger, klappt das ganz gut“, berichtet Bürgermeister Michael Maas. Für die Dauer der Bauarbeiten werden die Bäume teilweise abgedeckt. Dort wo die Wurzeln teilweise freigelegt wurden, wird ein Baumsubstrat in den Boden eingebracht, um die Bäume mit Nährstoffen zu versorgen.
Im Juni 2022 haben die Bauarbeiten begonnen, die Fertigstellung ist für Ende Oktober vorgesehen. Für Planung und Bauleitung zeichnet das Pirmasenser Ingenieurbüro Grunhofer verantwortlich. Finanziert werden die rund 2,7 Millionen Euro teuren Maßnahmen durch das Straßenausbauprogramm der wiederkehrenden Beiträge. Im Vorfeld wurden von November bis Dezember 2021 bereits rund 83 Meter Mischwasserkanal erneuert und von Herbst 2020 bis Frühjahr 2022 erneuerten die Stadtwerke in mehreren Abschnitten die Wasserleitung.
Bauarbeiten in der Ottostraße
In der Ottostraße werden auf einer Länge von rund 315 Metern zurzeit rund 2.720 Quadratmeter Verkehrsfläche erneuert, inklusive Straßenentwässerung und Beleuchtung. Die LED-Beleuchtung der ersten Generation wird durch eine modernere ersetzt, wodurch der Stromverbrauch deutlich reduziert wird. „Der Gehweg ist noch nicht so schlecht und bleibt in großen Teilen bestehen“, erklärt Sachbearbeiter Thomas Barth.
Die Parkmöglichkeiten entlang des Alten Friedhofs zwischen der Darmstädter Straße und der Hanauer Straße bleiben erhalten. Auf der nördlichen Seite, zwischen Hanauer Straße und Strobelallee werden zehn neue Parkplätze angelegt. Das Ingenieurbüro Thiele Objektplanung GmbH übernimmt Planung und Bauleitung, ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma Peter Gross Infra GmbH. Der Straßenausbau kostet rund 1,1 Millionen Euro und wird finanziert durch die wiederkehrenden Beiträge und teilweise durch Städtebauförderung. Die Bauarbeiten haben im Mai begonnen und werden voraussichtlich im September beendet sein.
Im Vorfeld wurden bereits rund 66 Meter Mischwasserkanal mit Schlauchliner saniert. Darüber hinaus wurden seitens der Stadtwerke die Gas-, Wasser-, und Stromleitungen einschließlich der Hausanschlüsse erneuert.
Südliche Hauptstraße
In der Hauptstraße wird im kommenden Jahr der Straßenabschnitt zwischen Sandstraße und Pfarrgasse ausgebaut. Daher werden in diesem Bereich vorlaufend alle Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse (Strom, Gas, Wasser, Fernwärme) erneuert. Im vergangenen Jahr wurde hier ein unterirdischer Gewölbekeller entdeckt, worauf dessen Rückbau durch das Tiefbauamt erfolgte. Aktuell sind rund 90 Prozent der Hauptleitungen bereits verlegt. Der Bauzeitplan ist zu diesem Zeitpunkt nicht gefährdet. Die Arbeiten haben im April begonnen und sollen bis Dezember fertiggestellt sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro.
Baustelle an der Kaffeegasse
Das Umfeld des historisch bedeutenden ehemaligen Grenadierhauses in der Kaffeegasse wird neu gestaltet. Bisher boten die Freiflächen keine Aufenthaltsmöglichkeiten. Im Zuge der Städtebauförderungsmaßnahme „Soziale Stadt“ wurden Ideen zur Umgestaltung des Bereiches entwickelt, die die Biodiversität und die Aufenthaltsqualität des Bereiches fördern sowie einen Ort der Bildung für die Historie der Stadt und den Artenschutz ermöglichen. Im Zuge der Neugestaltung fanden mehrere Beteiligungsaktionen mit Bürgern des Viertels statt: Vom Kindergartenkind bis zu den Erwachsenen wurden alle Altersgruppen einbezogen. Auf auf dem Gelände werden insgesamt elf Parkplätze angelegt, die Zufahrt wird mit Rasenfugenpflaster bestückt und der Gehweg wird neu gepflastert.
Die offenen Flächen werden noch mit insektenfreundlichen Wildblühern bepflanzt. Bodendeckende Staudenbeete wurden bereits angelegt. An heimischen Pflanzen wurde hierfür eine bunte Mischung an Kräutern, Gräsern und Blumen, wie Sedum, Astern, Glockenblume, Lein und Lavendel verwendet. Die Freiflächen wurden anschließend durch Naturmodule im Rahmen von Mitmachaktionen mit Bürgern ergänzt. So wurden Steinhaufen mit Sandlinsen, eine Trockenmauer, Sand- und Totholzhaufen gebaut. Ein Wildbienenhotel sowie eine Infotafel sollen zeitnah noch folgen. Eine Audiosäule zur Historie des Geländes soll das Projekt abrunden.
Die Neugestaltung kostet rund 56.100 Euro und wird über das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren – Aktive Stadt“ in Höhe von 90 Prozent bezuschusst.
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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