Volkshochschule Donnersbergkreis
Egon Busch beendet seine Tätigkeit
Rockenhausen. Mit dem Ende des Literaturkurses „Friedrich Hebbel, Leben und Werk“ beendete Egon Busch aus Rockenhausen seine Tätigkeit als Kursleiter der Volkshochschule Donnersbergkreis. Bereits in den 1960er Jahren hatte er als Lehrer an der Volksschule Mannweiler dort über Winter im Rahmen des Volksbildungswerkes Veranstaltungen für Erwachsene organisiert und selbst durchgeführt. Ab Mitte der 1980er Jahre arbeitete er regelmäßig als Kursleiter eines Literaturkurses der Volkshochschule in Rockenhausen. Nun will der 82- jährige diese Aufgabe beenden und sie gerne in jüngere Hände legen, hat aber leider bisher noch niemand gefunden, der sie übernehmen will.
Ein Literaturkurs war der Beginn
Als Mitte seine Frau der 1980er Jahre Beigeordnete der Stadt Rockenhausen gewesen ist und unbedingt einen Literaturkurs ins Programm der Volkshochschule aufnehmen wollte, schien das auch kein Problem zu sein. Eine junge Kollegin, die keine Stelle bekommen hatte, wollte diesen Kurs zum Thema „Kurzgeschichten“ leiten, hatte aber dann ziemlich kurzfristig abgesagt, weil sie doch noch in den Schuldienst kam. Da der Kurs bereits überall angekündigt war, musste er auch durchgeführt werden und die Leitung wurde schließlich Egon Busch angedient, weil er als Deutschlehrer an der Realschule dieses Thema sowieso behandelte, wie gesagt wurde. „Ich versprach damals, einen solchen Literaturkurs so lange anzubieten, bis keine Interessenten mehr kommen würden. Deshalb lief er bis zum heutigen Tag weiter,“ erzählt er über die Anfänge seiner Tätigkeit.
Doch nicht nur aus Rockenhausen kamen die Teilnehmer sondern aus dem ganzen Landkreis. „Meistens waren es Frauen, die sich für die Literatur interessierten, aber ab und zu kam auch einmal ein Mann dazu und besonders hat es mich gefreut, wenn gelegentlich auch frühere Schüler an einem Kurs teilgenommen hat“, erzählt der ehemalige Lehrer. Im Laufe der Jahrzehnte stand jeder der Klassiker der deutschen Literatur einmal im Mittelpunkt eines Kurses. Normalerweise umfasste so ein Literaturkurs zehn Doppelstunden und schloss mit einem gemeinsamen Essen in einem Rockenhausener Restaurant ab. Welcher Schriftsteller im folgenden Kurs behandelt werden sollte, diese Entscheidung überließ der Kursleiter regelmäßig den Kursteilnehmern.
Viele außergewöhnliche Geschichten
So manche außergewöhnliche kleine Geschichte ereignete sich während dieser Jahrzehnte. So interessierte sich einmal während des Winters eine große, graue Katze besonders für den Kurs und schlich regelmäßig außen auf den Fensterbänken an den hell erleuchteten Fenstern des Saals im „Emil“ entlang und wollte eingelassen werden. Dann hat sich in einem Jahr ein Teilnehmer zu Beginn eines neuen Kurses derart in dem weitläufigen Gebäude der IGS Rockenhausen verlaufen, dass er den richtigen Saal nicht finden konnte und erst am zweiten Kursabend erschienen ist. Gelegentlich nahm auch einmal jemand am Kurs teil, der dafür gar nicht angemeldet war. Er fungierte als Fahrer für seine Frau und fand den Kurs wohl interessanter als das Warten draußen im Auto. Ein besonderer Höhepunkt war die Reise nach Weimar im Anschluss an die Behandlung von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“.
Schon als Volksschullehrer für das Volksbildungswerk aktiv
Bereits in der Zeit von 1962-1966 war Busch als Volksschullehrer in Mannweiler jeden Winter für das Volksbildungswerk aktiv. Die Veranstaltungen fanden im Gemeindesaal gegenüber der Schule statt. Für die einzelnen Abende mussten Referenten gewonnen werden Oder es wurden Filme oder Diareihen zu einem Thema vorgeführt. Besonders voll war der Saal immer dann, wenn der Lehrer ein Thema aus der Ortsgeschichte oder aus der Geschichte der nahe gelegenen Burg Randeck behandelte. Manchmal durften auch die Schüler der obersten Klasse an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Als dann die Mittelpunktsschulen eingeführt wurden und kein Lehrer mehr im Dorf wohnte, war es mit dem Volksbildungswerk dort bald vorbei. uck/ps
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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