Vorfreude auf eine neue Saison im Amateurfußball
Zurück zur Normalität

Amateurfußball: Am Sonntag geht’s endlich wieder los!  | Foto: Katharina Schmitt
  • Amateurfußball: Am Sonntag geht’s endlich wieder los!
  • Foto: Katharina Schmitt
  • hochgeladen von Wochenblatt Redaktion

Südpfalz. Der Ball rollt bald wieder: Wenn am Sonntag, 7. August, der Pfiff der Schiedsrichter auf den Fußballplätzen der Region ertönt, stehen die Mannschaften des Amateurfußballs der A-Klassen und höher für eine neue Fußballsaison in den Startlöchern. Am darauffolgenden Sonntag kommen die B- bis D-Klassen dazu.

Von Katharina Schmitt

Dabei hoffen Verantwortliche und Spieler, dass nach zwei Corona-Jahren wieder Normalität ein- und die Saison ohne Unterbrechungen und Besonderheiten zur alten Kreisligaromantik zurückkehren kann. Rüdiger Werling ist stellvertretender Kreisvorsitzender der Südpfalz, Staffelleiter der Bezirksliga und Mitglied des Verbandsspielausschusses beim SWFV, dem Südwestdeutschen Fußballverband. Er lässt die vergangene Saison Revue passieren und schürt die Vorfreude auf die kommende Runde.

Notlösungen des SWFV in der vergangenen Runde

Die vergangene Runde ist seit Mitte Juni beendet. Es war die erste Saison, die man seit Corona wieder ohne langwierige Unterbrechungen durchspielen konnte. Doch war noch lange nicht alles normal. Die Lösung des SWFV gegen Corona-Probleme waren, so Rüdiger Werling, geteilte Staffeln sowie Aufstiegs- und Abstiegsrunden im Anschluss an die kleineren Hauptrunden. Durch die Teilung der Staffeln und somit weniger Spielen sollte gewährleistet werden, dass bei einem erneuten Abbruch zumindest die Hauptrunde fertiggespielt und damit Auf- und Absteiger rechtskräftig wären.

Werling nannte als weiteren Grund für die Auf- und Abstiegsrunde die Rückkehr zur eigentlichen Ligengröße. In der ersten Corona-Saison, die unerwartet abgebrochen werden musste, gab es nur Aufsteiger. Dadurch seien die Ligen teilweise immer noch „aufgebläht“.

Der 61-jährige Fußballfunktionär ist hauptberuflich Anlagenfahrer bei Stora Enso und seit 2016 ehrenamtlich in seinem jetzigen Amt tätig. Davor war er lange für den Spielbetrieb in Büchelberg verantwortlich, dort hängt sein Herz. 2015 gönnte er sich ein Jahr Auszeit, doch so schön das auch gewesen sei: „So ganz ohne Fußball geht’s dann doch nicht.“, schmunzelt der gebürtige Jockgrimer.

Zwischen Mai und Juni die meiste Arbeit

Die meiste Arbeit haben er und seine ehrenamtlichen Kollegen übrigens zwischen Mai und Juni. In den zwei Monaten muss die alte Runde beendet und die neue vorbereitet werden. Das koste viel Zeit. Wenn der Spielbetrieb einmal läuft, sind seine Aufgaben meist auf Spielverlegungen, Rote Karten und einzelne Problemfälle beschränkt.

„Corona hat dem Amateursport geschadet“

Während den Corona-Saisons war das anders. Zuerst gab es so gut wie keine Regeln und dann wurden die Verantwortlichen von Verordnungen regelrecht erschlagen. Mittlerweile sind alle Verordnungen aufgehoben. „Corona hat dem Amateursport sehr geschadet.“, resümiert Werling die letzten Jahre und bezieht bewusst den Amateursport neben dem Fußball mit ein. Es sei ein Schwund an zweiten Mannschaften zu vermerken, manche Vereine meldeten ihre Teams ab, andere gehen wiederum in Spielgemeinschaften.

Immer weniger Helfer

Dazu kommt die große Baustelle von Vereinen im Generellen: Helfer werden immer weniger. „Die Vereine müssen ganz schön baggern, dass sie Mitglieder zurückbekommen“, stellt auch Werling den Helferschwund von Spielern und Helfern bis hin zu Schiedsrichtern fest. Er vermutet, dass viele, vor allem Ältere, gemerkt haben, dass man Sonntagmittags auch noch andere Dinge als Fußball unternehmen kann.

Im Verbandsspielausschuss werden Veränderungen in der Spielordnung verankert, die Corona-Spielordnung gab es im ersten Corona-Jahr 2020 noch nicht. Jetzt ist man besser vorbereitet: Käme es noch einmal zu einem Abbruch, wäre die Hinrunde und die entstandenen Platzierungen gültig.

Gelernt habe man außerdem, dass Auf- und Abstiegsrunden in der durchgeführten Variante bei den Vereinen nicht so gut aufgenommen wurden. Mit dem aktuellen Wissensstand würden die Verantwortlichen die Staffeln in zwei Gruppen mit jeweils zehn Mannschaften teilen. So hätte jede Mannschaft in jeder Gruppe die gleiche Anzahl an Spielen. Die Punkte könnten so komplett mitgenommen werden. Das war bei ungeraden Staffeln nicht möglich.

Bisher ist das aber nicht notwendig. Werling ist besonders froh, dass zu großen Staffeln zurückgekehrt werden kann. Dafür sprachen sich auch die Mehrheit, laut Werling zirka 80 Prozent, der Vereine aus.

Organisatorisch in neue Welten abtauchen

Aber auch organisatorisch mussten die Fußballfunktionäre in neue Welten eintauchen. Normalerweise treffen sich die Werling und Kollegen in Edenkoben, während Corona gab es nur Videositzungen. Werling bevorzugt den Austausch in Präsenz, „da kann man dem Kollegen auch mal unter dem Tisch mit dem Fuß ,bumpen’“, meint Werling scherzhaft. Mehraufwand war auch die Vermittlungsarbeit mit und zwischen den Vereinen.

Kommentar: Stärkt den Amateurfußball!

Die Europameisterschaft der Frauen in England hat an den eigentlichen Fußball zurückerinnert. Der Gedanke an die Weltmeisterschaft in Katar bewirkt das Gegenteil. Während der DFB die erste Pokalrunde als ein Zeichen für den Klimaschutz nutzte, jetten Spieler und Fans im Dezember in klimatisierte Stadien. So verliert der Fußball seine Glaubwürdigkeit. Ehrlichen Fußball gibt es in den Amateurligen: Fußballfunktionäre arbeiten hier noch ehrenamtlich am Gelingen der Saison. Der Helferschwund macht sich bei den Dorfvereinen bemerkbar. Hier fehlen Einnahmen aus den Coronajahren, abgesagte Feste, fehlender Ausschank, kein Clubhaus-Betrieb und weniger Zuschauer. Auf der Ausgabenseite hingegen sammeln sich Kosten wie das Gehalt der Schiedsrichter, Instandhaltung der Infrastruktur. Doch ist die Problematik nicht fußballspezifisch: Der gesamte Amateursport wird nur mit Helfern, Mitgliedern, Spielern und Zuschauern am Laufen gehalten.

Ratgeber
Tipps für Ehrenamtler | Foto: DSEE/BVDA

Tipps fürs Ehrenamt: Kooperation mit Deutscher Stiftung für Engagement und Ehrenamt

Ehrenamt. Uns ist es ein besonderes Anliegen, das ehrenamtliche Engagement durch unsere Berichterstattung zu stärken. Deshalb freuen wir uns über die redaktionelle Kooperation der Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) mit dem Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA). Im Rahmen dieser Kooperation veröffentlichen wir regelmäßig Tipps rund um die Themen Engagement und Ehrenamt. Knapp 30 Millionen Bürgerinnen und Bürger engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich: bei der...

Ratgeber
Tipps fpür einen guten Förderantrag | Foto: DSEE/bundesfoto/L. Schmid

Fünf Tipps für einen guten Förderantrag!

Tipps fürs Ehrenamt. Die Projektidee ist ausgereift, die Förderdatenbank zeigt einen Treffer und es scheint, als könnte das Förderprogramm passen… Dann nichts wie los und den Antrag schreiben!!? Moment! Vorher noch fünf Tipps, damit der Antrag auch Erfolgschancen hat:• Das Projekt muss zu den Förderzielen des Fördermittelgebers passen (zu finden in den Förderrichtlinien und Stiftungzwecken, ein Anruf bringt auch Klarheit). • Ein „guter“ Titel muss her, der Neugier weckt, im Gedächtnis bleibt...

Ratgeber
Tipps fürs Ehrenamt: Wie ich engagierte Menschen finde | Foto: DSEE/bundesfoto/ole Heinrich

Nachhaltig Engagierte gewinnen und halten

Tipps fürs Ehrenamt. Um nachhaltig Engagierte zu gewinnen, ist ein starkes Fundament entscheidend. Dabei ist es wichtig, klar zu definieren, was die gemeinnützige Organisation ausmacht und wofür sie steht. Dies schafft Identifikation und zieht Menschen an, die sich mit der Vision verbunden fühlen. Verständliche und greifbare Ziele erleichtern die Beteiligung. Klare und gut platzierte Botschaften bieten Orientierung für neue und erfahrene Aktive. Neue Mitglieder begleiten und Verein mitgestalten...

Autor:

Katharina Wirth aus Herxheim

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Landau mit Kindern: Das Reptilium ist ein beliebtes Ziel, um in der Welt der Reptilien unvergessliche Momente zu erleben. Unser Bild zeigt eine Bartagame.  | Foto: Reptilium
2 Bilder

Landau mit Kindern: Das Reptilium erkunden

Landau in der Pfalz: Riesenschlangen, Minifrösche, Alligatoren. Im Terrarien- und Wüstenzoo die schöne Welt der Reptilien entdecken. Landau mit Kindern. Der Terrarien- und Wüstenzoo Reptilium in Landau (Pfalz) ist ein privater Zoo mit wunderschön angelegten Lebensräumen für Reptilien. Im Zoogebäude leben die Tiere auf einer Fläche von 3400 Quadratmetern wie in ihren eigentlichen Lebensräumen. Entsprechend ist die Temperatur im Reptilium das ganze Jahr über gleich bleibend hoch. Sie bewegt sich...

RatgeberAnzeige
Bestattungen Germersheim: Für die Hinterbliebenen ist es wichtig, ein Beerdigungsinstitut zu finden, bei dem sie sich gut aufgehoben fühlen | Foto: Trauerhilfe Göck/Isaworks
4 Bilder

Bestattungen Germersheim: Was ist im Todesfall zu tun?

Bestattungen Germersheim. Die Trauerhilfe Göck ist ein verlässlicher Ansprechpartner für alle Bestattungsarten und Dienstleistungen, die Tod und Abschied es geliebten Menschen verbunden sind. Die kompetenten Bestatter aus Speyer kümmern sich auch um Bestattungen in Germersheim und in den Städten und Gemeinden im Kreis Germersheim, also auch in Lingenfeld, Lustadt, Schwegenheim oder Weingarten.  Dabei ist man offen für verschiedene Bestattungsformen: Erdbestattung oder Feuerbestattung,...

Ausgehen & GenießenAnzeige
Kreuzfahrt als Gruppenreise erleben: Gemeinsam mit den Kreuzfahrtfreunden aus der Pfalz kann man die schönsten und interessantesten Ziele der Welt entdecken. Rundum betreut und sicher.  | Foto: stock.adobe.com/ Pav-Pro Photography
2 Bilder

Kreuzfahrt als Gruppenreise: Entdecken Sie die schönsten Reiseziele

Kreuzfahrt als Gruppenreise. Gemeinsam mit Gleichgesinnten einzigartige und unvergessliche Erfahrungen an Bord eines Kreuzfahrtschiffs erleben und die schönsten Reiseziele der Welt in einer entspannten und intensiven Art erkunden. Lassen Sie sich von traumhaften Orten beeindrucken und erleben Sie faszinierende Landschaften, kulturelle Begegnungen und abenteuerliche Ausflüge als deutschsprachige Gruppenreise gemeinsam mit dem Kreuzfahrtfreunden.  Warum eine Kreuzfahrt in der Gruppe buchen?Seit...

LokalesAnzeige
Vinylboden Neustadt: In Holzoptik vereint der Bodenbelag die zeitlose Eleganz und Wärme von echtem Holz mit der praktischen Robustheit und Pflegeleichtigkeit moderner Materialien, wodurch er jedem Raum ein stilvolles und gemütliches Ambiente verleiht. | Foto: SH Parkett
4 Bilder

Vinylboden Neustadt: Verlegen lassen von SH Parkett

Vinylboden ist ein strapazierfähiger und pflegeleichter Boden für jedes Zimmer. Von SH Parkett lässt man ihn professionell verlegen. Vinylboden verlegen lassen Neustadt. Das Verlegen von Vinylböden kann eine lohnende Investition sein, da sie strapazierfähig, pflegeleicht und ästhetisch ansprechend sind. Der Vinylboden erfüllt ideal die modernen Anforderungen an Designbeläge, da er nicht nur pflegeleicht und optisch ansprechend ist, sondern auch den täglichen Belastungen standhält. Seine...

Online-Prospekte aus Landau und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ