Gelungener Festakt zum Jubiläum
125 Jahre MGV Lyra-Liederkranz Wörth

Der Chor des MGV Lyra-Liederkranz Wörth unter der Leitung von Chorleiter Peter Bollheimer | Foto: JoMiMasch
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  • Der Chor des MGV Lyra-Liederkranz Wörth unter der Leitung von Chorleiter Peter Bollheimer
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  • hochgeladen von Jochen Geißer

„Wir laden uns gern Gäste ein“ unter diesem Motto veranstaltete der MGV Lyra-Liederkranz am Samstag, 25.11.2023 in der Festhalle Wörth den Festakt anlässlich des 125jährigen Vereinsjubiläums.

Und der Name war Programm, denn eröffnet wurde die Veranstaltung mit dem Solo „Ich lade mir gern Gäste ein“ aus der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß, gesungen von Maurice Bollheimer und am Flügel begleitet von Ulrike Rose.

Der erste Teil des Abends wurde musikalisch vom Chor des Jubelvereins unter der Leitung von Chorleiter Peter Bollheimer gestaltet. Zum Vortrag kamen die Titel „Oh Herr welch ein Abend“ „Gott ist mit uns“, „Unter der Linde“ und das schottische Volkslied „Am Loch Lomond“.

Zahlreiche Ehrengäste machten dem Jubelverein in der vollbesetzten Festhalle ihre Aufwartung. In seinem Grußwort hob MdB Dr. Thomas Gebhart hervor welchen Stellenwerte Vereine und das Ehrenamt in unserer Gesellschaft tragen. „Gerade in Krisenzeiten wie heutzutage brauchen die Menschen einen Platz in dem sie sich aufgehoben fühlen“, so Gebhart. Dabei könne der MGV „Lyra-Liederkranz“ als gutes Beispiel für so viele gelten „kurz nach der Vereinsgründung im Streit getrennt und über 100 Jahre später wieder zusammengekommen, das ist Beispielhaft und kann für viele andere als Vorbild dienen.“

Auch der 1. Beigeordnete des Landkreises Germersheim Christoph Buttweiler erklärt wie wertvoll Vereinsarbeit im Allgemeinen und vor allem auch die Arbeit in den musischen Vereinen im Besonderen ist. „Und wenn an so einem Abend dann so viel Freunde kommen, dann kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass man in den vergangen 125 Jahren vieles richtig gemacht hat“, so Buttweiler.

Dr. Dennis Nitsche, Bürgermeister der Stadt Wörth hob in seinem Grußwort den Stellenwert des MGV Lyra-Liederkranz in der Stadt hervor. „Über Jahrzehnte hat der MGV Lyra-Liederkranz dazu beigetragen, dass gesellschaftliche Leben in unserer Stadt zu bereichern“. Als Beispiel nannte er die jahrelange Bewirtung bei der Altwörther Kerwe und das Südpfälzer Singsommerfest auf dem Karl-Josef-Stöffler-Platz.

„1898 in einer Zeit des Wandels und der Unsicherheiten war das Bedürfnis nach Kameradschaft, Gemeinschaft und einem Gefühl des "Aufgehobenseins" sehr hoch. Die Menschen, auch hier in Wörth, suchten nach sozialer Bindung und gegenseitiger Unterstützung. Und so wurde am 16. November 1898 im Gasthaus zum Schwanen den neuen Gesangverein „Lyra“ gegründet, der für „männliche Katholiken ab dem 25. Lebensjahr“ bestimmt war. Doch schon 1905 kam es dann zu einem großen Streit: Man konnte sich nicht darüber einigen in welchem Lokal der Vereinsball stattfinden soll – heutzutage unvorstellbar. Die dadurch entstandenen Differenzen waren so groß, dass einige der Sänger den gemeinsamen Verein verliesen und den MGV Liederkranz gegründet haben.“, erklärte Jochen Geißer, Vorsitzender des Jubelvereins in seiner Festansprache die Entstehungsgeschichte des Vereins. Fortan lebte man in einer friedlichen Co-Existenz, war sich aber immer in Freundschaft verbunden. Und so kam dann im Jahr 2014 wieder zusammen, was zusammengehörte und beide Vereine fusionierten zum heutigen MGV Lyra-Liederkranz Wörth. Trotz aller Schwierigkeiten und einem schrumpfenden Sänger- und Mitgliederbestand sei der Verein entschlossen nicht aufzugeben. „125 Jahre Vereinsgeschichte verpflichten. Sie verpflichtet, dass wir uns diesen Herausforderungen stellen. Und so lange es möglich ist, wollen und werden wir auch künftig unseren Teil dazu beitragen das Kulturgut Chorgesang zu bewahren, das örtliche Leben mitzugestalten und unseren Mitgliedern den Raum für Gemeinschaft, Freundschaft und soziale Bindung zu bewahren“, so Geißer.

Auch Hans Hofmann, Vorsitzender des Kreischorverbands Südliche RheinPfalz stellte in seiner Laudatio die Bedeutung des Chorgesangs für das kulturelle Leben heraus. Wies aber auch auf die Probleme, insbesondere der klassischen Männerchöre hin. Im Auftrag des Chorverbands der Pfalz überreichte er die Urkunde des Deutschen Chorverbands für 125 Jahre geleistete Kulturarbeit und zeichnete Wolfgang Geißer und Franz Graf für 70- und Hans Kauter für gar 75 Jahre aktive Sängertätigkeit aus. Der Vorsitzende des MGV Lyra-Liederkranz konnte außerdem noch mehre Mitglieder für langjährige Mitgliedschaften ehren und die Urkunden des Vereins überreichen.

Großen Applaus bekam das Geburtstags- und Jubiläumsständchen „Happy Birthday Dear Eliza“, am Flügel virtuos vorgetragen von Ulrike Rose.

„Good news“, „Hörst Du wie die Brunnen rauschen“, „Die Rose“, „Lasst doch der Jugend ihren Lauf“ und den berühmt berüchtigten „trunkenen Seemann“ brachten die Sänger des MGV Concordia Wörth zu Vortrag. Vorstandsmitglied Rolf Hammel hob die über die Jahre gewachsene Freundschaft der beiden Vereine hervor, und stellte fest, dass es über die Jahre immer wieder Gemeinsamkeiten gab. Auch heute haben beide Chöre mit Peter Bollheimer den gleichen hervorragenden Chorleiter „ein Glücksfall“, wie Hammel feststellte.

Cantamos Wörth rührte mit „Father“, „Lean on me“, „Halleluja“, „This little light of mine” und “Siyahamba” das Publikum zu Beifallsstürmen. Chorleiterin Simone Becker gratulierte ebenfalls zum Jubiläum und bedanke sich beim Verein mit den Worten „Cantamos Wörth gibt es jetzt seit 28 Jahren und seither habt ihr uns jedes Jahr die Gelegenheit gegeben, bei euch aufzutreten. Sei es bei Weihnachtsfeiern, Adventskonzerten oder Veranstaltungen hier in der Festhalle. Dafür sind wir euch sehr dankbar.“

Den Abschluss machte dann nochmal der Chor des MGV Lyra-Liederkranz mit den kroatischen Volksweisen „Der Schieme“ und „Diridonda“, dem spanischen Volkslied „Der fröhliche Frater“ und der launigen Polka „Julia wenn Du meine wärst“.

In seinen abschließenden Dankesworten hob Jochen Geißer, die unproblematische und konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt Wörth und den Verantwortlichen in der Festhalle hervor die, so Geißer „seinesgleichen sucht und aller Ehren Wert ist“. Ein besonderes Dankeschön erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Europagymnasiums Wörth, die sich bereit erklärt hatten den Ausschank und die Bedienung zu übernehmen und selbstverständlich alle Mitwirkenden an diesem denkwürdigen Abend.

Den Schlusspunkt setzte dann nochmal der Chor mit dem Medley „Melodien zum Verlieben“, dass das Publikum zu Standing Ovations begeisterte und den Chor nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gehen ließ.

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Autor:

Jochen Geißer aus Wochenblatt Wörth

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