Außergewöhnliches Barockkonzert in Rheinzabern
Wie schön war das denn?
Seit vielen Jahren lädt der Kirchenbauverein St. Michael Rheinzabern die drei Musiker Isabel Delemarre, Heidrun Paulus sowie Daniel Kaiser dazu ein, in der sehr schönen Kirche St. Michael ein Barockkonzert für Gesang, Flöte und Cembalo zu geben. Auch in diesem Jahr sind die drei außergewöhnlichen Musiker dieser Bitte gefolgt und haben ihr neues „Italienisches“ Programm zum Besten gegeben. Und was soll man sagen: Wie schön war das denn?
Besonders an diesem Konzert, dem sie in Anspielung an Goethes Gedicht „Mignon“ den Titel „... wo die Zitronen blühen“ gegeben hatten, war sicherlich, dass nicht nur italienische Komponisten auf dem Programm standen, vielmehr waren auch solche vertreten, die in italienischer Sprache geschrieben haben. So z.B. W.A. Mozart oder auch G.F. Händel und wer hätte es gedacht, auch von Johann Sebastian Bach, ausgerechnet dem Bach, der seine sächsisch-thüringische Heimat nie verließ, existiert ein Werk in italienischer Sprache. Es war nicht die einzige Rarität, die am ersten Septembersonntag in Rheinzabern zu hören war. Auch Jean-Philippe Rameau hat uns ein Stück im italienischen Stil hinterlassen – das einzige in seinem ganzen Oevre.
Kurzum, man hat sich ein ganz außergewöhnliches Programm ausgesucht, möglicherweise allesamt Erstaufführungen in der ehemaligen südpfälzischen Römerstadt.
Wie immer glänzten Heidrun Paulus bei ihrem Concerto für Flöte und Cembalo von Giuseppe Sammartini, das sie, mit enormer Fingerfertigkeit, zusammen mit Daniel Kaiser am besagten Tasteninstrument vortrug. Herr Kaiser wiederum war es, der Stücke für Cembalo solo von Joseph-Hektor Fiocco zum Besten gab und auch bei Giacomo Carissimis Stück für Sopran und Cembalo sein Können zeigte. Hier kommt natürlich die glänzend aufgelegte Sopranistin Isabel Delemarre ins Spiel, die mit ihrer sensationellen Stimme, die sie bis zum dreigestrichenen „F“ führte, das Publikum in den Bann zog, wobei – immer an ihrer Seite – die Flöten und das Cembalo alles andere als nur begleitende Funktion haben. Apropos Flöten, Heidrun Paulus präsentierte gleich vier verschiedene Instrumente, eine Querflöte sowie Sopranino, Sopranflöte und Altflöte, dies sie ohne Ausnahme virtuos spielte.
Mit lang anhaltendem Applaus wurden die drei Künstler verabschiedet, natürlich nicht ohne eine Zugabe zu fordern, dem die drei gerne nachkamen.
Autor:Bernd Paulus aus Wochenblatt Wörth |
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