Erlebnistag Streuobst in Büchelberg gut besucht
Weniger Äpfel durch Trockenheit
Von Stefan Endlich
Büchelberg. Der Kulturkreis Büchelberg hatte am vergangenenSamstag zum Erlebnistag Streuobst eingeladen, der gemeinsam mit dem Ortsbezirk Büchelberg, dem Bienenzuchtverein Kandel und dem Saftomobil Herxheim organisiert wurde.
Besitzer von Streuobstwiesen brachten ihre Äpfel auf dem Festplatz bei den Sportanlagen, um hier an der Saftpresse den eigenen frischen Apfelsaft zu bekommen. Zahlreiche Besucher, großenteils Familien mit Kindern, fanden den Weg nach Büchelberg, um auch die leckeren Apfelkuchen zu kosten, hergestellt aus regionaltypischen Apfelsorten wie Büchelberger Schafsnase, Butterballen oder Weinling.
Im achten Jahr in Folge bedient die Kelterei Saftomobil GmbH aus Herxheim die Sttreuobstwiesen-Besitzer mit der mobilen, vollautomatischen Saftpresse. Die Vielfalt der Äpfel gibt dem Apfelsaft ein gutes Aroma. Der Saft wird in 5 Liter-Saftboxen abgefüllt und ist. ungeöffnet 18 Monate haltbar. Der frisch gepresste Apfelsaft aus ungespritzten und handverlesenen Äpfeln wird auch zum Verkauf angeboten.
Dass Streuobst nicht nur zu Saft verarbeitet werden kann, solches demonstrierte der Kulturkreis Büchelberg anhand seines kulinarischen Begleitprogramms. Büchelberger Bürgerinnen und Bürger führten vor, wie Saft früher hergestellt wurde und pressten für die Besucher mit einer Spindelpresse köstlich frischen Saft. Der Erlös aus dem Verkauf von Bratwürsten und Getränken sowie von Apfelkuchen aus Äpfeln der Büchelberger Streuobstwiesen ging an die Jugendfeuerwehr und Messdiener aus Büchelberg.
„Die Menge der heute angelieferten Äpfel fällt weit geringer aus als in den Vorjahren. Das zweite Jahr an Trockenheit brachte in unserer Region nur noch nahezu die Hälfte der üblichen Apfelernte“, berichtet Saftomobil Geschäftsführerin Monika Paulat.
Das Einzugsgebiet ihrer Kelterei reicht rund 50 Kilometer um Herxheim, die gesamte Südpfalz, Pfälzer Wald und Schwarzwald. Immer am letzten Samstag im September kommt das Saftomobil am Erlebnistag Streuobst in die Waldgemeinde Büchelberg. Die Dienstleistung des Saftpressens aus eigenen Obstbäumen in den Heimatgemeinden der Streuobstwieden-Besitzer wird gerne angenommen. Die Zahl der Initiativen und Engagements für die Streuobstwiesen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. So schwebt Monika Paulat vor, all die Streuobstwiesen-Initiativen in der Südpfalz zu bündeln und in eine Form von Genossenschaft zu bringen. Das öffentliche Interesse sei groß, weiß sie. „In vielen Gemeinden gibt es Streuobstwiesen, die brach liegen und nicht genutzt werden“. Für das Thema Streuobstwiesen könnten nach ihrer Meinung noch mehr Kindergärten und Schulen aktiviert werden.
Die einzigartig vielfältige Kulturlandschaft um Büchelberg ist von großflächig erhaltenen Streuobstbeständen von hoher Alters- und Strukturvielfalt geprägt. Klaus Rinnert, ehemaliger Ortsvorsteher, betont, Büchelberg sei seit Jahren aktiv, was Streuobst betreffe. 27 alte Obstsorten habe man im Büchelberger Apfelsortengarten. Um die alten Apfelsorten zu erhalten, brauche man dringend die Streuobstwiesen.
Schon seit tausenden von Jahren begeistert sich der Mensch für die Honigbienen. Und das liegt nicht nur am Honig, der als hoch konzentrierte Süße in der Natur einzigartig ist.
Ohne Bienen gäbe es keine Bestäubung und damit auch kein Obst. Mitglieder des Bienenzuchtvereins Kandel waren am Erlebnistag Streuobst mit einem eigenen Stand vertreten und informierten die Besucher fachlich über die Imkerei.
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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