149 neue potenzielle Spender durch DKMS-Registrierungsaktion am Europa-Gymnasium
Wörth. „So viel Resonanz erfahren die Registrierungsaktionen selten! Das ist wirklich besonders.“ Michelle Baier, DKMS-Volunteer und Unterstützerin der vierten DKMS-Registrierungsaktion am Wörther Europa-Gymnasium, zeigt sich begeistert. Sie berichtet, dass sich nur selten so viele Schülerinnen und Schüler bereit erklären, sich für den guten Zweck bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. Baier engagiert sich seit eineinhalb Jahren für die DKMS, hält Vorträge an Schulen über das Thema Stammzellenspende und hat selbst bereits erfolgreich für eine erkrankte Person Stammzellen gespendet. Während der Aktion unterstützt sie die Abläufe und steht für Fragen zur Verfügung.
Am Nikolaustag, dem 6. Dezember, entschieden sich 149 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, sich direkt im Anschluss an den 40-minütigen Vortrag registrieren zu lassen. Der Registrierungsprozess ist denkbar einfach: Drei Wattestäbchen werden für jeweils eine Minute an der Innenseite der Wange entlanggeführt, gefolgt vom Ausfüllen eines Fragebogens – und schon sind die Daten für die DKMS-Kartei erfasst. Teilnehmen durften alle Oberstufenschülerinnen und -schüler, die am Tag der Veranstaltung mindestens 17 Jahre alt waren.
Auch bei den Teilnehmenden selbst sorgte die Aktion für positive Rückmeldungen. Yanis Schwäger (18) erklärte nach seiner Registrierung: „Ich finde die Aktion super, um neue potenzielle Spender zu finden. Unsere Schule hat mit ihrer Größe die Möglichkeit, viele Leute zu finden, die zu einer Spende bereit wären. Der Mehraufwand hält sich dabei in Grenzen, und wenn dann noch Menschen geholfen wird, dann ist das eben eine sehr gute Sache.“ Die Bedeutung solcher Aktionen wird durch die Fakten unterstrichen: Alle 27 Sekunden erhält weltweit jemand die Diagnose Blutkrebs. Für viele Leukämiepatienten ist eine Stammzellenspende die einzige Chance auf Heilung. Da jedoch nur ein Drittel der Betroffenen einen passenden Spender im Familienkreis findet, sind sie oft auf einen genetischen Zwilling außerhalb ihrer Familie angewiesen. Trotz der weltweit 41 Millionen registrierten DKMS-Spender gibt es noch immer zu wenige, um für jeden Patienten ein passendes Match zu finden.
Ein erfolgreiches Beispiel ist Erik Hoffmann, ein ehemaliger Schüler des Europa-Gymnasiums, der sich bei der ersten Registrierungsaktion vor sechs Jahren registrieren ließ. Im Dezember 2022 spendete er Stammzellen für einen Mann in Kalifornien. Bereits zum zweiten Mal berichtete er bei der aktuellen Aktion von seinen Erfahrungen und seiner Motivation: „Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich eine altruistische Ader habe und fand es eine schöne Idee, Menschen mit etwas so Einfachem zu helfen. Mit ein bisschen Lebenszeit hat man einem Menschen das Leben gerettet. Für mich stand nie infrage, die Spende auch durchzuführen, auch wenn mir bei dem Gedanken an Spritzen und Blutnehmen etwas mulmig wurde.“
Organisiert wurde die Aktion erneut von den Lehrkräften Laura d’Aguiar-Klein und Thorsten Heinzler, die diese Initiative seit 2018 im Zweijahresrhythmus durchführen. Beide zeigten sich beeindruckt von der Beteiligung und dem Engagement der Schülerinnen und Schüler, insbesondere der Schulsanitäter und der Schülervertretung, die den gesamten Tag über unterstützten. Auch Marietta Kloß (17) aus der MSS 12 lobte die Aktion: „Erst durch die Aktion an unserer Schule wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es so einfach ist, sich registrieren zu lassen und somit im besten Fall ein Leben zu retten. Deswegen finde ich es sehr gut, dass die DKMS Registrierungsaktionen an Schulen anbietet, um mehr Neuzugänge zu erhalten und auf so ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen.“
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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