Geheimnisvolle Heimat
Die "Keltengräber" im Bienwald
Wörth. Dass der Bienwald an seinen verschlungenen Pfaden so manches Geheimnis birgt, ist bekannt: Westwallbunker, römische Handelsstraßen und Grenzsteine gibt es hier zu entdecken. Dass aber auch die Kelten ihre Spuren in der Südpfalz hinterlassen haben, ist weitaus weniger bekannt, denn ihre Monumente sind weitaus schwieriger zu finden.
Als Kelten bezeichnet man seit der Antike Volksgruppen der ausgehenden Bronzezeit und Eisenzeit in ganz Europa. Archäologische Funde zeugen von einer ausgeprägten Kultur und hochentwickelten sozialen Struktur dieser Volksstämme - ein Beweis dafür ist auch die Begräbniskultur der Kelten.
Im Wald bei Büchelberg etwa finden sich Hügelgräber, die aus der Endbronzezeit stammen und den Kelten zugeordnet werden, sie sind die frühesten Zeugen einer Besiedlung dieser Gegend. Und auch im Bienwald bei Dorschberg - am Rand des Hochgestades, dem heutigen Dorschberg - erstreckt sich ein Gräberfeld aus der Bronzezeit. Die Grabhügel werden auf die Zeit um 1500 bis 1200 vor Christi Geburt datiert. Und auch im Klingbachwald beim Herxheim findet sich ein keltisches Gräberfeld, dort sind an die 150 Hügel noch sichtbar.
Das eigentlich faszinierende daran: Grabhügel lassen sich weder regional noch zeitlich eingrenzen - es gibt sie auf der ganzen Welt, verschiedenste Kulturen haben so - ohne voneinander zu wissen oder zu lernen - ihre Toten bestattet. Überall in Europa gibt es Hügelgräber oder Grabhügel beinahe durchgängig ab der Steinzeit über die Bronzezeit bis in die Eisenzeit und das Mittelalter. Tatsächlich weiß man über die Hügelgräber im Bienwald nicht viel, sie sind im dichten Gestrüpp nur schwer zu finden und sich meist in die Landschaft nur erahnen.
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Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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