Erster Abiturjahrgang in Wörther Festhalle verabschiedet
Erste Abiturfeier in Geschichte der IGS Wörth
Wörth. Im Rahmen einer stilvollen und emotionalen Feierstunde mit Zeugnisverleihung verabschiedete die IGS in der Wörther Festhalle den ersten Abiturjahrgang in ihrer Geschichte. 40 Abiturientinnen und Abiturienten wurde von vielen Seiten ganz herzlich gratuliert und für die Zukunft alles erdenklich Gute gewünscht. Eröffnet wurde die Feierstunde passend zum Anlass mit dem Lied „Oh Happy Day“, das von einem Chor der MSS 13 mit Lea Wendel als Solistin vorgetragen wurde. Die weitere musikalische Umrahmung übernahm die Schulband, die „Funky Socks“, die mit einer tollen Performance die Halle rockten sowie Lea Grether, die mit der Ballade „Into the West“ die Zuhörer mit ihrer außergewöhnlichen Stimme verzauberte, begleitet von Lehrer Stefan Reiser am Klavier. „Ein ganz besonderer Festakt steht heute auf dem Programm dieser Wörther Schule, die in ihrem über 50-jährigen Bestehen die verschiedensten Bildungswege angeboten hat. Jetzt feiert sie erstmals einen Abitur-Jahrgang“, sagte Schulleiter Jörg Engel in seiner Begrüßung. Christoph Buttweiler, der erste Beigeordnete des Kreises und als Träger verantwortlich für die Schulen griff das vom Chor der MSS 13 zu Beginn der Feier vorgetragene „Oh happy day“ auf. „Als erster Abitur-Jahrgang habt ihr den Grundstein für die Zukunft gelegt.“ Er hob das Miteinander, die Menschlichkeit an dieser Schule besonders hervor.
Bürgermeister Dennis Nitsche sprach in seinem Grußwort für die Stadt Wörth von „gut gelaunten Versuchskaninchen“, die als erste an der IGS Wörth probiert haben, das Abitur zu bestehen. „Jetzt tragt ihr selbst Verantwortung – auch für die Zukunft unseres Planeten. Eure Eltern müssen euch loslassen, raus in die Welt schicken. Nur zehn Prozent der Weltbevölkerung besitzen euer Privileg.“ „Das Recht auf die erste Abiturrede liegt beim Schulleiter. Er hat mir diese überlassen“, bedankte sich Karlheinz König, der die IGS bis zur MSS 11 geführt hatte, bei seinem Nachfolger. Er ging in seiner anspruchsvollen Rede, die viele Bezüge zu bekannten Philosophen aus verschiedenen Epochen beinhaltete, auf gesellschaftliche Tendenzen wie die Egozentrik, das im Vordergrund stehende „Ich“ ebenso wie auf „Fake News“, den Umgang mit Smartphone und Internet, Defizite im sozialen Verhalten und den kategorischen Imperativ von Kant ein. Er appellierte an seine ehemaligen Schüler mit dem Verweis auf Karthago keine Mauern zuzulassen, die neuen Blüten des Antisemitismus und Rassismus zu verhindern und Toleranz und Standfestigkeit zu zeigen. „Engagiert euch für eure Zukunft. Tragt die Werte, die ihr hier in der IGS vermittelt bekommen habt, weiter.“Am Ende seiner Rede wurde seine nach wie vor enge Bindung zum Abijahrgang ganz deutlich:„You´ll be in my Heart“, so schloss er. Im Grußwort des Schulelternbeirates sprach Martin Obst seinen Respekt für die Lehrer aus, dass sie es geschafft haben, diesen Jahrgang zum Abitur zu führen. „Dieser erste Jahrgang kann jetzt zu Recht stolz sein. Er hat bewiesen, dass es Realität ist, dass man hier ein Abitur mit Qualität machen kann.“ Celina Leger sprach in ihrer beeindruckenden Abiturientenrede von „einem Koffer voll Erinnerungen, der uns begleiten und uns Stärke verleihen wird.“ Sie fühlten sich in ihrem kleinen Kreis von 100 Anfängern neben der damals großen Realschule plus wie ein Blütenblatt des ersten kleinen Gänseblümchen. „Wir wurden liebevoll als Versuchskaninchen bezeichnet, fühlten uns aber bald wohl und heimisch in trauter Atmosphäre wie eine große Familie. Die IGS Wörth hat ein Aushängeschild, das sie auszeichnet: ihr Herz.“ Am Ende ihrer Rede stand der ganze Saal auf und honorierte ihre souveräne und inhaltlich fundierte Darbietung mit Standing Ovations.
Beendet wurde die Feierstunde vom Chor des Kollegiums der IGS als „Der letzte Vorhang für unsere Schüler“ – Die Versuchskaninchen bis zum großen Ziel „Ihr seid herzallerliebste Schüler.“
Die Geehrten
Die besten sechs Abiturienten mit einem Geldpreis vom Landrat: Jessica Starrett (1,3), Hagen Weiß (1,5), Lou Aberfeld (1,5), Lea Jedelsky (1,5), Celina Leger (1,7) Chiara Weinmann (1,7) – Geldpreis vom Rotary Club GER-SÜW für herausragende Leistungen eines Schülers mit Migrationshintergrund: Dalia Niedzwiecka –Buchpreise von der Literarischen Gesellschaft (Scheffelpreis) und vom ehemaligen Schulleiter Karlheinz König für besondere Leistungen im Fach Deutsch: Lou Aberfeld und Jennifer Ludwig – von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für hervorragende und sehr gute Leistungen im Fach Physik: Lea Jedelsky und Selin Schmidt (einjährige Mitgliedschaft und Abo des Physikjournals) und von der Stiftung Pfalz Metall für herausragende Leistungen im Fach Physik: Selin Schmidt (Buchpreis) – Geldpreise von ITK Engineering für die besten Leistungen in Mathematik, Physik und Informatik: Lea Jedelsky, Christian Raichel, Jennifer Ludwig – Buchpreise vom Philologenverband und vom ehemal. Schulleiter der Realschule plus Joachim Paul für besondere Leistungen im Fach Geschichte: Hagen Weiß – Buchpreise vom ehemaligen Schulleiter Karlheinz König für besondere Leistungen im Fach Ethik, im Fach Latein und im Fach Philosophie: Chiara Weinmann, Michelle Schreiner, Francesca Ermel, Lea Grether, Lea Wendel und Lou Aberfeld – Buchpreis von der Ministerin für Bildung Stefanie Hubig für vorbildliche Haltung und beispielhaften Einsatz in der Schule: Samira Said sowie Buchgutschein vom Lions Club für soziales Engagement innerhalb und für die Schulgemeinschaft: Celina Leger. ps/end
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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