Fachkräftemangel: AVG streicht ab Januar Fahrten auf der S5
Karlsruhe/Kreis Germersheim. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wird ab dem 8. Januar das Fahrplanangebot auf ihren Stadtbahnlinien reduzieren. Grund hierfür ist die angespannte Personalsituation. Die gezielte Ausdünnung umfasst weniger als drei Prozent der gesamten Verkehrsleistung, die die AVG erbringt. Die Maßnahme soll dazu beitragen, in Zeiten des allgemeinen Fachkräftemangels, den auch die ÖPNV-Branche schmerzhaft zu spüren bekommt, den Fahrbetrieb zu stabilisieren und den Fahrgästen ein verlässliches Angebot auf der Schiene zu machen. In den vergangenen Monaten war es wiederholt zu personalbedingten Fahrtausfällen bei den AVG-Stadtbahnen gekommen. Die Angebotsreduzierung ist mit allen Aufgabenträgern – hierzu zählen die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die Städte Karlsruhe und Heilbronn sowie die Landkreise Karlsruhe, Heilbronn und Germersheim – abgestimmt und soll vorerst bis zum kleinen Fahrplanwechsel am 8. Juni Bestand haben.
Bislang hatte die AVG als eines von nur wenigen Eisenbahn-Verkehrsunternehmen in Baden-Württemberg ihr reguläres Fahrplanangebot trotz der schwierigen Personal- und Arbeitsmarktlage weiter aufrechterhalten können. „Auch wenn wir in den vergangenen Monaten intensive Personal- und Recruitingmaßnahmen zur Gewinnung von neuem Fahrpersonal durchgeführt haben, müssen wir die schwierigen Realitäten auf dem Arbeitsmarkt anerkennen. Uns steht aktuell keine ausreichende Zahl an Triebfahrzeugführer*innen zur Verfügung, um kurzfristige Personalausfälle adäquat kompensieren zu können“, erklärt Prof. Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der AVG-Geschäftsführung. „Deshalb haben wir uns zu diesem nicht einfachen Schritt entschlossen, durch den wir unseren Kunden aber wieder einen stabilen Fahrplan anbieten können, so dass unsere Fahrgäste dann verlässlich ihre Reise planen können.“
Um das reguläre Fahrplanangebot vorzuhalten, ist ein Personalstamm von etwa 400 Fahrer*innen notwendig. Derzeit stehen der AVG allerdings nur rund 375 Triebfahrzeugführer*innen zur Verfügung.
Für den Landkreis Germersheim bedeutet dies konkret:
■ montags bis freitags entfallen
nach der morgendlichen Hauptverkehrszeit zwischen 9 und 19 Uhr je zwei Fahrten pro Stunde zwischen Karlsruhe Tullastraße und Knielingen Rheinbergstraße. Diese Bahnen der Linie S5, die sonst zu den Minuten :12 und :52 an der Rheinbergstraße beginnen und dort zu den Minuten :4 und :44 enden, verkehren nur noch im Abschnitt zwischen Tullastraße und Pfinztal.
■ samstags und sonntags entfallen folgende Verbindungen:
07:11 Uhr KA Tullastraße – 07:53 Uhr Wörth Badepark
08:05 Uhr Wörth Badepark – 09:06 Uhr Söllingen Bf
08:12 Uhr Knielingen Rheinbergstraße – 08:51 Uhr Berghausen (Baden)
09:05 Uhr Berghausen (Baden) – 09:44 Uhr Knielingen Rheinbergstraße
09:51 Uhr Söllingen Bf – 10:53 Uhr Wörth Badepark
09:52 Uhr Knielingen Rheinbergstraße – 10:37 Uhr Söllingen Bf
10:51 Uhr Söllingen Bf – 11:53 Uhr Wörth Badepark
11:05 Uhr Wörth Badepark – 12:06 Uhr Söllingen Bf
12:05 Uhr Wörth Badepark – 13:06 Uhr Söllingen Bf
12:51 Uhr Söllingen Bf – 13:53 Uhr Wörth Badepark
13:18 Uhr Söllingen Bf – 14:04 Uhr Knielingen Rheinbergstraße
14:05 Uhr Wörth Badepark – 15:06 Uhr Söllingen Bf
14:12 Uhr Knielingen Rheinbergstraße – 14:51 Uhr Berghausen (Baden)
15:05 Uhr Berghausen (Baden) – 15:44 Uhr Knielingen Rheinbergstraße
15:51 Uhr Söllingen Bf – 16:53 Uhr Wörth Badepark
17:05 Uhr Wörth Badepark – 17:45 Uhr KA Tullastraße
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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