Die Grünen im Kreis Germersheim
Gelbe Tonne – Gelber Sack, das ist hier eine Frage
Wörth/Kreis Germersheim. In einer Pressemitteilung äußert sich die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zu der Diskussion "gelber Sack oder gelbe Tonne" - da heißt es: "In der Abfallwirtschaftsausschusssitzung stand die Kontroverse der Sammelsysteme für Verkaufsverpackungen | Leichtverpackungen, die derzeit im Gelben Sack eingesammelt werden, zur Debatte. Hier ist zu berücksichtigen, dass die Einsammlung nicht wirklich kostenfrei stattfindet. Vielmehr wird die Entsorgung aller Verpackungen mit grünem Punkt bereits beim Kauf der Waren mit bezahlt. Die 'Duale-System-Deutschland' deckt die Entsorgungskosten also auf diesem Umweg. Was Bürger*innen oft ratlos zurück lässt, ist die Frage, weshalb Kunststoffverpackungen in den gelben Sack kommen, dieser aber eigentlich nicht für das kaputte Kinderspielzeug aus Plastik gedacht ist. Da Kunststoffe sehr unterschiedliche Eigenschaften und Zusammensetzungen haben, ist nicht in jedem Fall volle Recyclingfähigkeit gewährleistet. Hier sollte nach einer Lösung gesucht werden, dass nicht die Einwegverpackung am Haus abgeholt wird, das kaputte Kunststoffspielzeug aber zum Wertstoffhof gebracht werden müsste. Sollte es hier zu einer praktikablen Lösung kommen, wird viel Information für die Bürger*innen nötig sein. Wie die Kostenstruktur sich dadurch gegebenenfalls verändern würde, müsste transparent erkennbar sein, damit eine Entscheidung im Interesse gering zu haltender Müllgebühren und möglichst hoher Recyclingquote getroffen werden kann.
Nach dem Verkauf der Müllverbrennungsanlage (MVA) in Pirmasens, die unseren Restmüll die letzten zwanzig Jahre schluckte, konnten die Preise für die Entsorgung unseres Restmülls gesenkt werden. Natürlich freuen auch wir Grüne uns darüber. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch ein Rückblick auf Zeit höherer Gebühren. Grund dafür war eine überdimensionierte MVA für das Zweckverbandsgebiet. In deren Überkapazitäten wurde Müll anderer Gebietskörperschaften mit verbrannt. Zu wesentlich günstigeren Preisen. Die Differenz blieb an unseren Gebührenzahler*innen hängen. Die Anlage hätte anders nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Dazu kam noch ein Finanzierungsmodell, bei dem die Anleger 8 Prozent Rendite erhielten, die ebenfalls von den Müllgebührenzahler*innen kommen mussten. Wir sollten uns also selbstkritisch fragen, wieviel Geld der damalige Mehrheitsbeschluss zum Bau einer überdimensionierten MVA unsere Bürger*innen bislang gekostet hat. Da sich so etwas nicht wiederholen darf, gilt es jetzt, praktikable Lösungen mit guter Kostentransparenz zu suchen und zum Nutzen unserer Bürger*innen umzusetzen." red
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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