Organisator Heimatverein FoKus Maximiliansau
Informationstafeln erinnern an alte Straßennamen
Maximiliansau. Seit wenigen Tagen erinnern Informationstafeln an die alten Straßennamen. Neben der Theresienstraße haben fünf weitere Straßen in Maximiliansau solche Zusatzschilder unter die offiziellen Straßenschilder bekommen. Verantwortlich dafür ist der Heimatverein FoKus Maximiliansau. „Wir wollen damit helfen, dass die historischen Straßennamen nicht in Vergessenheit geraten“, erklärt der Vereinsvorsitzende Stefan Eck. Der Verein stellte das Vorhaben der Stadtverwaltung vor, wo es auf Zustimmung stieß.Teils sind die alten Straßenbezeichnungen noch im Sprachgebrauch verwurzelt. In Maximiliansau geht man noch heute durch die „Zischlergass“, die Zieglergasse. Und das obwohl die Straße offiziell nie so hieß. Am Ende der Straße, die heute Theresienstraße heißt, stand früher eine Ziegelei. Diese ist längst Geschichte, doch ist diese noch präsenter als der alte Name der Theresienstraße: Rheingasse.
Als Grundlage für die Namen dient ein Straßenplan aus dem Jahr 1869, also von vor fast 150 Jahren. „Die ist der älteste uns bekannte Ortsplan von Pfortz“, erklärt Eck die Entscheidung sich auf dieses Jahr zu beziehen. Auch die Ortschronik von Lehrer Rudolf zeigt diesen Plan. Die Gemeinde Pfortz, die später mit dem Weiler Maximiliansau verschmolz und dessen Namen übernahm, endete damals von der Katholischen Kirche aus gesehen nach der Karlstraße. Daher hat sich der Verein auch auf diesen historischen Kernbereich konzentriert.
Auf dem Schild zur Theresienstraße steht sowohl der Name Rheingasse als auch die Bezeichnung „Zieglergasse“. Einige alte Pfortzer wissen vielleicht noch, dass die heutige Theodolindestraße früher Kohlengasse hieß. Der Grund, so besagen es laut Eck alte Geschichten, sei der Bodenbelag gewesen, der schwarz wie Kohle war. Den Namen Theodolindestraße hatte die Straße im Laufe der Geschichte schon mal, dann wurde daraus die Lindenstraße. Mit der Einführung der neuen Postleitzahlen wurde die Straße erneut umbenannt, da es auch in Wörth eine Lindenstraße gibt.
Auch die Cany-Barville-Straße, die nach der Partnergemeinde benannt ist, hat mehrere Namensänderungen hinter sich. Die Hauptstraße von Maximiliansau trug vor der Umbenennung den entsprechenden Namen. In der NS-Zeit trug sie den Namen des Führers. Im Jahr 1817 hieß sie noch „Lange Gasse“. Dieser Name steht auch auf dem neuen Zusatzschild: „ehemals Lange Gasse“. Die Dietrich-Bonhoeffer-Straße war die Mittelgasse und die Amalienstraße die Hintergasse. Die heutige Eisenbahnstraße, die damals an der Karlstraße endete hieß Kirchgasse. Dieser Straßenname gibt es heute noch in Maximiliansau, jedoch für eine Nebenstraße.
Insgesamt wurden 20 braune Schilder gefertigt und als Zusatzschild an die bestehenden Straßenschilder in den sechs Straßen aufgehängt.ps
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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