Verzögerungen auch bei Schulbauprojekten im Kreis Germersheim
Lieferengpässe bei Baumaterial
Landkreis Germersheim. Seit einiger Zeit spitzt sich die Lage im Baugewerbe zu. Immer mehr Handwerksbetriebe kommen in Schwierigkeiten, da Materiallieferungen ausbleiben und die Preise unter anderem für Holz, Farben und Metalle steigen. „Leider treffen uns diese Probleme jetzt auch direkt“, berichtete der Erste Kreisbeigeordnete, Christoph Buttweiler, im Rahmen des Schulträgerausschusses. „Für unsere Bauprojekte an den Schulen kommt bedeutet das zeitliche Verzögerungen und Preissteigerungen.“
In den Schulbauprojekten des Landkreises an der IGS Kandel, IGS Wörth und am Europa Gymnasium gibt es bereits Verzögerungen auf den Baustellen und im Bauablauf aufgrund von ausbleibenden Lieferungen. Auch der Aufbau der Smart Factory an der BBS am Standort Wörth ist betroffen.
Seit einigen Wochen summieren sich die Verzögerungen auf, so dass zum Beispiel die Inbetriebnahme und Einweihung des neuen Schulgebäudes an der IGS Kandel nicht Ende August zum neuen Schuljahr 2021/22 sondern erst einige Wochen später gefeiert werden kann. Die Außenhülle und Fassade ist fertiggestellt und erstrahlt bereits im neuen Glanz. Im Inneren des Gebäudes wird noch kräftig gearbeitet. Die Fußbodenheizung in der zentralen Halle und der Estrich sind verlegt, Treppengeländer sind montiert, Kabel werden noch gezogen und Trockenbauwände geschlossen. „Aufgrund von Materiallieferengpässen wird sich der Einbau der Fachraummöbel um mehr als zehn Wochen verzögern“, bedauert Marion Leiner, Leiterin der Stabsstelle 1, Hochbau-Projekte.
Genauso trifft es das Europa Gymnasium in Wörth. Dort werden der K-Bau saniert und die naturwissenschaftlichen Räume erneuert. Auch hier gibt es Engpässe und Verzögerungen.
„In einigen Gewerken gibt es massive Probleme bei der Materialbeschaffung. Lieferzeiten verlängern sich teilweise von ehemals vier auf 12 Wochen und länger“, erläutert Bau-Dezernent Michael Gauly. „Baumaterialien wie etwa Verbundkeramiktischplatten, Dämm-Materialien und auch Deckensysteme sind rar auf dem Markt, daneben auch Holzprodukte, Farben und Metall. Das wirft unsere Planungen völlig über den Haufen, für die Schulgemeinschaften tu es uns wirklich leid.“ Wie sich die Verzögerungen und Preissteigerungen auswirken, ist noch nicht absehbar. Sicher ist, dass mit einer Verteuerung aller Projekte zu rechnen ist.
Die weltweite Marktsituation gebe aktuell kaum Raum für großen Optimismus, so Gauly; „Wir müssen leider davon ausgehen, dass sich die Materialversorgung in den nächsten Woche nicht normalisieren wird.“ Erschwerend hinzu kommt, dass bauausführenden Firmen oder Liefer-/Produktionsfirmen teilweise Corona-bedingte Ausfälle bei den Mitarbeitenden zu verzeichnen haben. Personen müssen in Quarantäne, teilweise wird in Kurzarbeitet gearbeitet.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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