Stadtrat-Streit ums Schauffele-Gelände: Kommt der Sport- und Freizeitpark in Wörth?
Wörth. Seit vielen Jahren ist die Verlegen der Wörther Sportstätten auf das freie Schauffele-Areal in der Diskussion. Das Projekt hat viele Fürsprecher aber auch viele Kritiker - und zu denen gehört auch der neue Bürgermeister Steffen Weiß, der sich schon mehrfach gegen die geplante Nutzung des Schauffele-Geländes als Sport- und Freizeitpark ausgesprochen hat.
Die SPD-Fraktion im Wörther Stadtrat fragt deshalb in der öffentlichen Sitzung am 10. September nochmals genauer nach. "Die SPD-Stadtratsfraktion Wörth am Rhein hat einen Antrag auf die Aufnahme des Tagesordnungspunkts 'Berichterstattung zur Entwicklung des Schauffele-Geländes' in die Stadtratssitzung am 10. September 2024 gestellt. Ziel ist es, den neu gewählten Stadtrat umfassend über den aktuellen Stand der Planungen und Arbeiten auf dem Gelände zu informieren", heißt es in einer Stellungnahme der Partei.
Das Schauffele-Gelände, das durch die Verlagerung der Sportstätten vom Dorschberg zu einem Sport- und Freizeitareal entwickelt werden soll, ist seit 2018 Gegenstand von Planungen und Beschlüssen. Die SPD-Fraktion verweist darauf, dass der Stadtrat am 19. Dezember 2022 einstimmig beschlossen hat, dass der beauftragte Mitarbeiter mit der „Projektsteuerung Sportanlagen / Kieswerkgelände“ die notwendigen Vorbereitungen für die Ausschreibung der Planungsleistungen treffen soll.
„Damals war dies Konsens, doch manche Vorzeichen haben sich nun geändert. Die Aussage der CDU und FWG in der Presse, dass eine Verlagerung der Sportstätten nicht mehr vorgesehen sei, macht bedenklich. Es ist es nun für den Stadtrat unerlässlich, sich über die aktuellen Erkenntnisse und Entwicklungsoptionen zu informieren,“ betont Mario Daum, Fraktionsvorsitzender der SPD Wörth am Rhein.
Keine Rolle rückwärts in Sachen Sportstättenverlagerung
Für die SPD sei klar, dass die beteiligten Vereine eine verlässliche Aussage brauchen, was wiederum mit möglichen Investitionen an den bisherigen Sportstandorten verbunden sei – ob durch die Stadt oder die Vereine selbst. Daum verweist zudem darauf, dass eine Planänderung zugleich bedeute, dass der Regionalplan und der Flächennutzungsplan geändert werden müssen: „Ein Stadtratsbeschluss reiche nicht aus, es werden wieder einige Jahre ins Land ziehen, bis wir über eine konkrete Planung sprechen werden, das muss den Stadträten und den Bürgern klar sein, so die SPD weiter.
Im Juni 2021 habe der Stadtrat bereits einstimmig dem Vorentwurf zum Bebauungsplan zur Sport- und Freizeitnutzung zugestimmt. Die SPD-Fraktion fordert daher eine detaillierte Berichterstattung durch die Verwaltung, um den neuen Stadtrat sowie die Ausschüsse über die bisherigen Ergebnisse, mögliche Entwicklungswege und die damit verbundenen Kosten zu unterrichten", heißt es in einer Stellungnahme und im Antrag der Partei.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Mario Daum sagt: "Wir sind der Überzeugung, dass eine leichtfertige Abkehr von der Entwicklung des Schauffele-Areals als Sport- und Freizeitfläche zum derzeitigen Zeitpunkt nicht gegeben ist. Zunächst braucht es Informationen über die Arbeitsergebnisse, die im Zuge des einstimmigen Beschlusses aufgrund eines interfraktionellen Antrags im Dezember 2022 erhoben werden sollten. Eine Rolle rückwärts bedeutet zugleich den Verlust von mehreren Jahren an Zeit, dies muss allen Stadträten deutlich werden".
Der Wörther Stadtrat tagt am Dienstag, 10. September, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses in öffentlicher Sitzung. Die Bevölkerung ist zur Teilnahme herzlich eingeladen.
Das Schauffele-Gelände in Wörth
Das so genannt "Schauffele-Gellände" ist ein Areal am Wörther Bahnhof, auf dem die Firma Schauffele früher Kies abgebaut hat. Die Stadt Wörth am Rhein beabsichtigte ursprünglich, die Konversionsfläche des großen ehemaligen Kieswerksgeländes „Schauffele“ zwischen den Ortsbezirken Wörth und Maximiliansau nachhaltig zu revitalisieren. Hierzu erfolgt die Teiländerung des Flächennutzungsplans. Zudem sollten zukünftig ca. 24 ha als Sport- und Freizeitstätten umgenutzt werden. Der einstimmige Beschluss zur Nachnutzung als Sport- und Freizeitstätte erging am 17. April 2017. Bei dem Plangebiet handelt es sich überwiegend um Brachflächen eines ehemaligen Kiesabbaugebietes, um teilweise ehemaliger landwirtschaftlich genutzter Flächen sowie um einen Baggersee, der von einem umlaufenden Grüngürtel umgeben ist.
Laut Bebauungsplan von 2021 gibt es für das beschlossene Vorhaben der Sport- und Freizeitstätte keine Standortalternativen.
Weiterführende Informationen zum Thema
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.