Burg Lindelbrunn bei Vorderweidenthal mit tollem Ausblick
Vorderweidenthal. Die Ruine Lindelbrunn liegt in circa 440 Metern Höhe auf dem Schloßberg mitten im Pfälzer Wald circa drei Kilometer von Vorderweidenthal und 12 Kilometer von Bad Bergzabern entfernt. Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet, wahrscheinlich zur Verteidigung der Reichsburg Trifels.
Durch die Lage auf den steil abfallenden Felsen hatte die Burg einen dreieckigen Grundriss und es waren weder Gräben noch Zwinger nötig. Die Mauern der Gebäude waren zugleich die Außenmauern der Burg. Vom äußeren Tor ist heute nichts mehr zu sehen. Vom Pallas stehen noch Restmauern im Südwesten. Gegenüber zum Tal hin sind drei Doppelfenster mit Sitznischen, Kaminreste sowie ein Aborterker zu sehen. Auch die Fundamente der Burgkapelle und ein Treppenabgang zu einem Keller kann man noch entdecken. Die Überreste sind absolut sehenswert, aber vor allem vor die Aussicht bei klarem Wetter mit einem 360° Rundumblick ist beeindruckend. Zu sehen bekommt man den gesamten Wasgau, ein herrlicher Ausblick, von der Burg Trifels bei Annweiler über Dahn und Burg Drachenfels bei Busenberg bis zur Grenze Frankreichs.
Sagen um Burg Lindelbrunn
Auch um die Burgruine ranken sich, wie so oft in der Pfalz, einige sagenhafte Geschichten. Eine davon besagt, dass der Name auf eine Linde zurückzuführen ist, die eine Frau nach Errichtung der Burg am Brunnen gepflanzt hat. Die über viele Jahre blühende Linde galt als Sinnbild für das starke Geschlecht des Burgherrn. Aber auch hier geht es wieder einmal um die Fehde zweier Brüder, die in ihrem Streit schließlich Burg Lindelbrunn zerstören.
Eine zweite Sage erzählt vom Punker von Rohrbach, der als treffsicherer Schütze den damaligen Raubritter auf der Lindelbrunn und seine ganze Mannschaft im Dienste des Pfalzgrafen Ludwig III. im Alleingang erledigte, dafür allerdings wegen teuflischer Zauberkräfte anschließend im Turm eingesperrt wurde und elendig umkam.
Im Bauernkrieg wird Schloss Lindelbrunn, wie so viele Burgen der Pfalz, 1525 geplündert und zerstört und wurde so zur Ruine. In diesem Zusammenhang erschien 1950 der Roman „Lindelbrunn“ des Priesters und Heimatschriftstellers Nikolaus Lauer, in dem die Zeit des Bauernaufstandes lebendig wird.
Seit 1963 gehört die Burgruine dem Land Rheinland-Pfalz und von der Schlösserverwaltung wurde von 1979 bis 1981 an Ringmauer und Palasruine Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und ein Keller wurde freigelegt.
Am Fuß des Berges wartet das Cramerhaus auf den hungrigen und durstigen Wanderer. Vom Pfälzerwald-Verein im Gedenken an den Forstbeamten und PWV-Aktivisten Heinrich Cramer erbaut wurde die Waldgaststätte Cramerhaus 2002 an private Pächter verkauft, die seitdem mit echter Pfälzer Gastfreundschaft für die Verköstigung sorgen. Für die Kleinen steht ein großer Spielplatz zur Verfügung. Im Sommer kann man hier bei gutem Wetter vor oder nach der Tour wunderbar im Schatten von alten Linden entspannen und in dem gastlichen Haus kann man nicht nur gut speisen, sondern auch bequem übernachten.
Wanderziel Burg Lindelbrunn
Der kürzeste Weg hinauf, natürlich mit Aufstieg, zur Ruine ist vom Waldparkplatz beim Forsthaus Lindelbrunn und Cramerhaus aus. Rechts herum um den Berg geht die Wanderung etwa 15 Minuten teils moderat, teils steil bergauf zur Ruine Lindelbrunn. Ein Weg, der jedoch durchaus mit Kindern ab dem Kindergartenalter gut machbar ist. Eine anschließende Einkehr im Cramerhaus rundet den Ausflug ab.
Apropos Kinder, ganz in der Nähe liegt der Wild- und Wanderpark Silz, ein tierisches Ausflugsziel der Südlichen Weinstraße.
Ein weiterer Startpunkt ist der Wanderparkplatz Lindelbrunn, von dort aus benötig man 10 Minuten länger. Wer mehr möchte, läuft beim Sportplatz Vorderweidenthal los und benötigt 30 bis 40 Minuten Wanderung bis zur Burgruine.
Aber auch eine Rund-Wanderstrecke von 18 Kilometern ist möglich. Startpunkt hierfür ist in Busenberg. Von Darstein führt eine circa 17 Kilometer lange Rundwanderung über die Kletterfelsen am Eichelberg in Richtung Burgruine Lindelbrunn. Auch von Wilgartswiesen über Hauenstein und den Hühnerstein führt eine Wanderung zur Lindelbrunn, ebenso von Gossersweiler-Stein über die Isselmannsteine.
Über 70 Kilometer lang ist der Kapellen-Pilgerweg, der in drei bis vier Etappen bewältigt werden kann von Bad Bergzabern aus über Klingenmünster durch den Pfälzerwald zur Lindelbrunn und über Vorderweidenthal, Seehof und St. Germanshof weiter entlang der Grenze zum Elsass zurück zum Ausgangspunkt.
Für Wanderungen in Rheinland-Pfalz sind die Südliche Weinstraße sowie das Dahner Felsenland erste Wahl. Die Weinstraße und der Pfälzer-Wald haben dem Besucher eine Menge an Touren und Sehenswürdigkeiten zu bieten. Südwestlich von der Lindelbrunn und dem Cramerhaus liegen ganz in der Nähe in etwa sechs Kilometern Entfernung die Burg Berwartstein und in neun Kilometern die Burg Drachenfels. beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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